Als sie mit den Trainingsübungen fertig waren, wollten die drei gerade den Trainingsraum verlassen, als plötzlich ein Mann um die 50 mit dunklen Haaren und einer Narbe, die über seinen Mund ging wie aus dem Nichts vor ihnen stand. Mia wäre fast in ihn gerannt. „Stop!" sagte der Mann mit lauter Stimme. Das Mädchen zuckte zusammen und blieb auf der Stelle stehen. Der dunkelhaarige Mann kniete sich vor sie und fragte: „Wo willst du denn so eilig hin?" „Wer sind Sie?", fragte Alice anstattdessen und Natasha zog Mia ein Stück zurück. Der Mann grinste böse. „Sie weiß es", antwortete der Mann und machte eine Kopfbewegung zu Natasha rüber. Er zog seinen Handschuh aus. An seiner rechten Hand fehlten der kleine Finger und der Ringfinger. Bei seinem Mittelfinger fehlte das dritte Fingerglied. Natasha erschrack. Sie kannte ihn. Sein Name war Heinrich Buchner. Er war der Anführer von Hydra und hatte durch seine zahlreichen Selbstexperimente die Fähigkeit erlangt, sich für kurze Zeit unsichtbar zu machen. Natahsa musste auf einer vergangenen Mission gegen ihn kämpfen, wobei sie ihm in die Hand schnitt, als er eine Atombombe hochgehen lassen wollte. Durch sie verlor er die Finger. Buchners Bruder hatte sie getötet.
Alice nickte Mia zu, dass sie sich verstecken soll. Diese drehte sich um und rannte weg. Heinrich Buchner sah zu Natasha. „Ich kenne deine Vergangenheit. Sie ist so dunkel wie der Tod. Du bist eine Mörderin! O ja... und was für eine!" Buchner lachte höhnisch. „Du hast mir meinen Bruder genommen...". Er sah auf seine Hand. „...Und meine Finger. Genau dich habe ich gesucht", sagte er als plötzlich zehn gut bewaffnete Hydra-Anhänger hinter ihm hervorkamen. Normalerweise war das eine Kleinigkeit für die beiden Frauen, doch als Buchner sich unsichtbar machte, waren die beiden Freundinnen ratlos. Sie konzentrieren sich vorerst auf die Hydra-Anhänger und erledigten sie. Buchner machte sich wieder sichtbar. Er stand reglos daneben und sah sich das Schauspiel grinsend mit an. Als nur noch er selber übrig war, zog er ein doppelseitiges Schwert aus seinem Mantel. Natasha und Alice sahen ihn unsicher an. Buchner schaute zu Alice und sagte: „Übergib mir die Rothaarige und ich werde dich am Leben lassen. Tust du es nicht, wirst du sterben." Mia, die sich unter einem Schrank versteckt und alles beobachtet hatte, umklammerte verzweifelt ihren Dolch aus Plastik und sah sich im Raum um. Mit diesem Plastik Dolch würde sie nicht viel ausrichten können. Da entdeckte das Mädchen einen echten Dolch auf dem Tisch. An diesem hatte ihre Mutter ihr erklärt, wie die verschiedenen Bestandteile des Dolches heißen. Mia ließ ihren Plastik Dolch los, rannte zum Tisch, um sich den Dolch zu nehmen, und auf Buchner zu. Dieser drehte sich zu Mia um, woraufhin sie mit der kleinen Waffe auf seinen Bauch zielte. Natürlich traute sie sich nicht, tief zu stechen, aber dennoch traf sie den verdutzten Hydra-Anführer. Kaum hatte sich der Dolch ein Stückchen in seinen Bauch gebohrt, schlug er ihr die Waffe aus der Hand und gab ihr so eine harte Ohrfeige, dass das Mädchen auf den Boden fiel und weinte. „Au!" sagte der Dunkelhaarige vorwurfsvoll und fasste sich an seinen Bauch. Etwas Blut klebte an seiner Hand. „Du kleine Ratte!" schrie er und funkelte Mia böse an. „Mia!" rief Alice aufgeregt. „Los, versteck dich!" Mia rannte los und versteckte sich im Schrank, während Natasha Buchners Unaufmerksamkeit ausnutzte und ihn angriff. Dieser reagierte jedoch schnell und packte die Rothaarige am Hals. Alice drehte sich fassungslos um. „Wehe du tust ihr etwas!" rief sie und griff Buchner von der Seite an. Dieser ließ die schwer atmende Natasha los, um Alice's Angriff besser kontern zu können. „Nimm mich, aber lass sie gehen!" rief die Dunkelhaarige bestimmt. „O ja, das werde ich. Du wirst es gleich sehen!" Überrascht von dieser Antwort hielt Alice inne. Buchners Schwert bohrte sich durch ihren Bauch. Keuchend fiel sie um. Buchner grinste breit. „Du hast es so gewollt" sagte er und verschwand ins Nichts. „Alice!" rief Natasha erschöpft und rappelte sich immer noch keuchend auf. „Alice!" Die Rothaarige kniete sich vor ihre