Prolog

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Santa Maria di Leuca, 2018 n. Chr.

Ein Wort. Damit hatte für sie immer alles begonnen. Die Schriftstellerin fährt mit ihrem Finger über die Tasten ihrer Schreibmaschine. Die Berührung lockt ihr ein Lächeln hervor. Obwohl dieses Gerät schon lange eine Antiquität ist, kann sie es nicht lassen.

In dem Wohnzimmer ihres Großvaters, in dem es immer nach Wiskey und Katzenfutter gerochen hatte, bewunderte sie es bereits. Ihren ersten Roman hatte sie damit geschrieben und auch ihren Durchbruch würde diese Maschine ihr bringen.

Sie hatte sie bereits ihr ganzes Leben begleitet, jede Phase der Wut, der Trauer und der Müdigkeit hatte sie miterlebt.

Jetzt sitzt sie ihrem Schicksal gegenüber. Sie schaut zu den Beiden auf. Während er sie mit seinen feurigen Augen mustert und dabei ein spöttisches Lächeln auf den Lippen hat, schaut seine Begleiterin sich in ihrem Raum um.

Die Wangen der Schriftstellerin röten sich ein bisschen, als sie an die Staubschicht auf ihren Büchern denkt. Wahrscheinlich urteilte die Fremde nun über sie und stellte bereits jetzt ihre Entscheidung in Frage.

Welcher vernünftige Schriftsteller lässt schon seine Bücher verstauben? Nun schaut die Frau, die so jung wirkt sie an.

Sie lächelt, reckt ihr Kinn in die Höhe und streicht sich eine geflochtene Strähne aus dem Gesicht. Dann erfüllen die Worte der gefallenen Königin den Raum:                        

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