Zuerst wollte Mia das Klettern üben und sich durch die Äste der Bäume über dem Boden fortbewegen, bevor sie zum Ausdauerlauf kam.
Sie suchte sich einen geeigneten Baum und sprang an dem Stamm hoch, bis sie in der Luft den untersten Ast zu fassen bekam. Schon jetzt spürte Mia ein extrem schmerzhaftes Ziehen im Bauch. Sie zog sich an dem Ast hoch und setzte sich erstmal darauf hin, um ihren Bauch zu inspizieren.
Tatsächlich war die Wunde ein Stück weit aufgerissen und blutete. Aber nicht so stark, wie sie es schonmal tat. Davon wollte Mia sich nicht aufhalten lassen. Als ob sie schon nach dem ersten Ast aufgeben würde!
Sie kletterte weiter den Baum hinauf bis zu einem Ast, der am Nebenbaum grenzte. Sie balancierte auf diesem, so weit er sie tragen konnte und sprang dann weiter, bis sie sich mit ihren Händen an einem Ast des Nachbarbaumes festhalten konnte. Erneut spürte sie ein nur zu bekanntes, starkes Stechen im Bauch. Aber das Mädchen wollte gar nicht erst hinsehen.
Trotzdem beschloss sie, ihr Training auf dem Boden fortzusetzen, wo ihre Bauchverletzung etwas entlastet werden würde, und widmete sich dem Ausdauerlauf.
Um das Training etwas zu verstärken, baute sie auch einige Hügel in ihre Route mit ein. Und auch wenn sie bei den Anstiegen am liebsten pausiert hätte, lief sie immer weiter.
Mia konnte ihre Herzschläge bis in den Hals spüren. Sie waren stark und sehr schnell.
Das Mädchen war mittlerweile fast wieder bei der Basis angekommen. Ihr war etwas schlecht, wahrscheinlich weil sie so untrainiert gewesen war.
Sie fasste sich an ihren Bauch. Er war total nass, wie wahrscheinlich auch der Rest ihres Körpers und schmerzte zwar ziemlich, doch Mia versuchte es zu ignorieren. Aber als sie ihre Hand wieder wegnahm, bemerkte sie, dass die klebrige Flüssigkeit an ihr kein Schweiß, sondern Blut war. Ihr ganzes Oberteil war den Bauch abwärts voller Blut! Auch die Hose war das oberere Stück blutdurchtränkt.
Mia wurde übel und schwindelig. Erst jetzt bemerkte sie, wie sehr ihre Verletzung doch schmerzte. Sie wagte es gar nicht, ihr T-Shirt hochzuziehen und sich die Wunde anzusehen.
Sie stolperte und begann schwarze Flecken zu sehen. Zwei Meter weiter übergab sie sich. Schwer atmend taumelte sie forwärts. Sie musste nur noch an dem Andenken ihrer Eltern vorbei und es in die Basis schaffen.
Doch vor dem Grabstein ihrer Familie blieb sie stehen. Sie meinte, ihren Namen unter denen ihrer Eltern eingemeißelt zu sehen und fiel auf die Knie.
Sie musste es nur noch in die Basis schaffen! Mia versuchte sich wieder aufzurappeln. In ihren Ohren war ein lautes Rauschen wahrzunehmen.
Doch kaum stand sie, wurde vor ihrem inneren Auge alles schwarz.
Bewusstlos kippte sie vor dem Grab ihrer Eltern um.Surrend landete der Quinjet vor der Basis der Avengers. Clint stieg, wie immer, als Erster aus- Natasha dicht auf den Fersen. Verwundert sah er seine rothaarige Collegin an
„Wo ist denn Mia?" fragte er.
Auch Natasha war überrascht. Sonst war das Mädchen ihnen immer schon entgegengerannt, sobald der Quinjet gelandet war.
Natasha zuckte mit den Schultern. „Komisch...", stellte sie fest. „Vielleicht geht's ihr nicht gut. Lasst uns drinnen mal nach ihr schauen" schlug die Agentin vor und ging mit Clint und den anderen Avengers ins Gebäude.„Mia?" rief Peter, der wie die anderen Avengers angefangen hatte, sich Sorgen um Mia zu machen. Sie war einfach nirgends zu finden.
„Mein Gott! Ist das...?" kam es plötzlich von Natasha, die wie angewurzelt durchs Fenster starrte.
„Was denn? Was ist los, Nat?" fragte Clint aufgebracht und eilte zu ihr. Doch auch die Rothaarige begann loszusprinten und öffnete die Tür nach draußen. Peter folgte den beiden.
Sie rannten zu Jasons und Alice's Denkmal, wo sie auch Mia daneben liegend vorfanden. Ihr Oberteil war voller Blut und sie schien bestenfalls bewusstlos zu sein.
Natasha schmiss sich auf die Knie neben das Mädchen, während Peter wieder zurückrannte, um die anderen zu benachrichtigen.
„Mia! Mia!" schrie die Rothaarige das Mädchen fast an und rüttelte an ihr.
Clint schien seine Panik besser kontrollieren zu können, denn er checkte erstmal ihren Puls ab.
„Sie verblutet, Clint!" schrie Natasha panisch. Tränen liefen ihr die Wange herunter.
„Ganz ruhig, Nat. Schau mal, sie ist noch ganz warm. Es kann also noch nicht so lange her sein, als sie bewusstlos geworden ist", beruhigte Clint sie.
Plötzlich landete Tony neben ihnen und klappte sein Visier hoch.
„O sh*t!", fluchte er. „Lasst mich mal machen" kommandierte er und sprühte etwas netzartiges aus seinem Anzugarm auf Mias Wunde, sodass kein Blut mehr rauslaufen konnte.
Mittlerweile waren auch Scott, Steve, Wanda und Vision angekommen.
„Wir müssen sie schnell zu Bruce bringen" sagte Steve, hob das Mädchen hoch und rannte mit ihr nach drinnen.
Die anderen folgten ihm eilig.
Als der Blonde im Krankenzimmer angekommen war, legte er das Mädchen auf der Liege ab, woraufhin Bruce sie sogleich inspizierte.
„Sie hat viel Blut verloren, aber sie wird es schaffen", stellte Bruce nach einer Weile fest.
Die Angesprochenen atmeten erleichtert auf.
„Ich werde ihre Wunde säubern und wieder vernähen. Danach braucht sie etwas Ruhe, bis sie wieder aufwacht." Bruce kratze sich am Kopf und sah die Avengers ernst an.
„Die nächsten Tage wird sie wegen des Blutverlustes noch etwas müde sein, aber nach ein paar Wochen sollte sie wieder ganz die Alte sein".
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Avenge our family (Abgeschlossen)
FanfictionMia Collister ist bei den Avengers aufgewachsen und hat mit der Zeit schwere Verluste zu durchleben. Zum Glück stehen ihr Natasha und die anderen Avengers dabei zur Seite und helfen Mia, sich bei dem Verantwortlichen zu rächen.