Kapitel 33✨

63 11 0
                                    

Jacobs P.O.V.

Ich konnte das Gefühl nicht einordnen, das mich durchströmte, als ich ihr nachsah. Ich hatte mich nicht mal entschuldigt!

Das Brennen in meinen Augen machte mich darauf aufmerksam, das ich begonnen hatte, zu weinen. Eine feuchte Tränenspur bahnte sich ihren Weg meine Wange hinab und tropfte auf die Tischplatte.

Es gab keinen Ausdruck dafür, wie widerwärtig und mies ich mich in diesem Augenblick fühlte. Ich hatte das Mädchen enttäuscht, das ich liebte. Ich hatte ihr das Herz gebrochen.

Ja, ich liebte sie noch immer. Doch was ihre Gefühle für mich betraf, war ich mir sicher, dass dem nicht mehr so war. Wie sollte sie auch? Ich hatte sie betrogen, verdammt nochmal!

Wütend auf mich selbst schlug ich mit der Faust auf den Tisch.

Wieso zum Teufel war ich nur so ein Idiot gewesen?!

Ich hatte nichts getrunken gehabt an jenem Tag. Ich war unter keinem äußeren Einfluss gestanden, der das, was ich getan hatte, irgendwie besser machte. Oder zumindest gerechtfertigter. Nein, ich war im vollständigen Besitz meiner geistigen Fähigkeiten gewesen.

Unbewusst drifteten meine Gedanken zu jenem Tag ab...

Ich entdeckte die junge Frau am Straßenrand. Sie hielt den Daumen heraus und da ich sowieso nichts anderes zu tun hatte, nahm ich sie mit.

„Wohin soll es gehen?", fragte ich lächelnd, als ich das Fenster heruntergekurbelt hatte.

Das Mädchen streckte den Kopf zum Fenster hinein. „Sechzehnte Ecke Hollywood-Boulevard.", antwortete sie und erwiderte mein Lächeln. Ihre grünen Augen funkelten im Licht der Sonne.

Ich überlegte kurz. Das war auf meinem Weg. „Steig ein, ich kann dich mitnehmen."

Ihr Gesichtsausdruck wandelte sich von höflich zu dankbar. Sie ließ sich erleichtert auf den Beifahrersitz fallen.

„Danke dir! Wirklich! Vielen, vielen Dank!", sagte sie und strahlte. Dabei bildeten sich kleine Grübchen in ihren rosigen Wangen.

„Kein Problem!", erwiderte ich. Ich drückte auf das Gaspedal und während wir fuhren, unterhielten wir uns sehr nett. Sie berichtete mir von ihrem Leben und Ihrer Familie und ich erzählte ihr auch von mir, wobei ich ein Detail ausließ - Hazel.

Im Nachhinein weiß ich nicht mehr, was mich dazu bewogen hatte, nichts über meine Freundin zu erzählen, doch in dem Moment war ich mir der Konsequenzen nicht bewusst.

„Hier wären wir.", verkündete ich, als ich sie an dem von ihr genannten Ziel absetzte.

Vielen Dank, nochmal.", wiederholte sie, doch dieses Mal klang ihre Stimme dabei irgendwie anders.

Ohne zu überlegen, was ich da tat, strich ich ihr durchs Haar und zog sie am Hinterkopf zu mir her. Dann legte ich meine Lippen auf ihre und küsste sie sachte. Sie erwiderte den Kuss und ich schlang die Arme um sie, damit sie noch dichter bei mir stand.

„Wir können zu mir gehen.", flüsterte ich zwischen zwei Küssen. Es schien mir, als wäre ihr alles recht, daher nahm ich sie kurzerhand mit zur Wohnung.

Wir gingen in mein Zimmer und wieder küssten wir uns. Sie presste sich dicht an mich und ich mich an sie. Ich konnte nicht sagen, wie viel Zeit vergangen war, doch irgendwann hörte ich ein lautes Knallen. Erschrocken fuhren wir auseinander. Ich sah eine braune Locke hinter der Tür verschwunden und rannte aus dem Raum.

Protected Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt