Kapitel 7

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Janeik

„Ein stechender Schmerz breitete sich in meinem Kopf aus, als ich meine Augen öffnete. Ich sah neben mich und war überrascht Arwen nicht dort liegen zu sehen.

Stöhnend setzte ich mich auf und zuckte zusammen, als ich Brick entdeckte, der am anderen Ende des Raums auf einem Stuhl saß.

„Was machst du, verdammt noch mal, hier?" „Ich habe dir Wasser hingestellt." „Was?" ich schüttelte meinen Kopf, um wach zu werden und sah zu meinem Nachttisch.

„Weißt du wo..." „Dein Mädchen ist?" er lachte. „Sie ist gegangen, nachdem du immer Schwachsinn von dir gegeben hast. Wir haben dich auch hierhergebracht. Und dann habe ich sie zusammen mit einer anderen Soldatin zurück nach Hause gebracht." Ich legte meinen Kopf zurück und fluchte.

„Janeik." Er atmete scharf ein, als wüsste er nicht, wie er weiterreden sollte. Ich sah ihn wieder an. „Arwen und ich... wir" er stockte. „Kennen uns bereits." Ich nickte. „Wo ist das Problem?" „Wir sind verheiratet." Ich lachte auf und wartete, dass Brick mit einstimmte, doch er tat es nicht.

„Du machst Witze, oder?" „Sehe ich so aus, als würde ich lachen?" Mit einem Mal war die ganze Müdigkeit verschwunden und ich sah ihn entgeistert an. „Was?" „Sie ist, rechtlich gesehen, meine Frau." „Und dann lässt du zu, dass wir..." „Wie gesagt, Janeik. Nur rechtlich gesehen." „Aber wie?" „Wie hatten damals eine Affäre, ich mochte sie sehr gerne, doch ihr Vater wollte sie nicht gehen lassen. Er sagte, dass sie erst gehen dürfte, wenn sie verheiratet wäre und dann..." er zuckte mit den Schultern. „Habe ich ihr eben geholfen." Seine Worte tanzten durch meinen schmerzenden Kopf.

„Ihr hattet eine Affäre? Und jetzt?" „Wie gesagt, es war nur eine Affäre, das wussten wir beide. Dann habe ich ihr geholfen erst eine Anstellung als Schmiedin zu bekommen, wo er dachte, dass sie ein Kerl sei. Ich bin ins Schloss zurückgekehrt und habe ihr schließlich auch geholfen ihre eigene Schmiede zu eröffnen." „Das heißt, dass du all die Jahre, die wir uns kennen, verheiratet warst? Und das erzählst du mir jetzt?!" Er zuckte mit den Schultern.

„Es ist eben keine richtige Ehe." Ich lachte trocken auf.

„Aber ist es nicht dasselbe mit dir und Mirabelle?" „Nein." „Doch, das ist es." Ich seufzte und ließ mich zurück in meine Kissen sinken.

„Dann hätte wenigstens sie es mir sagen sollen." „Bist du dir sicher, dass sie das nicht wenigstens angedeutet hat? Und du hattest doch auch nicht vor ihr zu sagen, dass du der König bist." Mein Mann wird mich finden.

Ich sagte nichts mehr und stand auf. Das Hemd, welches ich immer noch trug, roch nach Rauch, doch ich ignorierte es und lehnte mich gegen das Fensterbrett.

Nach drei Tagen konnte ich es nicht mehr aushalten, außerdem hatte sie immer noch mein Schwert. Nach all den Besprechungen ritt ich wieder nach Tuski und trat in ihre Schmiede.

Sie drehte sich um und sah mich an, als ob sie mich schon erwartet hätte.

Ihre, ohnehin vom Feuer bereits, geröteten Wangen schienen noch mehr Farbe anzunehmen. „Der König hat es geschafft zu mir zu kommen. Dein Schwert liegt dort, ich habe es eigentlich komplett neu gemacht." Sie deutete auf einen Seitentisch.

„Und außerdem habe ich meine Schulden beglichen." Sie grinste und ich trat zu dem Tisch, um mein Schwert in Augenschein zu nehmen. Es war schöner, als es vorher war, mit einem eingravierten R.

„Du hättest mir ruhig deutlicher sagen können, dass du verheiratet bist." Bemerkte ich und hörte sie lachen. „Das hat dich also zurückgehalten zu mir zu kommen?" „Ich habe viel zu tun." Ich legte das Schwert wieder zurück und drehte mich zu ihr.

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