Freundin. „Halte durch!" sagte sie und drückte auf die Wunde, die schon jetzt einen riesigen Blutfleck auf Alice's Oberteil hinterlassen hatte. „Na-Natasha", keuchte die Schwarzhaarige. „Es... es ist... schon ok". „Es tut mir leid!" sagte Natasha unter Tränen. Alice machte einen letzten Atemzug, bevor sie ihre Augen für immer schloss. „Nein..." weinte die Rothaarige, besann sich aber schnell wieder der Situation in der sie sich befand. Sie musste jetzt für Mia stark sein. Das Mädchen hatte gerade ihre Mutter verloren. Natasha drehte sich um. Wo war die Kleine bloß? „Mia?" fragte sie in den leeren Raum. „Mia, bist du da?" fragte sie nochmal. Sie stand auf und ging durch den Traininsraum. „Mia wo bist du?". Sie kam am Schrank an, worunter Mia sich zuvor versteckt hatte. Langsam öffnete sie die beiden Türen. Dort saß Mia zusammengekauert und an die Wand gepresst. Sie wimmerte und versteckte ihren Kopf hinter einem Arm. „Hey.. Mia" sagte Natasha sanft. „Möchtest du herauskommen?" „Nein!" antwortete das Mädchen bestimmt und schniefte. „O mein Gott! Was ist passiert?!" hörte Natasha plötzlich Jasons erschütterte Stimme. „Alice!" Der Blondhaarige stürzte zu seiner toten Frau und ließ sich vor ihr auf die Knie fallen. „Nein! Alice, nein!" schrie er panisch und rüttelte die Schwarzhaarige an den Schultern. „Verdammt nochmal, was ist passiert?!" entsetzt starrte er Natasha an. „Nat?! Was ist passiert?!" schrie er schon fast und kam auf die Rothaarige zu. Clint stand mit Hugo im Arm und gesenktem Kopf im Türrahmen. Aber der Junge zappelte in seinem Griff und rief nach seiner Mutter, bis Clint ihn schließlich runter ließ und Hugo weinend auf Alice zu rannte. „Sie wurde erstochen von Heinrich Buchner. Dem Anführer von Hydra. Sie hat mir das Leben gerettet" sagte die Rothaarige traurig. Der Schock und die Erschütterung waren ihr ins Gesicht geschrieben. Jason schwirrten tausend Fragen durch den Kopf, aber er fühlte sich noch nicht bereit, die Antworten zu erfahren. Dafür war der Schmerz zu groß. Er hob Alice hoch, um sie auf die Krankenstation zu bringen. „Bringt die Kinder hier weg" sagte er noch im vorbeigehen. Clint und Natasha tauschten sich traurige Blicke. „Komm mit, Hugo" sagte Clint schließlich und streckte dem Jungen seine Hand aus. Dieser nahm sie und fragte Clint, während sie den Raum verließen, was denn mit seiner Mutter passiert. Aber die Antwort bekam Natasha akustisch schon nicht mehr mit. Die Rothaarige kniete sich vor dem Mädchen hin.„Hey, Mia, komm doch mal her" sagte Natasha und streckte ihr die Hände entgegen. „Nein! Ich will nicht!" sagte das Mädchen wieder. „Mia...du kannst doch nicht ewig hier drinnen bleiben. Bitte komm raus" sagte die Rothaarige ruhig. Sie streckte ihr nochmal eine Hand entgegen, aber das Mädchen wich ihr aus. „Mia bitte" bat Natasha sie nochmal. „Ach du meine Güte!" hörte sie plötzlich eine männliche Stimme sagen. Vor dem roten Blutfleck auf dem Boden standen zwei Männer. Den einen kannte Natasha, er hieß Phil Coulson. Der andere war auch ein Shield-Agent, aber Natasha wusste seinen Namen nicht. Letzterer wurde schließlich auf Black Widow aufmerksam und kam auf sie zu. „Was machst du da?" fragte er, als er bei ihr angekommen war und schaute auf das im Schrank zusammengekauerte Mädchen. „Ach nichts" sagte Natasha, weil sie wusste, wie schüchtern Mia gegenüber anderen Menschen war, wodurch er ihr keine Hilfe sein würde. „Bekommst du sie nicht raus? Soll ich dir helfen?" fragte der Mann und griff auch schon nach dem blonden Mädchen. Diese fing an, bitter zu weinen. „Nein! Nein! Ich will nicht!" schrie sie und wehrte sich aus Leibeskräften. So aufgebracht hatte Natasha sie noch nie zuvor gesehen. „Lass sie" sagte Natasha bestimmt, woraufhin der Mann Mia wieder loslies und mit den Schuktern zuckte. „Wenn du meinst" sagte er und ging wieder zurück zu Phil Coulson. „Der Rettungsdienst wird bald eintreffen" sagte dieser seinem Gegenüber. „Ok, ich bereite schonmal alles vor" sagte der andere Mann und ging aus dem Trainingsraum und die Treppen nach oben. Phil schaute zu Natasha. „Kann ich dir irgendwie helfen?" fragte er sie. Natasha schüttelte