Natasha und Clint beschlossen, den anderen Avengers nicht vorher Bescheid zu geben, dass sie Buchner konfrontieren würden, da diese sonst versuchen würden, ihre Freunde aufzuhalten. Vor allem Steve hätte stark protestiert. Aber Buchner hatte klar geäußert, dass es Konsequenzen geben würde, wenn sie nicht alleine kamen.
Nur Bruce und Vision begleiteten sie mit dem Quinjet auf dem langen Weg nach Luzern in die Schweiz, um anschließend wieder zurück zu den anderen nach Haiti zu fliegen. Dort würden sie die anderen Avengers abholen und ebenfalls nach Luzern bringen.
Es dauerte lange, bis Natasha es geschafft hatte, Bruce zu überreden, sie und Clint vorerst alleine in Luzern zurück zu lassen, weil es zu riskant war, gegen Buchners Anweisungen Verstärkung mitzubringen. Trotzdem würde sie die anderen Avengers später noch hier brauchen, sobald sie Mia zurück hatten. Außerdem könnte eine verspätete Verstärkung könnte sicher nicht schaden, falls etwas schief ging.Als Natasha und Clint nun etwa einen Kilometer vor Buchners Burg abgesetzt wurden und der Quinjet sich wieder lautlos in die Höhe bewegte, beschlossen die beiden, sich nicht bei Buchner anzukündigen, sondern versuchten erst, Mia unauffällig zu befreien. Buchner würde sie sicher nicht einfach so gehen lassen. Die Sache musste einen Haken haben, weshalb sie vorerst lieber unentdeckt ihr Glück versuchten.
Vorsichtig betraten sie die riesige Burg- und standen auch schon Buchner gegenüber.
„Meine verehrten Gäste...!" begrüßte er sie gespielt freundlich. „Vito, hol die anderen und sage ihnen Bescheid, dass unsere Gäste soeben eingetroffen sind" sagte er zu einem seiner Leibwächter. Den beiden Avengers kam die Sache komisch vor.
„Moment, Sie hatten gesagt, Sie übergeben uns Mia", begann Clint misstrauisch.
„Ach, wisst ihr...ihr habt doch nicht im Ernst gedacht, dass das so einfach wird. Habt ihr wirklich gedacht, ich würde euch das Mädchen einfach so übergeben? Da habt ihr euch aber gewaltig geschnitten" antwortete Heinrich Buchner und grinste höhnisch. „Nein. Nicht mal im Traum habe ich daran gedacht, euch diese Collister zu überreichen. Ich werde ihre ganze Familie auslöschen. Ihr werdet schon sehen...! Ich werde sie quälen und foltern. Mia wird sich wünschen, niemals geboren worden zu sein...! Und sie wird noch viel schlimmeres erwarten, wenn sie nicht endlich ausspuckt, welche Fähigkeit sie durch meine spezielle Mixtur, die ich ihr bei unserem letzten Treffen hier gespritzt habe, erhalten hat" fuhr der Hydra-Anführer fort.
Natasha und Clint sahen ihn fassungslos und wütend an.
Plötzlich kamen zwei Dutzend gut bewaffnete Männer aus den Gängen des Schlosses und blieben nicht weit vor den beiden Avengers stehen.
Schnell erkannten die zwei ihre missliche Lage und brauchten keine Sekunde, um zu handeln.
Clint schoss einen explosiven Pfeil an die Wand hinter den bewaffneten Männern, sodass sie nach vorne flogen. Währenddessen eilten die beiden Avengers in einen Gang, den Natasha für sie zugänglich gemacht hatte, indem sie einen Wächter, welcher davor stand, mit ihren Stromstäben bis zur Bewusstlosigkeit elektrisierte.
Doch als sich der Gang in drei Wege aufteilte, bleiben sie hilflos stehen. Welchen Gang sollten sie nehmen?
Aber schon bald kamen noch mehr Hydra-Anhänger als Verstärkung aus dem mittleren Gang geeilt.
