Kapitel 15

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Mirabelle

„Ich blickte auffordernd in die Gesichter der Soldaten, während Janeik mit einigen von ihnen in einem anderen Teil des Hofes verschwand. „Ihr werdet alle Nordanier dazu auffordern euch in den Süden zu folgen. Wenn manche von ihnen Symptome zu der Krankheit zeigen, dann werden sie von den anderen getrennt, verstanden?" Ich atmete tief ein und drehte mich zu der anderen Seite.

„Und ihr werdet zusammen mit den Pinischen Soldaten die gesamte Küste bewachen, bei jedem Schiff, was sich bewegt, gebt ihr umgehend eurem Vorgesetzten Bescheid. Sollten sie jedoch angreifen, so werdet ihr euch mit all eurer Waffen und auch mit Magie verteidigen. Und an alle Soldaten;" Meine Stimme wurde lauter. „Ihr werdet euch gegenseitig unterstützen, denn jetzt geht es nicht mehr um Pino, Meridione, Oves oder Norda, sondern um Atlantis oder die Fremden, die uns alle zu Fall bringen können. Verstanden?!" ein Murmeln ging durch die Reihen.

Ich biss meine Zähne kurz zusammen und versuchte mich größer zu machen. „Habt ihr mich verstanden?!" „Ja, meine Königin." Sagte der Chor, sie salutierten nach und nach und sahen mich an.

Meine Hände waren schweißnass und ich hatte sie zu Fäusten geballt. Manchmal wünschte ich mir Janeiks oder Carlee's durchdingenden Ton zu haben.

Mein Herz schlug wie verrückt in meiner Brust und mein Gesicht brannte.

„Ich erwarte von jedem von euch vollste Aufmerksamkeit! Bei allem was ihr tut, denkt an eure Familien. Wir werden es schaffen dieses Land zu retten!" Ich schaffte es nicht mehr in die Gesichter zu blicken und suchte mir einen Punkt an der gegenüberliegenden Mauer.

„Ich werde alles dafür geben, dass wir diese Fremden besiegen. Ihr Land wir unseres sein."

Und dasselbe Gefühl wie bei meiner Krönung schoss wie eine Welle durch mich hindurch. Alles in mir begann zu prickeln, jedoch auf eine aufweckende Art und Weise. Die Kraft floss in mein Blut zurück und ich blickte wieder auf die Menge nieder.

Ein Lächeln zog sich auf meine Lippen. „Wir werde niemals zulassen, dass sie uns besiegen."

Nathan trat neben mich. „Ihr habt es gehört. Alle Soldaten, die Nordanier nach Meridione bringen, werden jetzt König Janeik folgen. Die anderen werden von General Yoasch angewiesen in welche Gebiete sie stationiert werden." Er sah mich kurz an.

Und ich lächelte zuversichtlich zurück. Zusammen gingen wir in das Schloss. „Hast du eine Spur von Lysander gefunden?" Nathan schüttelte seinen Kopf.

„Aber unsere Soldaten suchen weiter. Mach dir keine Sorgen Mira, wir werden ihn schon finden." Ich nickte und die Wachen öffneten uns die Türen zum Balkon. Wir traten bis zum Geländer und ich blickte auf die Menge hinab, welche von General Yoasch, Janeik und anderen Offizieren herumkommandiert wurde.

„Wie weit die die Truppen in Nytar und Jaobe? Haben sie es geschafft, die Fremden zurück zu drängen?" „Wir haben durch die Ovesischen Waffen einen großen Vorteil geschaffen. Doch vor allem durch die Pinische Magie mit der wir Naturkatastrophen auslösen können haben wir es geschafft sie zurück zu drängen." Ich nickte. „Das ist gut." „Aber die Magie wird sie wahrscheinlich nicht dazu bringen, sich zu ergeben. Es wird eher dazu führen, dass sie uns noch eher auslöschen möchten." „Wir werden sehen." Ich blickte zu den Bergen, die eine Silhouette am Horizont bildeten.

„Aber ich habe es geschafft ihnen eine Nachricht zu überbringen." Aus dem Augenwinkel erkannte ich, dass sich seine Augen weiteten. „Wie?" „Durch Neo." „Der Spion?" Ich nickte. „Und wie hoffst du auf eine Antwort?" „Wenn sie heute Abend ein Leuchtsignal auf einem der Schiffe machen, dann werde ich morgen zu ihnen auf ein Schiff kommen, um zu verhandeln." „Wie stellst du dir das vor, Mira?" „Ich habe meine Bedingungen aufgeschrieben. Wir treffen uns auf dem Meer, in der Höhe von Penrin. Jedem ist es erlaubt fünf Personen zu dem Treffen mitzunehmen. Sie dürfen nur mit einem Schiff kommen, falls sie auf jegliche Weise versuchen gegen meine Bedingungen zu verstoßen, so werden wir einen weiteren Spion umbringen. Er scheint ihnen wichtig zu sein." „Einen weiteren Spion? Ich dachte, wir hätten nur zwei gefasst." „Es wurde noch einer in Ariel entdeckt. Als man die ersten Bewohner ins Innere des Landes geschickt hat." Er nickte.

AbluvionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt