Gedankenverloren

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Mia war frustiert. Wieso konnte sie Scotts Bruch nicht heilen? Und wie sollte sie üben, Knochen zu heilen, wenn sich niemand sonst etwas gebrochen hatte?
Schnell schob sie diese unbefriedigenden Gedanken zur Seite. Sie musste sich aufs Wesentliche konzentrieren: Heinrich Buchner war momentan ihr größter Feind. Und ihn galt es zu besiegen! Was es auch kosten würde!
Mia grübelte. Buchner wollte sie. Er hat das Ziel, ihre ganze Familie mit dem Namen Collister auszulöschen.
Sie war also die letzte, die noch übrig war. Hugo war nun auf seiner Seite.
Wenn den Avengers nun also etwas zustoßen würde, dann nur ihretwegen. Buchner wollte nur sie und würde dafür auch über Leichen gehen. Das konnte das Mädchen einfach nicht zulassen! Sie musste sich ihrem Erzfeind alleine stellen! Und nur, wenn Mia sich heimlich aus der Basis rausschlich, würde sie keiner aufhalten können. Am besten also Nachts. Und so bald wie möglich! Nächste Nacht wird die nächste Gelegenheit sein, und die würde sie nutzen.

Beim Abendessen war Mia ganz in ihren Plan vertieft.
Sie würde den Quinjet nehmen, so wären die Avengers vorerst ohne Fluggefährt und länger aufgehalten, bis Nick Fury sie wahrscheinlich mit dem Helicarrier abholen würde.
Wie man den Quinjet flog, wusste Mia nur zu gut. Sie hatte ihren Vater oft im Simulator beobachtet und selber auch mal probieren dürfen. Den Quinjet selber ist sie noch nie geflogen, aber das würde sie schon schaffen.

„Mia?" überrascht sah Mia in Steves fragendes Gesicht.
„Äh...hast du was gesagt?" fragte sie nach einer Weile verwirrt nach.
„Ich hatte nur gesagt, dass du heute gut gekämpft hast. Genauso wie Scott und Peter. Ihr wart ein gutes Team. " wiederholte Steve sein Lob.
„Danke" sagte Mia, immernoch etwas nachdenklich.
„Geht es dir gut? Du wirkst so abwesend..." stellte Clint fest.
„Ich...ja, mir geht's gut" überspielte das Mädchen ihr passives Verhalten.
„Worüber denkst du nach?" bohrte Natasha weiter und sah sie mitleidig, aber auch nachdenklich an.
„Gar nichts!" antwortete Mia viel zu schnell. Da ihr aber auf die Schnelle keine gute Ausrede einfiel, beschloss sie einfach anschließend zu schweigen. Die Rothaarige legte ihr eine Hand auf die Schulter und sah ihr tief in die Augen. „Du weißt, dass ich immer für dich da bin. Egal was ist, du kannst immer zu mir kommen" erklärte sie.
Mia sah auf den Boden. Sie schaffte es nicht, Natasha noch eine Sekunde länger in die Augen zu sehen.
Sie wollte ihr so gerne von ihrem Plan erzählen, aber das konnte sie nicht. Sonst würde Natasha alles tun, um sie aufzuhalten und Mias schöner Plan wäre umsonst gewesen. Und das durfte nicht pasieren, Buchner musste endlich bezahlen! Niemand durfte von ihrem Plan erfahren.
„Ich weiß" seufzte Mia und drehte sich wieder ihrem Essen zu.
Die rothaarige Agentin und auch Clint und Steve sahen sie stirnrunzelnd an.
„Mia, egal was es ist. Du kannst es mir erzählen" kam es wieder von Natasha.
„Nein, das kann ich nicht!", antwortete Mia und stand auf, um der Situation zu entfliehen.
„Und außerdem, es ist nichts".
Sie verließ den Speisesaal, aber Natasha folgte ihr.
„Mia, was ist denn los? Bitte sag es mir! Ich sehe doch, das dich etwas beschäftigt. Du musst das nicht alleine durchstehen. Bitte lass mich dir helfen!" sprach sie mit so einem eindringlichen Blick, dass Mia stark dagegen ankämpfen musste, ihr nichts zu erzählen. Anstattdessen umarmte das Mädchen die Agentin.
„Es tut mir leid, Nat. Aber ich kann es dir nicht erzählen".
„Ist es, weil du Scotts Verletzung nicht heilen konntest?" fragte die Rothaarige.
„Nein, das ist es nicht.", seufzte Mia. „Du wirst es noch erfahren. Ich kann es dir nur jetzt nicht sagen" erklärte sie weiter und löste sich mit einem weiteren 'tut mir leid' aus der Umarmung. Ein letztes Mal blickte das Mädchen in Natashas besorgtes Gesicht und drehte sich dann um, um auf ihr Zimmer zu gehen. Es fiel ihr schwer, die Rothaarige so und ohne Erklärung im Gang stehen zu lassen.
Den Rest des Abends blieb Mia in ihrem Zimmer und kam nicht mehr runter. Nicht mal, als Peter an ihrer Tür klopfte und sie zu ein PlayStation Spiel herausforderte.

Avenge our family (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt