Neues Ziel

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Nach einer kurzen Weile hörte sie, wie jemand den Raum betrat. Als diese Person nicht zu ihnen kam, lösten sich Steve und Mia aus ihrer Umarmung und sahen zur Tür. Sie erblickten Natasha mit dem messer aus Plastik in der Hand. Sie sah zu ihnen rüber. „Mia....ist das...?" fragte sie überrascht. Das Mädchen nickte nur stumm. Natasha erinnerte sich zurück an dem Tag, an dem Mia das erste und letzte Mal mit diesem Dolch geübt hatte. Seitdem hatte sie ihn nie mehr gesehen. Mia hatte dann nur noch mit echten Waffen trainiert. Aber an diesem Tag war ihre beste Freundin gestorben. Sie hatte sich für sie geopfert und Natasha hatte nichts dagegen machen können.
Die Rothaarige ging auf Steve und Mia zu. Als sie am Boxsack vorbei kam, blieb sie ruckartig stehen, als sie das Blut sah. Sie hatte schon eine Befürchtung, wie es dahin gekommen ist. „Mia...?" fragte sie vorsichtig. Diese sah verlegen auf ihre mit Blut verschmierten Hände. Steve war ebenfalls erschrocken, versuchte aber die Situation etwas zu entspannen. „Mia...Natasha...ist okay, das kann schonmal passieren", sagte er ruhig. Natasha schien nicht wirklich darauf anzuspringen. „Mia, komm, wasch dir mal die Hände" fügte Steve deswegen noch hinzu und machte mit seinem Kopf eine Bewegung in Richtung Ausgang. Das Mädchen nickte und verschwand aus der Tür.
Bruce legte ihr später noch einen Verband um die Knöchel. Und obwohl Mia ihre Wut gut am Boxsack abbauen konnte, stieg sie ihr nach dem Abendessen wieder hoch. Sie konnte nicht länger warten, sie musste ihre Eltern rächen! Jetzt sofort! Da sie Heinrich Buchner aber momentan nicht vor sich stehen hatte, musste der Boxsack wohl wieder dran glauben.
Wütend schlug sie auf ihn ein, auch wenn ihre wunden Knöchel noch so sehr schmerzten. Irgendwie tat der Schmerz auch gut. Das Blut färbte die Verbände um ihre Hände dunkelrot. Nach einer halben Stunde stand sie schließlich erschöpft und schweißgebadet vor dem Boxsack. Der Verband an ihrer linken Hand hatte sich schon teilweise abgewickelt. Auf dem Weg in ihr Zimmer musste sie am Aufenthaltsraum vorbei. Da sich dort Abends oft einige Avengers zum Unterhalten aufhielten, versuchte Mia möglichst schnell an ihnen vorbeizuhuschen. Sie wagte es nicht, den Blick zu heben. „Mia?" fragte eine bekannte Stimme. „Was ist denn los? Wieso bist du so geschwitzt?" fragte Steve weiter. Mia blieb stehen und drehte sich langsam zu den Avengers um. Dort saßen Steve, Natasha, Bruce und Sam jeweils auf einem Sessel um einen kleinen Tisch herum. Weiter rechts saßen Tony und Rhodey auf einer Couch. Clint, Hugo, Vision, Scott, Bucky und Wanda waren seit heute Nachmittag auf einer Mission. T'Challa und Thor waren gerade in ihrer Heimat.
Alle sechs übrigen Avengers sahen zu dem Mädchen und musterten sie. Als Mia stumm wieder den Blick senkte, kam Natasha zu ihr. „Mia? Was ist denn?" fragte sie, legte einen Arm um sie und führte sie zu einer leeren Couch. Als die Rothaarige den fast vollständig aufgewickelten Verband an Mias Hand erblickte, wurde sie unruhig. „Hast du trainiert?" fragte sie erschrocken. Mia sah sie nur traurig an. Das Blut an den Verbänden reichte Natasha schon als Antwort aus. „Zeig mal her", bat die Rothaarige und deutete auf Mias Hände. Auch wenn das Mädchen ihre Hände kaum noch bewegen konnte, zog sie sie trotzdem vor ihr zurück. „Ich muss sie rächen" sagte sie stattdessen. Natasha sah sie fragend an, obwohl sie schon ahnte, was Mia meinte. „Meine Eltern, ich muss sie rächen. Ich werde Buchner finden! Und dann werde ich ihn töten! Ich muss es beenden! Egal, was es kostet! Er muss sterben!" sagte Mia wütend. Natasha nickte verstehend. Auch sie hat durch ihn Familie verloren. Alice war ihre beste Freundin. „Ich werde dir helfen", sagte sie bestimmt. Mia strahlte. „Ja?" fragte sie nach. „Danke!" Glücklich fiel sie Natasha um den Hals. „Worum gehts?" hörten sie Tonys Stimme, der plötzlich hinter ihnen stand. „Wir werden Buchner ausschalten" sagte Natasha monoton. „Lust mitzukommen?" fragte sie weiter. Tony musste nicht lange überlegen. Er wusste, wie es war, wenn die eigenen Eltern ermordet wurden. Er kannte diesen Drang nach Rache. „Bin dabei, Kleine" sagte er und lächelte Mia an. Er drehte sich zu den Anderen im Raum um. „Lust auf ein Kämpfchen?" fragte er in die Runde. Rhodey zuckte mit den Schultern und nickte. „Worum gehts denn?" fragte Steve misstrauisch. „Buchner" sagte Tony nur knapp. Steve sah zu Mia und nickte. „Okay, ich werde euch helfen" Auch Sam nickte. Bruce sah noch unentschlossen um sich. „Ich habe gehört, Buchner kann psychische Tricks anwenden. Wenn er den Hulk bekommt, wird wieder irgendwas Schlimmes passieren" sagte er. „Ach komm schon Banner" sagte Tony und klopfte ihm auf die Schulter. „Sieh dich mal um. Wir sind nur zu siebt. Wir brauchen jeden den wir haben". Steve überlegte. „Andererseits darf unsere Basis nie ganz leer stehen. Es muss immer jemand hier bleiben, um sie zu bewachen. Wenn du sowieso schon zweifelst, solltest du hier bleiben und die Basis überwachen" meinte Steve an Bruce gewandt. Bruce atmete erleichtert aus. „Okay, dann werde ich hier in der Basis bleiben" sagte er und grinste.

Avenge our family (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt