Kapitel 45✨

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Hazels P.O.V.

Es herrschte das reinste Chaos. Mit starrem Blick registrierte ich den Trupp von Dämonen, der sich von den anderen abspaltete und genau in die Richtung lief, aus der ich gekommen war.

In die Richtung, wo Caleb und Faye waren.

Mein Herzschlag beschleunigte sich augenblicklich und ich beugte mich gerade so weit hinter meinem Baumstumpf hervor, dass ich zwar erkennen konnte, was die Dämonen taten, sie mich aber umgekehrt nicht sahen.

Ich beobachtete, wie sie einen Felsbrocken zu umkreisen begannen und erhaschte einen Blick auf einen perfekt verwuschelten, dunkelbraunen Haarschopf.

Nein, nein, nein!

Was zur Hölle tat er denn da?

Ich wollte gerade meinen ursprünglichen Plan über Bord werfen und einfach blindlings losstürmen, doch da sah ich Caleb durch eine Lücke zwischen zwei Dämonen hindurchkommen und verfolgte ihn mit dem Blick. Er schlängelte sich geschickt an dem übriggebliebenen Meer von Dämonen vorbei und sah sich gehetzt nach einem neuen Versteck um.

Die Dämonen, die ihn eingekreist hatten, waren ihm dicht auf den Fersen und nachdem sich die anderen ihnen angeschlossen hatten, sah es extrem schlecht aus.

Wieder schoss mein Puls in die Höhe und ich konnte mich im ersten Moment nicht mehr bewegen. Meine Hand verharrte auf halbem Weg zu meinem Mund.

Hazel!

Ich riss mich aus meiner Starre und sprang hinter meinem Versteck hervor.

Als würde ich vom Teufel höchstpersönlich verfolgt werden, rannte ich auf die sich bewegende Kugel von Dämonen zu.

Ich erhaschte einen Blick auf Caleb, der gerade einen von ihnen ausknockte.

Braver Junge.

Fieberhaft überlegte ich mir die beste Angriffstechnik und kam auf meine Mondkräfte. Das Problem war nur, dass ich sie aus irgendeinem Grund noch immer nicht benutzen konnte und das verunsicherte mich.

Nein. Caleb braucht dich jetzt., sagte ich mir und wollte gerade losstürmen, da geschah es.

Einer dieser widerlichen Dämonen, ein Kerl mit Muskeln wie aus Stahl und hellbraunem Haar, stieß Caleb sein Schwert in den Rücken. Ohne auf jeglichen Widerstand zu treffen, glitt es durch seinen Rücken und brach auf der anderen Seite wieder heraus. Ich sah blanke Überraschung in Calebs Augen, ehe er ein wenig taumelte und schließlich zusammenklappte.

Seine Hände tasteten nach der breiten Klinge, die in seiner Brust zurückgelassen worden war.

Ein lauter, von Schmerz erfüllter Schrei erklang. Wie durch einen Nebel drang er an mein Ohr und ich bemerkte erst einige Sekunden später, dass ich es war, die schrie.

Die Dämonen beachteten mich nicht, während ich auf Caleb zustolperte. Doch selbst wenn sie es getan hätten, es hätte mich nicht interessiert. Nichts interessierte mich mehr.

Meine Beine gaben unter mir nach, während ich auf meinen Schützling zukroch.

Es war so viel Blut. Zu viel.

Ich presste meine Hände auf seine, die ihrerseits ebenfalls den Blutfluss stoppen wollten, und erschrak, als ich spürte, wie kalt sein Körper bereits war.

Nein.

Nein.

Das durfte nicht wahr sein! Ein plötzliches Schluchzen schüttelte mich und Tränen tropften auf Calebs Kleidung.

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