Kapitel 15✨

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„Schlag fester zu! Caleb wäre mittlerweile tot.", rief Jacob mir zu.

Frustriert strich ich mir eine verschwitzte Haarsträhne aus dem Gesicht. „Können wir nicht langsam mal eine Pause machen?", beschwerte ich mich. Ich war völlig außer Atem. „Dieses Training bringt mich noch um...", fügte ich hinzu.

Wir befanden uns in einer Art Halle, die die unangenehme Eigenschaft hatte, Dämonen aus dem Nichts erscheinen zu lassen. Natürlich waren diese nicht echt und Jacob konnte sie jederzeit verschwinden lassen, wenn ich große Probleme hatte, aber sie waren mit der Schnelligkeit, Stärke und den Fähigkeiten von echten Dämonen ausgestattet. Bereits nach einer halben Stunde hatte ich mich in einen menschlichen Wasserfall verwandelt, der Schweiß lief mir unangenehm am Körper herunter.

Jacob atmete durch und trat auf mich zu. „Vielleicht sollten wir wirklich eine Pause machen. Ich will schließlich nicht der Grund für deinen Tod sein!" Grinsend setzten wir uns auf einen Mattenberg und ich konnte endlich wieder atmen, ohne dabei Angst zu haben, meine Lungen würden gleich bersten.

Seit nunmehr zwei Wochen befanden wir uns jetzt schon in L.A. und ich musste wirklich zugeben, dass ich die Stadt jetzt schon mochte.

Nach dem Showdown in Calebs Villa hatten wir erst einmal eine große Erkundungstour unternommen und uns so ziemlich alle Sehenswürdigkeiten angeschaut, die Los Angeles zu bieten hatte.

Darüber hinaus hatten wir mit den Trainingsstunden begonnen, die die Angel's Academy bereits angekündigt hatte. Ich hatte ja keine Ahnung gehabt, wie unsportlich in eigentlich war. Bei unserer ersten Trainingseinheit wäre ich schon nach der ersten halben Stunde bereit gewesen, aufzuhören.

„Bin ich wirklich so mies?", fragte ich, als mein Atem nicht mehr wie eine undichte Luftpumpe klang.

„Schlimmer geht es nicht.", erwiderte er, doch ich konnte anhand eines Untertons in seiner Stimme erkennen, dass er lächelte. Trotzdem verpasste ich ihm dafür einen spielerischen Hieb in die Seite.

„Hey, nicht gleich ausrasten! Das wird schon.", fügte er schnell hinzu. „Du warst schon schlechter."

„Super, das wollte ich jetzt hören!", meinte ich sarkastisch.

"Glaub mir. Bei mir hat es auch eine Weile gedauert.", versuchte er, mich aufzuheitern, doch ich sah ihn nur skeptisch an. So viel Kraft wie er hatte war er wahrscheinlich schon so muskulös auf die Welt gekommen.

„Können wir was essen?", fragte ich in jammerndem Tonfall, denn ich hatte so gut wie immer Hunger.

„Klar.", meinte Jacob lächelnd und  während wir durch das Portal zurück in unser Hotelzimmer liefen, betrachtete ich fasziniert, wie sich unsere Umgebung innerhalb einiger weniger Sekunden komplett veränderte. Im Zimmer angekommen sog er das Portal schnell wieder in eine seiner blauen Phiolen und verschloss diese mit einem Koken, bevor r sie in seiner Hosentasche verschwinden ließ.

Ich war immer wieder erstaunt darüber, mit was für einer Lässigkeit er Magie anwandte, während ich bei unseren wenigen Theoriestunden darüber bereits kläglich gescheitert war. Aber ich war fest entschlossen, mich zu bemühen, bis ich mindestens genauso gut war wie er.

Kaum hatte Jacob das Portal verstaut, griff er nach meiner Hand und lotste mich zur Tür.

Anschließend verließen wir das Hotel und er suchte im Internet nach einem Restaurant.

„Hier ist eins. Hat eine Drei-Sterne-Bewertung. Magst du Chinesisch?", fragte er und blickte von seinem Handy auf.

 Stirnrunzelnd schaute ich ihn an. „Wer mag denn kein Chinesisch?"

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