Natasha und Clint nickten sich kurz zu, bevor Clint in den linken und Natasha in den rechten Gang verschwand- die Hydra-Anhänger dicht auf den Fersen.
Nach etwa hundert Metern blieb Natasha stehen, um ihre Feinde mit ihren Elktro-Shockern kampfunfähig zu machen. Das Ganze dauerte keine 20 Sekunden, da lagen ihre Verfolger schon reglos auf dem Boden.
Hektisch eilte die Rothaarige noch einige Gänge weiter, doch ohne Erfolg. Diese Burg war das reinste Labyrinth.
Sie konnte weder Mia, noch Clint finden.
Hoffentlich hatte der Bogenschütze mehr Glück, das Mädchen zu befreien.
Natasha begann schon, zu verzweifeln, da sah sie nach drei weiteren Kellergängen plötzlich ein grelles Licht, das weiter vorne von rechts in ihren Gang schien.
Vorsichtig näherte sie sich dem Licht, musste aber feststellen, dass sie ein Gitter von dem beleuchteten Raum auf der rechten Seite neben dem Gang trennte.
Doch als Natasha wachsam durch die Gitter spähte, erkannte sie in dem Raum eine Person unter der grellen Lampe. Die Rothaarige musste nicht lange überlegen, um zu begreifen, dass es sich bei der gefangenen Person um Mia handelte.
Sie war an beiden Armen mit Seilen gefesselt, sodass sie ihre Arme zu den Seiten ausstrecken musste. Allerdings waren die Seile an den Wänden so hoch befestigt, dass das Mädchen etwa einen halben Meter über dem Boden hing. Ihre Beine waren aneinander gefesselt.
Mia ließ den Kopf hängen und konnte Natasha somit nicht bemerken.
Da die Blondine wohl gerade anscheinend allein war, weil Buchner wohl sämtliche Hydra-Anhänger zu sich gerufen hatte, versuchte Natasha, Mia auf sich aufmerksam zu machen.
„Pst, Mia!" zischte die Rothaarige leise. Aber das Mädchen reagierte nicht und ließ ihren Kopf weiterhin kraftlos hängen.
„Mia, ich bin's!" flüsterte Natasha nun etwas lauter.
Langsam hob Mia ihren Kopf.
Ihr linkes Auge war rot und auch durch ihre Lederhaut zogen sich rote, zittrige Linien, was nur geplatze Adern im Auge sein konnten.
Auch ihre Lippe war dick und blutete. Es stand außer Frage, dass sie bereits mehrmals geschlagen wurde.
Ihren Kampfanzug hatten sie Mia ausgezogen, da sie nur noch ein dunkelblaues T-Shirt, eine lange Hose und keine Socken trug.
„Natasha" flüsterte Mia schwach und lächelte müde.
„Halte durch, Mia! Ich hol dich hier raus!" versprach die Rothaarige ihr und rannte den Gang weiter, bis sie zu einer dicken, offenstehenden Holztür kam, die in den grell beleuchteten Raum führe, wo Mia gefangen gehalten wurde. Natasha eilte zu ihrer Freundin, drückte sie, mit einem Arm um Mias Rücken, an sich und schnitt das Seil durch, welches sich in ihr linkes Handgelenk geschnitten hatte. Durch Natashas unterstützenden Arm um Mia, verhinderte die Rothaarige, dass ihre Freundin unsanft auf dem Boden landete.
Langsam ließ sie die Blondine auf ihre eigenen Füße sinken und schnitt das Seil an ihrer rechten Hand durch.
Während sich Mia erleichtert die blutigen Handgelenke rieb, schnitt Natasha das Seil um Mias Beine durch.
Erschöpft fiel Mia ihrer Freundin um den Hals.
„Danke..." flüsterte sie.
Natasha gab ihr einen Kuss auf die Haare.
„Du brauchst dich nicht zu bedanken, ich habe dir versprochen, dich zu beschützen", gab Natasha zurück.
„Wie geht es dir? Lass mich mal dein Auge sehen" fügte die Rothaarige hinzu und nahm Mias Gesicht in die Hände, um es genauer mustern zu konnen.
