Kapitel 9✨

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„Ja, ich denke, das kannst du!" Der Fremde lächelte. Ich zog eine Augenbraue nach oben. Mit Fremden hatte ich in letzter Zeit eher wenige gute Erfahrungen gemacht, angesichts des Vorfalls in der Angel's Academy. Selbst mit gutaussehenden Fremden hatte ich so meine Schwierigkeiten.

„Ach ja?", fragte ich.

„Ja. Ich nehme an, du bist Hazel?", riet der junge Mann noch immer lächelnd, worauf ich verwirrt nickte und er mir daraufhin die Hand entgegenstreckte. Ich nahm sie zögernd. „Mein Name ist Jacob Stuart und ich darf für die nächste Zeit dein Mentor sein.", stellte er sich vor.

„Tatsächlich?" Immer noch etwas kritisch beäugte ich ihn. Also schlecht aussehen tat er wie schon bemerkt auf keinen Fall. Aber das sagte noch lange nichts über seinen Charakter aus. Was, wenn er ebenfalls ein Dämon war? Aber nein, dann hätte er ja wohl rote Augen, oder?

Nach kurzem Überlegen trat ich zur Seite und machte eine einladende Geste, die ihm signalisieren sollte, dass er reinkommen durfte.

Drinnen sah er sich erstaunt um. „Schönes Haus!", sagte er und ich bedankte mich unsicher. Den Sinn hinter einer solchen Aussage hatte ich noch nie wirklich verstanden, aber um ehrlich zu sein war ich froh, dass keine unangenehme Stille entstand.

„Ich werde mal meiner Mom Bescheid sagen...", meinte ich, nachdem ich ihn vielleicht ein kleines bisschen zu lange angestarrt hatte und lief zur Treppe.

Ich werde mal meiner Mom Bescheid sagen?!

Das klang ja so, als ob ich nichts schaffte, ohne vorher Mommy zu fragen!

Aber andererseits brauchte ich eine Ausrede, um mein Aussehen im Spiegel zu überprüfen.

Oben angekommen lief ich schnell ins Bad, um mich im Spiegel zu betrachten und erschrak. Ich hatte komplett vergessen, dass ich mir vorhin einen Dutt gemacht hatte und nicht wirklich darauf geachtet hatte, dass er gut aussah. Schnell richtete ich meine Haare.

Danach sagte ich wirklich schnell Mom Bescheid, um keinen Verdacht zu erregen, und lief dann wieder die Treppe runter, wobei ich leider eine Stufe übersah und direkt über meine eigenen Füße stolperte.

Ich polterte unkontrolliert die Treppe hinunter und hätte Jacob mich nicht gerade noch rechtzeitig aufgefangen, hätte ich mir garantiert irgendwas gebrochen. Wahrscheinlich beide Beine...

Mit hochrotem Kopf bedankte ich mich murmelnd und drehte mich schnell von ihm weg, damit er nicht sah, wie peinlich mir das war.

„Alles okay?", fragte er.

Ich lachte nervös, was dezent ausartete und ich mich zu allem Überfluss auch noch verschluckte. „Klar...", sagte ich wenig überzeugend, doch Jacob schien es entweder nicht zu bemerken oder er tat nur so.

Falls Letzteres der Fall war, rechnete ich es ihm hoch an.

In diesem Moment trat meine Mom in Form meiner Rettung aus dieser Situation die letzten Stufen herunter und streckte Jacob ihre Hand entgegen. „Carol O'Connor, schön Sie kennenzulernen!", stellte sie sich breit lächelnd vor.

Angesprochener ergriff ihre Hand und erwiderte ihr Lächeln. „Jacob Stuart.", sagte er. Mir war diese ganze Sache ziemlich peinlich, da es mir so vorkam als würde ich meiner Mom meinen Freund vorstellen, obwohl ich Jacob erst seit fünf Minuten kannte. Doch anscheinend schien keiner der beiden zu bemerken, wie rot meine Gesichtsfarbe inzwischen geworden war, daher zog ich es vor, mich erst einmal zu verdrücken.

Ich lief in die Küche und goss mir dort etwas Wasser ein. Ich wollte gerade einen Schluck trinken, da räusperte sich jemand direkt neben mir. Vor Schreck wäre mir beinahe das Glas aus der Hand gefallen, denn Jacob blickte mich vom Türrahmen her intensiv an. Da er nicht den Eindruck machte, in näherer Zukunft etwas zu sagen, ergriff ich das Wort. „Ist was?"

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