den Kopf. „Ich fürchte nicht" sagte sie. Phil nickte. „Sag Bescheid, wenn du was brauchst" entgegnete er und verließ ebenfallst den Raum. Natasha richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Mia. „Na komm, Mia. Komm doch raus" sagte sie und streichelte dem Mädchen über den Rücken. „Nein" antwortete sie und schüttelte den Kopf. „Ich bring dich in dein Zimmer und lese dir was Schönes vor, ok?" schlug die Rothaarige vor. Mia sah sie aus verweinten Augen an. „Ich möchte zu meiner Mama" sagte die Blondine. Natasha seufzte. „Weißt du... das geht jetzt nicht" „Warum nicht?" fragte Mia nach. „Das ist nicht so einfach zu erklären. Dein Vater soll es dir erklären, ok?" sagte Natasha traurig. „Aber bitte komm doch erstmal da raus" forderte sie. „Nein, bitte. Lass mich hier! Ich will hier bleiben!" bat Mia. Natasha wurde langsam verzweifelt. „Das geht doch nicht, Mia. Du kannst doch nicht die ganze Nacht hier in diesem Schrank verbringen" sagte sie mitfühlend. „Komm mal her" sprach sie weiter und versuchte das Mädchen aus dem Schrank zu heben. Dieses fing wieder an zu weinen. „Nein, nein!" rief sie, aber Natasha wollte sie endlich aus dem Schrank raus bekommen und hielt sie fest. Als sie Mia schließlich rausgehoben hatte, nahm sie sie in den Arm und drückte sie fest an sich. Am Anfang wehrte sich Mia noch, danach lag sie aber nur noch schluchzend in Natashas Armen. „Hey... ist schon gut" sagte sie und streichte dem Mädchen beruhigend über den Rücken. „Ich bin doch da" flüsterte sie in Mias Haare. Von dem Moment an schwor sich Natasha, alles für dieses Kind zu tun. Als Mias Atem wieder regelmäßiger wurde, stand Natasha mit dem Mädchen im Arm auf und trug sie in Mias Zimmer. Als die Rothaarige sie auf ihrem Bett absetzten wollte, klammerte sich Mia weinend an ihr fest. Natasha setzte sich mit ihr aufs Bett. „Hey...Mia. Es wird alles gut. Ich bin ja bei dir" sagte Black Widow beruhigend und streichte ihr wieder über den Rücken. „Natasha...bitte bleib hier" wimmerte das Mädchen in Natashas Schulter. „Ja, ich bleibe hier, ok?" sagte Natasha. Mia brauchte noch eine Weile, um sich zu beruhigen. Nach einer viertel Stunde schlief sie schließlich weinend ein. Natasha legte sie auf ihr Bett und deckte das Mädchen zu. „Gute Nacht, meine Kleine" sagte sie und gab Mia einen Kuss auf die Stirn. Sie wollte gerade das Zimmer verlassen, um kurz zu sehen, wie es Jason geht, da schreckte das Mädchen auf und griff nach Natashas Hand. „Mama!" schrie sie plötzlich. „Schhhh, hey, Mia. Es wird alles gut. Ich bin da!" versuchte die Frau sie zu beruhigen. „Wo...?" begann das Mädchen, aber realisierte schnell wieder, was passiert war. „Bitte bleib!" bat das Mädchen anstattdessen verzweifelt und fing wieder an zu weinen. „Ich komm doch gleich wieder, ok?" „Nein!" schrie Mia verzweifelt. „Geh nicht! Bitte! Bitte verlass mich nicht....bitte!". Die Panik und Verzweiflung war Mia ins Gesicht geschrieben. Natasha seufzte. „Ok, ich werde bleiben". Sie zog sich die Schuhe aus und legte sich zu Mia ins Bett. Diese klammerte sich wieder direkt weinend an die Rothaarige. „Komm her" sagte Natasha und küsste sie auf den Kopf. Nach einigen Minuten war das Mädchen wieder eingeschlafen.
Später in der Nacht kam Clint rein und wollte für Jason nach Mia schauen, welche gerade endlich schlief. Er erzählte Natasha, das Hugo nun auch endlich eingeschlafen sei und er gleich wieder zu Jason gehen würde, sie aber hier bleiben könnte. Die Rothaarige nickte dankbar und nahm Clints Hand. Dieser drückte sie kurz und lächelte Natasha aufmunternd an. Er gab Mia einen Kuss auf die Stirn und verabschiedete sich dann wieder.
In dieser Nacht wachte Mia immer wieder schreiend auf. Natasha nahm sie dann beruhigend in den Arm und redete auf sie ein, bis das Mädchen schließlich wieder eingeschlafen war.
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Avenge our family (Abgeschlossen)
FanfictionMia Collister ist bei den Avengers aufgewachsen und hat mit der Zeit schwere Verluste zu durchleben. Zum Glück stehen ihr Natasha und die anderen Avengers dabei zur Seite und helfen Mia, sich bei dem Verantwortlichen zu rächen.