„Mom!" Vorwurfsvoll sah ich meine Mutter an. Diese nestelte nun schon seit geschlagenen 20 Minuten an meinen Haaren rum.
„Ja Moment noch! Es fehlt nur noch ein bisschen Haarspray!", antwortete sie.
Kurz darauf wurde ich auch schon von einer gewaltigen Haarspray-Wolke eingehüllt. Hustend wedelte ich mit den Händen vor meinem Gesicht rum, um den beißenden Geruch zu vertreiben.
Eine letzte Haarklammer drückte sich schmerzhaft in meine Haare. Dann spürte ich nichts mehr.
Ich drehte mich um und sah Mom, wie sie ihr Werk bewunderte. Sie hatte darauf bestanden, mir an diesem besonderen Tag die Haare machen zu dürfen und ich hatte den Fehler begangen, es ihr auch noch zu erlauben.
In diesem Moment wurde die Tür aufgerissen. „Mom, hast du mein...Wow, wie hast du das denn hinbekommen?", rief Lany und Mom warf mir einen triumphierenden Blick zu. Die beiden unterhielten sich noch weiter, doch ich musste mich jetzt mal beeilen, wenn ich es noch rechtzeitig schaffen wollte, fertig zu sein. Also lief ich in mein Zimmer und zog mich schnell um. Außer einem Paar Ohrringe und meiner Lieblingskette legte ich keinen Schmuck an.
Dieses Mal wurden bei dieser außerplanmäßigen Zeremonie alle an einem besonderen Treffpunkt erwartet und nur die Neuzugänge allein sollten kommen, was bedeutete, dass Mom und Lany zuhause bleiben mussten.
Da unsere Ausbildung ja vorzeitig abgebrochen worden war, hatten wir ein kleines, herzförmiges Reagenzglas bekommen, das in kunstvoll verschlungenes Metall eingebettet worden war, zusammen mit der Anweisung, den Inhalt in die Luft zu schütten. Was das allerdings bringen sollte, wusste ich auch nicht.
Neugierig betrachtete ich den hellblauen, glitzernden Rauch, der in dem Glas herumwirbelte. Was das wohl war? Anschließend ließ ich den Korken herausschnappen und kippte den Rauch in die Luft, wo er sich flimmernd mit ihr vermischte und einen blauen Torbogen entstehen ließ.
Ich tippte probeweise in die Mitte des Torbogens. Es fühlte sich geleeartig und glibberig an, doch man konnte es durchdringen. Zuerst wunderte ich mich, doch dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
Der Rauch hatte ein Portal zum Treffpunkt erstellt!
In diesem Moment streckte Lany ihren Kopf zur Tür herein und grinste. „Ich wollte dir nur noch schnell viel Glück wünschen." Sie schlüpfte in mein Zimmer und umarmte mich. „Danke!", lächelte ich und erwiderte ihre Umarmung. Auch Mom verabschiedete sich noch von mir, ehe die beiden sich wieder zurückzogen. Als sie mein Zimmer verlassen hatten, machte ich mich bereit.
Ich konzentrierte mich und imaginierte ein Bild von mir in Engelsgestalt, um mich zu verwandeln. Anschließend nahm ich Anlauf, damit ich, falls ich in der Luft landete, einen guten Start hätte.
Dann lief ich los und sprang durch das Portal, welches sich hinter mir augenblicklich in Luft auflöste. Wie ich feststellte, war meine Sorge bezüglich des Fliegens unbegründet gewesen, denn ich landete direkt unsanft auf dem Bauch. Während mich alle anstarrten. Ich spürte, wie mir das Blut ins Gesicht schoss.
Eilig mischte ich mich unter die Leute.
Wir befanden uns nicht auf der sonstigen Lichtung, sondern in einer Art Galaxie. Um mich herum befanden sich unzählige Sterne, die die Dunkelheit etwas erhellten. Hin und wieder stürzte eine Sternschnuppe vom Himmel, was dem Ganzen einen geheimnisvollen Touch verlieh.
Der Boden, auf dem wir standen, bestand aus milchigem, waberndem Nebel und ich fragte mich, wie er uns wohl trug. Meine Augen scannten die Umgebung nach einem bekannten Gesicht ab, doch wie sich herausstellte war es nicht einmal möglich, überhaupt ein Gesicht zu erkennen. Es war trotz der Sterne schlichtweg zu dunkel.
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Fantasy„Sein Leben ist wichtiger als deins. Und du musst es um jeden Preis beschützen." Der 17-jährigen Hazel O'Connor ist eine besondere Zukunft vorhergesehen. Sie ist, wie auch ihre Familie, ein Schutzengel. Sie freut sich sehr darauf, von nun an einen...