Wir befanden uns in einem kleinen, weiß gestrichenen Zimmer, dessen Einrichtung lediglich aus einer kaffeebraunen Liege, einem kleinen Schreibtisch, einem Stuhl und einem in die Wand eingelassenen Schränkchen bestand.
Ich lag auf der Liege und versuchte, mich möglichst wenig zu bewegen. Jacob saß neben mir und strich mir mit der einen Hand sanft übers Haar, während er mit der anderen ungeduldig auf seinen Schenkel tippte.
„Mach dir keine Sorgen. Das wird schon wieder.", versuchte ich ihn zu beruhigen, doch wie erwartet hatte es kaum eine Wirkung.
Jacob warf mir lediglich einen zweifelnden Blick zu, ehe er sich wieder meinem Haar zuwandte.
Da flog die Tür auf und ein Arzt trat schwungvoll ein, wobei sein weißer Kittel wie in einem Sturm um ihn herumwehte. Ich kniff die Augen zusammen, um das daran befestigte Schild lesen zu können. Doctor Davies.
Sofort sprang Jacob auf und erkundigte sich schnell, was die Röntgenaufnahmen ergeben hatten.
Süß.
Der Arzt machte ein leicht bekümmertes Gesicht. Trotzdem sagte er, es sei halb so schlimm, da ich mir nur eine Rippe angebrochen hätte und mein Rücken auch etwas beschädigt sei. Er betonte mehrmals, dass keine Operation nötig sei und erklärte, was ich in der nächsten Zeit nicht tun dürfe.
„No sports, please!", sagte er und amüsierte sich köstlich über diesen ziemlich lahmen Witz. Ich zog die Augenbrauen stirnrunzelnd zusammen.
Jacob schien nicht sonderlich beruhigt zu sein, denn er blickte Doctor Davies besorgt an.
Nachdem wir meine Diagnose erhalten hatten, schrieb uns der Arzt noch einige Medikamente auf, die wir in der hauseigenen Apotheke besorgen sollten und gab uns alle Infos dazu. Dann wünschte er mir eine gute Besserung und verschwand genauso schwungvoll, wie er gekommen war.
Jacob blickte ihm etwas verdattert hinterher, da der Besuch des Arztes nur etwa fünf Minuten gedauert hatte.
„Na dann...", meinte er schließlich und bugsierte mich wieder in den Rollstuhl.
Ich versuchte, möglichst flach zu atmen, da die angebrochene Rippe mir die Sauerstoffaufnahme nicht gerade leichter machte. zum Glück war der Boden im Krankenhaus eben, denn ich vermutete, wenn ich jetzt auch noch über eine Erhebung holpern würde, wäre es das endgültig mit meiner Rippe.
Wir rollten einen Gang entlang, nahmen den Fahrstuhl nach unten und suchten die Apotheke.
Kaum glitt die Schiebetür auf, schlug uns angenehm kühle Luft entgegen und verdrängte den penetranten Geruch nach Desinfektionsmittel und Krankenhaus.
Eine rundliche Dame in zartlila Oberteil watschelte uns entgegen und ich las das Schild, welches sie auswies. Maggie.
Sie lächelte uns freundlich an, wobei sich zarte Fältchen um ihre Augen bildeten. Die Frau war mir sofort sympathisch.
Sie fragte, was unser Wunsch sei und Jacob übergab ihr den Zettel von Doctor Davies. Maggie las ihn eifrig und nickte uns zu, ehe sie im Lager verschwand, um die Sachen zu besorgen.
Wenig später stand sie schon hinter der Kasse und winkte uns zu sich. Sie tippte die Medikamente ein und packte sie schließlich in eine kleine Papiertüte, bevor sie uns noch einige Details zu den verschiedenen Medikamenten nannte. Wir bedankten uns und Jacob bezahlte die Sachen. Danach verabschiedeten wir uns und verließen die Apotheke.
~~~
Ein Poltern ertönte.
Ich schlug die Augen auf und sah mich um. Was war das denn gewesen?
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Fantasy„Sein Leben ist wichtiger als deins. Und du musst es um jeden Preis beschützen." Der 17-jährigen Hazel O'Connor ist eine besondere Zukunft vorhergesehen. Sie ist, wie auch ihre Familie, ein Schutzengel. Sie freut sich sehr darauf, von nun an einen...