Kapitel 17

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Janeik

„Ich hatte meinen ganzen Nachmittag damit zugebracht Brick zu finden. Doch als ich ihn endlich zusammen mit einem anderen Magier im Garten entdeckte blieb ich stehen.

Es war mir schon immer schwer gefallen mich zu entschuldigen und vor anderen etwas zu gestehen, doch bei dem, was ich diesmal getan hatte, reichte keine einfache Entschuldigung. Mit meinem Befehl ihn einsperren zu lassen hatte ich ihm seinen angesehenen Status genommen, trotz meiner Aufforderung zur Beförderung, nachdem sie ihn freigelassen hatten, konnte er nie wieder an das Ansehen gelangen, welches er einmal gehabt hatte.

Ich hatte mich viel zu sehr von meinen verzweifelten Gefühlen leiten lassen und er hatte die Schuld dafür bekommen.

Mein Mund wurde trocken als ich vortrat und den anderen Mann wegschickte. Bricks Augen waren emotionslos und er ließ seine Hand sinken, in der er ein Stück Kohle hielt.

„Brick." Er machte eine Verbeugung. „Eure Majestät, wie kann ich euch behilflich sein?" Die Formalität schmerzte. „Ich möchte mich bei dir entschuldigen." Ich ballte meine Fäuste und versuchte nicht zu verkniffen zu klingen.

„Dass ich mich hab von meinen Gefühlen überwältigen lassen und dich für mein Temperament habe zahlen lassen. Kannst du mir vergeben?" „Wie ihr wünscht, eure Majestät." Er verbeugte sich erneut und wollte an mit vorbeigehen.

Ich zog ihn herum, sodass er stehen blieb und mich ansah. Er überragte mich fast zwei Köpfe, doch ich konnte immer noch nicht aus seinem Ausdruck lesen.

„Meinst du, dass du mir verzeihen kannst?" Ein Flackern huschte über seine Augen und ein vorsichtiges Grinsen umspielte seine Lippen.

„Wir werden sehen." „Ich möchte dich an meiner Seite haben. Als meinen Berater, würdest du das tun?" Er schien zu überlegen und trat einen Schritt zurück. Mit einem Daumen fuhr er über sein unrasiertes Kinn.

„Was springt für mich dabei raus?" „Alles, was du willst." „Für immer?" „Solange ich lebe." „Dann hoffen wir mal, dass das lange so bleibt. Zuerst möchte ich aber Antworten." „In Ordnung." „Willst du sie immer noch töten?" Hass.

„Es gibt keinen anderen Weg." Presste ich hervor und sah auf den Boden. Alles in mir verzerrte sich. „Du weißt, dass es einen gibt." Aber ich wollte es nicht.

Ich zuckte meine Schultern und sah ihn wieder an. „War das fürs erste alles?" er nickte und ich ging wieder zurück ins Schloss.

Es herrschte ein reges Treiben und überall waren Diener damit beschäftigt das Schloss zu schmücken. Dennoch fühlte es sich so an, als wäre ich allein. Nur auf mich gestellt und zum ersten Mal spürte ich die Verantwortung, von der mein Vater so viel geredet hatte.

Ich hatte angeordnet, dass meine Krönung anders werden sollte. Sie sollte allen Traditionen widersprechen und eine neue ins Leben rufen.

Ich lief mit Firo an meiner Seite durch die Gänge und zu Carlees Zimmer. Vor der Tür waren noch Kisten gestapelt und ich bahnte mir einen Weg durch sie hindurch um anzuklopfen.

Sie öffnete und ich trat ein, allein ihr Blick hielt Firo draußen. Die Tür schloss sich und sie lehnte sich dagegen.

Sie trug bereits die Rüstung für die Zeremonie und nur der purpurrote Mantel hing noch über einer Stuhllehne.

„Wo sind die Diener die ich dir geschickt habe?" „Sehe ich so aus, als könnte ich mich nicht allein anziehen?" Sie grinste, hatte jedoch einen vorwurfsvollen Unterton.

Ihre Haare fielen ihr ordentlich über die Schultern und ihre Augen leuchteten.

Ich musste Lächeln und musterte sie. Mit einem Schritt war ich bei ihr und zog sie zu mich, um sie zu küssen.

AbluvionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt