„Hey!", sagte ich leise, kaum das sich die Wohnung betreten hatte.
Jacob saß auf dem Sofa und blickte augenblicklich zu mir, als er meine Stimme hörte. Sofort sprang er auf, war mit wenigen Schritten bei mir, legte seine Arme um meine Taille und hob mich hoch. Aus Reflex schlang ich meine Beine um seine Hüfte.
„Oh, Gott, Hazel, ich habe mir solche Sorgen gemacht. Geht es dir gut? Wo warst du? Es tut mir leid, ehrlich. Ich war ein Idiot. Bitte verzeih mir, Süße.", flehte er. Seine Augen glänzten traurig und hoffnungsvoll zugleich.
Lachend stoppte ich seinen Redefluss. „Es ist schon okay, Jacob. Ich hätte auch dableiben können und es gleich mit dir klären können. Mir tut es auch leid. Und ja, es geht mir gut. Ich war im Café unten."
„Ich bin so froh, dass du wieder da bist. Ich liebe dich, Hazel."
„Ich dich auch, Jacob. Du kannst Josh danken, dass er mich beruhigt hat und mir Tipps gegeben hat. Wann immer wir uns jetzt streiten, weiß ich, wie wir es lösen können." Ich grinste ihn fröhlich an.
Doch Jacobs Lächeln erstarb sofort. „Wer ist Josh?", fragte er tonlos.
„Ein Kellner aus dem Café. Er ist schwul.", fügte ich schnell hinzu.
Jacob nickte erleichtert. „Ach so."
Ich knuffte ihn grinsend in die Seite. „War da etwa jemand eifersüchtig?", triezte ich ihn.
„Möglicherweise.", gab Jacob mit einem dreisten Grinsen zurück und zog mich so schnell näher an sich, dass ich überrascht aufquiekte.
Er küsste mich stürmisch und ich lächelte in den Kuss hinein. Jacob löste sich leicht von mir und flüsterte dicht an meinen Lippen: „Wie sollte ich nicht eifersüchtig sein, wenn sich irgendein Kerl an mein Mädchen ranmacht?"
Dieser eine Satz machte mich so glücklich und leicht, dass ich das Gefühl hatte, gleich durch die Decke zu schweben.
Den Rest des Tages verbrachten wir zusammen. Wir lagen auf dem Sofa und redeten und redeten. Wir aßen zusammen. Wir schauten eine Serie. Und wir küssten uns.
In Momenten wie diesen konnte ich kaum fassen, wie glücklich ich mich eigentlich schätzen konnte.
~~~
Caleb lief durch einige Seitenstraßen, ehe er schließlich ein kleines Lokal betrat.
Unauffällig folgte ich ihm hinein. Ich hatte damit begonnen, ihm überallhin zu folgen, um sicherzustellen, dass seine Sicherheit weiterhin gewährt war. Das ging jetzt schon seit ein paar Tagen so und ich fragte mich allmählich, ob das, was ich tat, noch zu Beschützen zählte oder ob ich nicht eher eine Stalkerin war.
Durchdringender, fettiger Essensgeruch empfing mich in dem kleinen Restaurant, in das mein Schützling gegangen war, und naserümpfend scannte ich die Umgebung ab, bis ich Caleb entdeckte. Er drängte sich zwischen einigen Menschen hindurch und verschwand im hinteren Teil des Raumes. Schnell folgte ich ihm.
Ich fand ihn...in der Küche. Erstaunt und amüsiert lachte ich in mich hinein.
Er konnte also kochen, soso. Dieser Idiot überraschte mich immer wieder.
Interessiert lief ich ihm nach.
„Hey. Nur für Personal!", schnarrte eine Stimme laut und ich zuckte vor Überraschung zusammen.
„Wie bitte?", fragte ich.
„Nur. Für. Personal.", wiederholte die Stimme, die zu einem Spargel von Koch gehörte. Er deutete mit einem seiner knochigen Finger auf ein Schild, welches tatsächlich exakt seine Wortwahl wiederholte.
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Fantasy„Sein Leben ist wichtiger als deins. Und du musst es um jeden Preis beschützen." Der 17-jährigen Hazel O'Connor ist eine besondere Zukunft vorhergesehen. Sie ist, wie auch ihre Familie, ein Schutzengel. Sie freut sich sehr darauf, von nun an einen...