Kapitel 16

81 9 22
                                    

Janeik

„Sie verfolgt mich sogar bis in meine Träume.

Schwitzend fuhr ich hoch und sah, wie der Mond durch mein Fenster auf die Fliesen schien.

Lass sie dich nicht zerstören. Fuhr es wieder durch meinen Kopf. So etwas durfte nie wieder passieren, ich durfte nicht zulassen, dass sie damit durchkam.

Wie spät es war wusste ich nicht. Ich schmetterte die Tür meines Zimmers auf und trat auf den Flur. Nur die Fackeln an der Wand beleuchteten ihn.

Durch die langen Gänge bahnte ich meinen Weg zu den Quartieren der Soldaten und hämmerte schließlich an Arthurs Tür. Mirek öffnete sie nach ein paar Sekunden und sah mich verwirrt an. „Janeik, was ist los?" Ohne weiteres trat ich in sein Zimmer und sah mich um. „Wo ist Arthur?" „Auf der Suche." „Wann kommt er wieder?" „Ich denke heute Mittag." Er rieb sich verschlafen über die Augen.

„Aber was ist so wichtig?" „Es wird alles nichts bringen. Auch wenn sie Mira und Dorian erwischen, Mira wird die Wachen manipulieren können und sie werden es erneut schaffen zu fliehen." Mireks Haare waren verwuschelt und er sah mich zweifelnd an. „Janeik." Sagte er dann vorsichtig. „Ich glaube, dass du ihr viel zu viel zutraust. Ja, sie hat es geschafft eine Soldatin zu manipulieren und konnte durch Glück fliehen. Und auch bei dir hat sie es geschafft, aber das bedeutet nicht, dass sie es schaffen wir einen ganzen Trupp Soldaten zu lenken. Sie ist schwächer, als du denkst. Nicht einmal lange ausgebildete Meister konnten nicht mehr als zwei Personen gleichzeitig kontrollieren. Und sie ist eine junge Frau, fast noch ein Kind." „Die Königin hat sie nicht umsonst ausgewählt. Du kennst ihren Ehrgeiz nicht und ihren Drang zu lernen." „Aber sie ist Nefarierin. Bis sie zehn Jahre alt war, hat sie Magie wahrscheinlich als Dämonisch angesehen. Es liegt nicht in ihrem Blut." Ich trat an das Fenster und sah hinaus. „Aber wir müssen mehr tun." Ich ließ mein Blick über das Land Schweifen und plötzlich stach mir der Hügel entgegen, auf dem das Anwesen der Familie Lúz stand. Nannas Anwesen.

„Lass Nanna herholen, oder eine ihrer Schwestern, das ist egal. Und lasse die Spione vorbereiten, die Spatzen." Als ich mich zu Mirek umdrehte sah er mich erst zweifelnd und dann wiederwillig an. Schließlich nickte er „Wenn du fertig bist, dann komm bitte in mein Arbeitszimmer." „Ja." „Danke." Ich nickte ihm kurz zu und ging dann hinaus.

Nachdem er die Tür geschlossen hatte blieb ich noch einen Moment stehen und versuchte meinen Puls zu beruhigen. Ich würde sie finden.

In meinem Arbeitszimmer warteten bereits die Magier, einige Soldaten und Arthur auf mich. Sie sahen alle Müde aus, doch gaben sich mühe das zu überspielen. Alle, bis auf Arthur, er wirkte nervös.

Er kam auf mich zu und raunte: „Können wir kurz miteinander reden?" „Sicher." Ich lächelte schmal und er schüttelte seinen Kopf. „Allein." Bevor ich etwas erwidern konnte sagte er schnell: „Es ist wirklich wichtig." „Na gut, aber halt es kurz."

Wir durften keine Zeit mehr verlieren.

„Wir haben sie gefunden, doch als wir sie festnehmen wollten, doch sie haben uns überwältigt." Seine Wangen röteten sich und er blickte auf den Boden. „Deswegen habe ich die Magier hier. Sie können die Soldaten dazu bringen sich gegen die Manipulation zu wehren." „Es war keine Manipulation. Die beiden haben es geschafft neun meiner Leute abzuwehren. Dabei konnten wir Dorian verletzen." Es war wie ein Schlag in meinen Magen. „Wie sehr?" „Stark, aber das wird sie daran hindern weiter zu kommen." „Er ist von ihrem Zauber geblendet, er hat nichts damit zu tun." Arthur schluckte und sah mich bedauernd an.

„Ich habe kurz mit ihm reden können und es tut mir leid, aber ich glaube die Gefühle zwischen den Beiden sind echt." Er mied meinen Blick und eine Last begann sich auf mich zu senken.

AbluvionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt