„Das war echt lecker, danke, Jacob.", bedankte ich mich, als Besagter die Bedienung bezahlte.
„Kein Thema." Jacob lächelte mir zu und nahm seine Jacke, ehe wir aufstanden und das kleine Restaurant verließen.
Womit hatte ich ihn nur verdient?
Einem plötzlichen Impuls folgend stellte ich mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn zärtlich.
Ein wenig überrumpelt erwiderte er den Kuss, doch schon bald schlang er seine Arme um mich und drückte mich an sich.
Als wir uns voneinander lösten erspähte ich über seiner Schulter Caleb.
„Da ist er!", formte ich tonlos mit den Lippen und nickte in die Richtung, wo Caleb gerade aus denen Lokal trat.
Unauffällig warf Jacob einen Blick über seine Schulter und ich konnte förmlich sehen, wie es hinter seiner Stirn arbeitete. Er sah gen Himmel und tippte sich abwesend gegen das Kinn.
„Okay. Dann gehen wir ihm weiter nach und..."
In diesem Moment spürte ich einen heftigen Schlag im Rücken. Von dem Punkt, wo dieser mich traf explodierte Schmerz in meiner Wirbelsäule und breitete sich wie ein Netz über meinen gesamten Rücken aus und ich fiel zu Boden.
Ich schrie auf und riss damit Jacob aus seinen Gedanken. Er sah geschockt zu mir und schlug den mir noch unbekannten Angreifer zurück.
Ich rappelte mich auf, was mir nur unter großen Schmerzen gelang. Ich hatte gar nicht gewusst, für wie viele Dinge man die Rückenmuskulatur brauchte.
Ächzend klammerte ich mich an Jacobs Arm und zog mich daran nach oben.
Ich sah ihm an, dass er mich fragen wollte, ob alles in Ordnung war, aber dazu fehlte uns die Zeit. Der Dämon, wie ich nun sah, sprang auf uns zu und schwang seine erhobene Faust, um sie auf das nächstbeste Opfer donnern zu lassen.
Seine Bewegungen waren so schnell, dass sie teilweise sogar verwischten.
Jacob hielt mit seinem Arm dagegen. Ich sah, wie viel Kraft er aufbringen musste. Da ich nicht tatenlos zusehen wollte, blendete ich den Schmerz aus, so gut es ging und wartete einen Moment ab, in dem der Dämon unaufmerksam war. Dann ließ ich mein gestreckten Bein in seine Seite schnellen.
Der Dämon jaulte in einer unmenschlichen Weise auf und das Geräusch jagte mir einen eiskalten Schauer über den Rücken.
Mit Jacobs und meiner gebündelten Kraft überwältigten wir den Dämon und er floh schlussendlich.
Schweißgebadet und völlig erschöpft sackte ich auf dem Boden in mich zusammen. Ich rieb mir die Schläfe, die unangenehm pochte und schmerzte. Ein harter Schlag des Dämons hatte mich dort getroffen.
Jacob setzte sich neben mich und legte den Arm um meine Schultern. Beruhigend strich er mir über den Kopf und drückte einen Kuss auf meinen Scheitel.
Ich starrte einfach mit leerem Blick vor mich hin und versuchte, meine Gefühle wieder unter Kontrolle zu bringen.
„Hey, alles in Ordnung?", fragte Jacob besorgt.
Ich schnaubte. „Klar doch...", sagte ich etwas zu aggressiv. Sofort hatte ich ein schlechtes Gewissen.
„Tut mir leid. Ich bin nur so durcheinander und...sind wir mal ehrlich: sehe ich so aus, als ob alles in Ordnung wäre?", beeilte ich mich zu sagen. Jacob nickte verständnisvoll. „Du hast recht. Tut mir auch leid."
„Kein Problem...", murmelte ich und konzentrierte mich auf meine Schuhspitzen, da sich plötzlich alles um mich zu drehen begann.
Und in meinem Kopf wiederholte sich immer und immer wieder nur eine Frage:
Was hatten diese vielen Angriffe zu bedeuten?
~~~
Zitternd schlang ich meine Arme um den Körper und starrte abwechselnd auf das noch immer hell erleuchtete Fenster im zweiten Stock und auf die Uhr an meinem Handy.
