„Mia, kannst du mich hören?" Die Stimme erschien wieder so unendlich weit weg. „Mia?" Plötzlich sauste die Stimme mit hoher Geschwindigkeit zu ihr, bis das Mädchen sie schließlich klar vernahm. „Mia!" Sie schreckte hoch und riss die Augen auf. Mia starrte in die grauen Augen von Bruce Banner. „Gott sei dank, Mia! Du hast uns so erschreckt!", hörte sie eine Stimme von der Seite. Das war doch... nein, das kann nicht sein. Mia drehte ihren Kopf zur Seite und sah in die Augen von... Natasha. Die Rothaarige fiel ihr um den Hals und drückte sie fest. „Wie fühlst du dich?" wollte sie wissen, als sie sich wieder aus der Umarmung gelöst hatte. Mia sah sie immernoch verstört an. „Was machst du hier?" fragte das Mädchen. Natasha sah sie verdutzt, aber auch mitleidig an. „Was meinst du?" „Ich bin so froh, dass du da bist!" sagte Mia und fiel der Rothaarigen weinend um den Hals. „Ich bin so froh!". Natasha strich ihr besorgt über den Rücken.
Tony kam rein und grinste, als er sah, dass Mia wach war. „Du hast uns ganz schön erschreckt, Kleine. Weißt du das?" sagte er wieder mit ernsterer Miene. Mia sah ihn verdutzt an. „Du lebst auch noch?" fragte sie ungläubig. „In der Tat, hier bin ich" lautete die kurze Antwort von Tony, welcher präsentierend seine Arme ausstreckte. Natasha verdrehte die Augen und musterte Mia besorgt. „Es ist alles ok, Mia. Wir sind noch alle da." „Was? Alle? Meine Eltern..." Natasha schüttelte schnell den Kopf, um das Mädchen nicht auf falsche Hoffnungen zu bringen. „Nein, Mia. Es tut mir leid", sagte sie und ertrug es kaum dem Mädchen in die Augen zu sehen. „Was ist bloß mit ihr passiert?" fragte Bruce. „Ich muss gehen. Ich... es tut mir leid" sagte Mia verwirrt und sprang von der Liege auf. „Warte, Kleine" sagte Tony verdutzt. „Hey, Mia, wo willst du hin?" fragte Natasha und lief ihr hinterher. „Sie leben noch? Alle leben noch? Nein, sie leben nicht. Meine Eltern leben nicht." flüsterte das Mädchen verwirrt zu sich selbst. „Alle sind tot", sagte sie verärgert und in normaler Lautstärke. „Sie sind alle tot!" Mia schleuderte wütend ihre Zimmerschlüssel, mit denen sie mit ihrer Hand gespielt hatte, gegen die nächste Wand. „Schhh, hey Mia" kam es von Natasha in beruhigendem Ton hinter ihr. „Bitte, nein, bitte lass mich. Ich...du bist doch nichtmal echt!" sagte Mia und fing an zu weinen. „Du bist doch tot, was machst du hier? Wieso bist du hier?" fragte Mia aus glasigen Augen und drehte sich zu der Rothaarigen um. „Ihr habt mich reingelegt, du hast mich reingelegt! Und Tony" sagte Mia halb wütend, halb verzweifelt. „Ihr seid tot. Wegen mir seid ihr tot!" rief Mia verzweifelt. Natasha sah sie besorgt und ebenfalls verzweifelt an. „Mia, wir sind nicht tot. Ich lebe noch, ich stehe direkt vor dir. Ich habe dich nicht reingelegt. Du weißt, das ich das niemals machen würde. Das weißt du doch, oder?" Natahsa sah sie fragend an und fuhr fort. „Ich bin mir nicht sicher, was Wandas Illusion dich sehen lassen hat, aber das war nicht real. Mia, es ist alles gut, das war nicht real." Vorsichtig machte die Rothaarige einen Schritt auf das Mädchen zu und als diese nicht zurück wich, schloss Natasha sie in eine liebevolle Umarmung. Sie spürte Mias Tränen auf ihre Schulter tropfen. „Mia, es ist okay. Ich bin ja da".