„Es tut mir so leid, Mia", sagte sie schließlich und legte den Kopf des Mädchens auf ihre Schulter.
„Ist schon gut, Nat. Mir geht's gut" kam es von Mia. Natasha musterte sie.
An ihrem Blick erkannte Mia sofort, dass sie ihr kein Wort glaubte.
„Wirklich, Nat, mir gehts gut" wiederholte das Mädchen mit ernster Miene.
„Das ist sie! Schnell!", rief plötzlich jemand aus Richtung der Tür. Zwei von Buchners Anhängern kamen in den kleinen, moosigen Raum gerannt.
Noch bevor Mia reagieren konnte, spürte sie einen harten Schlag frontal in ihrem Gesicht.
Es dauerte keine Sekunde, da spürte sie auch schon einen unbeschreiblich starken Schmerz in ihrer Nase.
Tränen schossen Mia in die Augen, während sie sich die Hände an die Nase hielt und taumelnd zu Boden fiel.
„Nicht, Alessandro, der Herr hat gesagt, dass sie ihm gehört. Wir dürfen ihr kein Haar krümmen, hat er gesagt."
Vor Schmerz gekrümmt lag Mia auf der Seite und war unfähig, sich ihren Gegnern zu widmen.
Ein paar Schläge und Schreie später lagen die beiden Angreifer lagen bewusstlos am Boden und Natasha eilte zu der Blondine.
„Mia, hey, Mia!" sagte sie panisch und legte ihr von hinten eine Hand auf Mias Schulter, die andere auf ihre Seite.
Als Mia nicht reagierte und sich immernoch vor Schmerzen wimmernd die Nase hielt, eilte die Rothaarige um sie herum, damit sie sehen konnte, was passiert war.
Mittlerweile hatte sich eine kleine Blutpfütze unter Mias Nase auf dem Boden gebildet. Natasha redete beruhigend auf das Mädchen ein, dass alles gut sei und sie ihr helfen wird, sie sich aber beeilen mussten, hier raus zu kommen. Schließlich drehte sich Mia stöhnend auf den Rücken und nahm ihre Hände langsam von ihrer Nase. Das Blut rann ihr noch immer in großer Menge aus der Nase.
Mittlerweile war Mias Gesicht die Nase abwärts blutverschmiert.
„Okay", sagte Natasha unruhig. „Du musst dich am besten umdrehen, damit das Blut rauslaufen kann"
Mia wimmerte noch immer vor sich hin.
„Kannst du dich umdrehen, wenn ich dir helfe?" fragte die Rothaarige.
Mia nickte schwach.
Natasha legte ihre Hände an Mias Seiten.
„Okay, Mia, auf drei. Eins...zwei...drei!" sagte sie und drehte das Mädchen um, sodass sie auf allen vieren stand.
Das Blut lief ihr in einem Fluss aus der Nase machte die Blutpfütze nochmal um einiges größer. Mia hustete. Auch in ihrem Mund hatte sich mittlerweile Blut angesammelt.
„Alles wird gut, Mia" tröstete Natasha sie und streichte ihr über den Rücken.
Als das Mädchen versuchte aufzustehen, half Natasha ihr auf und stützte das sie die ersten Meter, bis Mia wieder alleine laufen konnte.
Sie fühlte sich schwach und ihr war schwindelig, aber sie riss sich zusammen, damit sie hier weg konnten und Natasha in Sicherheit war.
Das Blut lief ihr noch immer aus der Nase und bildete auch auf ihrem T-Shirt einen dunklen Fleck.
Sie stolperte voran, während Natasha dicht hinter ihr blieb.
So rannten sie die nächsten Gänge entlang.
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Avenge our family (Abgeschlossen)
FanficMia Collister ist bei den Avengers aufgewachsen und hat mit der Zeit schwere Verluste zu durchleben. Zum Glück stehen ihr Natasha und die anderen Avengers dabei zur Seite und helfen Mia, sich bei dem Verantwortlichen zu rächen.