Kapitel 24✨

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Hazels P.O.V.

Die Sonnenstrahlen kitzelten mich im Gesicht und ich öffnete vorsichtig meine Augen, um nicht geblendet zu werden.

Im ersten Moment wusste ich weder, wo ich war, noch wessen Arm das um meine Taille war. Der erste Impuls war es, aufzustehen und den Arm abzuschütteln, doch schon bald erkannte ich Jacobs Zimmer und schlussfolgerte anhand dessen, dass es wohl sein Arm sein musste. Dadurch beruhigte sich mein Puls erheblich und ich entspannte mich wieder.

Ich seufzte glücklich und ließ mich tiefer in seine Arme sinken. Die tiefen, ruhigen Atemzüge von Jacob machten mich schläfrig und meine Lider schlossen sich wie von selbst, um mich zurück in die Traumwelt zu versetzen.

Aber dann, wie aus dem Nichts kehrten die Erinnerungen zurück. Sie trafen mich wie ein Schlag und ich zuckte unwillkürlich zusammen.

Die roten Augen, die mich hinterlistig aus der Dunkelheit angestarrt hatten.

Der unerbittliche Kampf zwischen mir und diesem...Dämon.

Dann Jacob, der völlig gehetzt Licht in meinem Zimmer gemacht hatte und mir geholfen hatte.

Und schließlich die Flucht des Dämons und mein Zusammenbruch.

Ich wünschte mir den friedlichen Moment des Aufwachens zurück, bevor ich mich wieder an die Szene erinnert hatte. Denn jetzt fühlte sich mein Inneres wieder ängstlich, traurig und unruhig an.

Vorsichtig schälte ich mich aus Jacobs halber Umarmung und tappte aus seinem Zimmer.

Im Halbschlaf kochte ich mir Kaffee, nahm die Tasse und setzte mich auf die Couch, wo ich mich in eine Decke wickelte und die Tasse auf den Schoß nahm.

Wieso werde ich andauernd angegriffen?, fragte ich mich zum wiederholten Mal. Ich wurde daraus einfach nicht schlau.

Zuerst die Sache in der Angel's Academy, danach im China-Restaurant und jetzt sogar in unserer Wohnung. Wie zum Teufel spürten die Dämonen mich denn immer wieder auf?! Und warum hatten sie es genau auf mich abgesehen? 

Vorsichtig, um mich nicht zu verbrennen, nahm ich einen kleinen Schluck Kaffee. Das Aroma breitete sich langsam und genüsslich in meinem Mund aus und ich verbot mir, weiter über die Sache nachzudenken.

Trotzdem drifteten meine Gedanken wieder und wieder zu dem Angriff gestern ab und ich begann, ihn zu hinterfragen. Wer war der Dämon? Woher kamen sie überhaupt immer? Wer bestimmte, wer ein Dämon war und wer nicht? Und wieso konnten sie nicht einfach aufhören, Menschen anzugreifen? Es häuften sich immer mehr Fragen an und irgendwann brummte mir der Kopf, weil ich einfach keine Antworten darauf wusste.

Seufzend griff ich nach der Fernbedienung für unseren kleinen Fernseher und schaltete ihn an. Ich ließ mich von irgendeiner Morning-Talkshow berieseln, doch ich bemerkte selbst, dass ich der Handlung nicht folgte.

Schließlich gab ich auch das Fernsehen auf und schloss stattdessen wieder die Augen. Langsam, ganz langsam driftete ich in einen tiefen Schlaf über.

~~~

Ich stellte den schmutzigen Teller an der Spüle ab und schlurfte in Richtung Treppe.

Sollte sich doch wer anders um das dreckige Geschirr kümmern. Irgendein Angestellter von Mom und Dad würde es schon bemerken. Und wenn nicht, dann war es jetzt nicht mehr mein Problem.

Ich stieg die Stufen in den ersten Stock hinauf und ging in mein Zimmer.

Dort zog ich mir wahllos einige Kleidungsstücke aus meinem Kleiderschrank und drehte mich um, um den Weg ins Badezimmer anzutreten.

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