Als sie das Mädchen nach einer Weile wieder aus ihrer Umarmung ließ, musterte Natasha sie. Die Blondine sah erschöpft aus. Ihre Augen waren klein, ihre Haut glänzte vom Schweiß und ihre Haare waren zerzaust. „Du siehst fertig aus", sprach die Rothaarige. „Komm, ich bringe dich in dein Zimmer". Mia nickte nur müde. Im Zimmer angekommen, ließ sich Mia sogleich aufs Bett fallen, machte die Augen zu und schlief auf der Stelle ein. Natasha deckte sie vorsichtig zu und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Sie machte das Licht aus und verließ das Zimmer, um zurück zum Krankenzimmer und damit zu Bruce zu gehen. Dort angekommen sah dieser sie mitleidig an. „Wie geht es ihr?" fragte er. Natasha schüttelte den Kopf. „Wandas Illusion hat sie ganz schön mitgenommen" antwortete sie. „Was hat sie gesehen?" fragte Tony. Die Rothaarige drehte sich zu ihm. „Sie hat gesagt, dass wir alle tot wären. Und das sie daran Schuld war". Natasha seufzte. „Was auch immer es war, es muss furchtbar gewesen sein". Bruce legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Sie wird schon wieder", sagte er aufmunternd. Aber Natasha konnte ihm nicht glauben. Wie konnte er das so einfach sagen? Es würde wahrscheinlich wieder Tage dauern, bis Mia sich erholt hatte.Natasha lag richtig, erst nach einigen Tagen hatte sich Mia wieder erholt. Sie hatte zwar nicht mehr trainiert, wie nach dem Tod ihres Vaters, und wenig gegessen und geschlafen. Nun saß sie am Mittagstisch an einem Tisch mit Clint, Natasha, Steve und Sam und wollte sich mit Clint einen Nachtisch holen gehen. „Welchen willst du?" fragte Clint und sah fragend zwischen Panna Cotta mit Kirschsoße und dem Obstsalat hin und her. Aber als Mia die rote Soße auf dem Panna Cotta sah, drehte sich ihr Magen um und ihr schossen Bilder von der in einer Blutpfütze liegenden Leiche ihres Vaters in den Kopf. „Ich...ich glaube ich habe doch keinen Hunger mehr", stammelte Mia und ging einen Schritt rückwärts. „Hey, alles ok?" fragte Clint und sah sie besorgt an. „Reiß dich doch verdammt nochmal endlich zusammen!" hörte sie eine Stimme hinter sich. Das Mädchen wusste nur zu gut, wem diese Stimme gehörte: Hugo. Sie drehte sich zu ihrem Bruder um und fragte verärgert: „Was soll denn das heißen?" „Ja was wohl?" fragte der Dunkelhaarige, „Sieh dich dochmal an, du lässt dich gehen! Nur weil Vater tot ist, denkst du, du bräuchtest nicht mehr zu trainieren! Und dann heulst du rum wenn du eine von Wandas Illusionen zu sehen bekommst!" In Mia stieg eine kochende Wut auf. „Das stimmt doch überhaupt nicht!" schrie sie. „Du hast doch überhaupt keine Ahnung!" Mittlerweile hatten sich alle im Raum zu den Geschwistern umgedreht. „Ach ja? Und woher willst du das wissen? Ich weiß doch, was ich gesehen habe. Sieh sich dochmal an. Du bist eine Mörderin, Mia! Du hast Vater umgebracht! Nur wegen dir ist er gestorben! Es war deine Schuld!" Hass spiegelte sich in Hugos Augen wider. Kurz darauf sah er sie triumphierend an. Er hatte genau die Schwachstelle seiner Schwester getroffen. Für Mia brach die Welt zusammen, doch sie behielt die Fassung, um ihren Bruder zu konfrontieren. „Du Lügner!" rief sie wütend. Plötzlich sahen sie alle Avengers erschrocken an. Natasha sprang alamiert auf. Mia spürte, wie etwas undefinierbares unter ihrer Nase einen Juckreiz auslöste. „Alles in Ordnung Mia?" fragte Clint und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Aber Mia wollte kein Mitleid. Sie war eine Mörderin, das wusste sie. Und Mörder verdienen kein Mitleid. „Es geht mir gut", sagte sie und ging einen Schritt zu Seite, sodass Clint seine Hand von ihrer Schulter nehmen musste. Hugo grinste sie schadenfroh an. „Mia, du blutest", bemerkte Steve mit ernster Miene und zeigte mit dem Finger auf die Stelle zwischen seiner Nase und dem Mund. Mia fasste sich an eben diese Stelle unter die Nase und sah auf ihre von frischem Blut bedeckten Finger. Blut war das letzte was sie jetzt sehen wollte. Sie fing an zu schwanken. „Es geht mir gut", sagte sie. „Bist du dir sicher, Kleine?" hörte sie noch Tonys Stimme, bevor sie das Bewusstsein verlor und durch Clint vor einem unsanften Aufschlag auf dem Boden bewahrt wurde.
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Avenge our family (Abgeschlossen)
أدب الهواةMia Collister ist bei den Avengers aufgewachsen und hat mit der Zeit schwere Verluste zu durchleben. Zum Glück stehen ihr Natasha und die anderen Avengers dabei zur Seite und helfen Mia, sich bei dem Verantwortlichen zu rächen.