Kopfschüttelnd und kochend vor Wut drehte ich mich um und stampfte los. Was bildete der sich eigentlich ein?
Als ich wieder bei Jacob angekommen war, sah dieser mich mit einem dieser Ich-hab-es-dir-doch-gleich-gesagt-Blicke an und öffnete den Mund, doch ich strecke die Hand in Richtung seines Mundes aus und lief los. „Wehe du sagst jetzt was!", zischte ich. „Woher kennst du ihn überhaupt?"
„Tja, weißt du..."
„Und was bildet er sich eigentlich ein, wie er mit mir reden kann? Weißt du, eigentlich habe ich schon gar keine Lust mehr, ihn zu beschützen. Ich dachte, vielleicht hätte ich ja Glück und er wäre nett und es würde vielleicht sogar eine Freundschaft daraus entstehen. Aber da war ich wohl ziemlich naiv, was?" Ich schnaubte. Wieso war ich denn heute morgen so aufbrausend? Vielleicht lag es am Jetlag?
„Vielleicht solltest du..."
„Wenn er wüsste, mit wem er da gerade geredet hat, hätte er sich garantiert nicht so verhalten."
„Hazel!"
„Was?"
„Jetzt hör mir mal zu!"
Ich schnaubte und widmete meine Aufmerksamkeit wieder Jacob zu.
„Glaub mir, ich weiß, dass du keine Lust auf ihn hast, denn mir geht es nicht anders. Aber sein Leben ist wichtiger als deins. Und du musst es um jeden Preis beschützen."
Sein Leben ist wichtiger als deins.
Wichtiger.
Ich straffte die Schultern und atmete tief durch. Jacob hatte recht. Und es nützte auch nichts, wenn ich mich jetzt weiter über diesen be-
Ich unterbrach mich selbst in Gedanken.
Über diesen... Kerl aufregte.
„Du hast recht. Tut mir leid..." Jetzt doch etwas beschämt sah ich zu Boden. Jacob brachte mich immer wieder auf die Palme, und doch zog er mich gleichzeitig wie magisch an.
„Ist schon gut.", durchbrach seine samtene Stimme meine verwirrten Gedanken.
„Und was soll ich jetzt tun? Ob ich ihn nun leiden kann oder auch nicht, beschützen muss ich ihn trotzdem. Nur leider weiß ich nicht, wohin sein Bus gefahren ist..." Zerknirscht blickte ich zu Jacob. Doch dieser winkte nur ab. „Mach dir keine Gedanken. Ich weiß längst, wo er ist."
Ich runzelte die Stirn. „Aber woher..."
„Da auf dem Busfahrplan steht, wohin sein Bus fährt, Haselnüsschen." Amüsiert deutete er auf das Schild, welches ungefähr zwanzig Meter von uns entfernt stand.
Haselnüsschen?
Und wie bitteschön hatte er lesen können, was auf dem Schild stand? Ich für meinen Teil hatte ja schon Probleme damit, wenn ich ungefähr fünf Millimeter davon entfernt stand. Ich schätzte die Schriftgröße auf circa 2.
Ich beschloss, Jacob nicht auf den sonderbaren Spitznamen anzusprechen, da momentan für mich eher die Tatsache zählte, dass er auf dem Schild erkannt hatte, wohin Calebs Bus gefahren war. In Schriftgröße 2, wohlgemerkt.
„Wie hast du da irgendwas erkannt?", fragte ich erstaunt, den Blick immer noch auf das Schild geheftet. Ich registrierte aus dem Augenwinkel, wie Jacob grinste.
„Es hat mehr als nur ein paar Vorteile, ein Engel zu sein.", antwortete er.
Konnte ich so was auch?
„Heißt das etwa..."
„Ja, du kannst es auch lernen."
Woher- Konnte er etwa Gedanken lesen oder so was?
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Fantasy„Sein Leben ist wichtiger als deins. Und du musst es um jeden Preis beschützen." Der 17-jährigen Hazel O'Connor ist eine besondere Zukunft vorhergesehen. Sie ist, wie auch ihre Familie, ein Schutzengel. Sie freut sich sehr darauf, von nun an einen...