Wann würde Caleb endlich schlafen gehen?
Ich stand hier seit geschlagenen 2 Stunden und wartete darauf, dass er das Licht ausmachte. Inzwischen war die Luft von Los Angeles extrem abgekühlt und jede Luftbrise fühlte sich an wie ein Eissturm.
Morgen sollte ich mir unbedingt eine Jacke mitnehmen.
„Komm schon, Caleb. Was ist das Problem daran, einfach schlafen zu gehen?", murmelte ich leise vor mich hin und checkte wieder einmal die Uhrzeit. 23:47.
Ich beschloss, dass ich die Überwachung spätestens um Mitternacht beenden würde. Also nur noch 13 Minuten...
Mein Blick blieb weiter an dem kleinen, leuchtenden Punkt am Haus hängen. Abwartend scharrte ich mit dem Fuß auf dem Betonboden.
Noch 10 Minuten.
Ich seufzte tief, doch sagte mir, dass es bald vorbei sei und ich dann nach Hause könne. Also biss ich die Zähne zusammen und zog es durch.
Als nur noch fünf Minuten übrig waren, entschied Caleb sich augenscheinlich endlich dazu, das Licht auszuschalten.
Völlig erschöpft und vor Kälte beinahe erstarrt ging ich ein paar Schritte, wobei sich meine Beine schon ganz taub anfühlten. Ich sprang so kraftvoll ab, wie es die Umstände zuließen und verwandelte mich in der Luft.
Meine Schwingen pflügten durch die kalte Luft und durch die Bewegung wurde mir wieder einigermaßen warm. Ich beschleunigte weiter, da ich unbedingt so schnell wie möglich daheim ankommen und in die Badewanne steigen konnte.
Wenig später landete ich nahezu geräuschlos auf dem Dach des Wolkenkratzers, in dem Jacob und ich unsere Wohnung hatten.
Nachdem ich die Stufen hinabgestiegen war, holte ich den fröhlich klimpernden Schlüssel heraus und versuchte, ihn mit meinen tauben Fingern in das Schloss zu bekommen.
Leise betrat ich die Wohnung, da ich mir nicht ganz sicher war, ob Jacob überhaupt noch wach war. Ich schloss die Tür hinter mir ab und schälte mich langsam aus meinen Klamotten. Dann schlich ich am Sofa vorbei und huschte ins Bad, wo ich leise die Badewanne mit Wasser füllte. Ich musste unbedingt dieses Wasser-Kontrollier-Zeugs lernen, damit ich dies in Zukunft mithilfe meiner Kräfte machen konnte.
Ich entledigte mich meiner Klamotten und stieg in das dampfende Wasser. Zuerst war es ein wenig unangenehm, aber schon bald darauf fühlte ich mich einfach nur noch wohl.
Ich schloss die Augen und ließ mich tiefer in den knisternden, fluffigen Schaum sinken. Der Geruch meines Badezusatzes stieg mir in die Nase: Beere, gemischt mit einem Hauch Vanille.
Nach und nach wurde ich immer schläfriger und meine Augenlider drohten, in ihrer Position zu verharren. Aber im Wasser zu schlafen, war definitiv keine gute Idee. Seufzend öffnete ich sie also doch und begann, mich in Schneckentempo abzuwaschen.
Wenig später lag ich auch schon im Bett, schloss meine Augen und wartete darauf, dass der Schlaf mich übermannte.
~~~
Hey, friends!
Ich weiß, ich war eine Weile nicht aktiv, sry❤️ Um ehrlich zu sein, war ich einfach nicht motiviert, hehe :p...
Aber hier ist das neue Kapitel, ich hoffe, es gefällt euch :)
Verbesserungsvorschläge gerne in den Kommentaren äußern ☺️
Vielleicht ist eig auch das neue Cover aufgefallen! Gefällt es euch?
Ansonsten see you im nächsten Kapitel❤️
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Fantasy„Sein Leben ist wichtiger als deins. Und du musst es um jeden Preis beschützen." Der 17-jährigen Hazel O'Connor ist eine besondere Zukunft vorhergesehen. Sie ist, wie auch ihre Familie, ein Schutzengel. Sie freut sich sehr darauf, von nun an einen...