Avenge our family (Abgeschlossen)

Gnadenloser Kampf

Als Mia die Augen öffnete, sah sie nur Rauch. Sie hustete. „Komm, ich helfe dir", sagte Clint und beugte sich über sie. „Wo ist er?" fragte Steve, der aus dem Rauch angerannt kam. Clint zuckte mit den Schultern und half Mia auf. „Wo sind die anderen?" fragte sie, immer noch hustend. „Jason? Jason, bitte kommen" sprach Steve und hielt sich eine Hand ans Ohr. „Wir haben keinen Funkkontakt mehr" sagte er zu Mia und Clint. Langsam legte sich der Rauch, aber von den anderen Avengers fehlte jede Spur. „Schnell, zur Hauswand! Wir müssen in Deckung gehen!" sagte Clint, woraufhin auch Steve und Mia losliefen.
Plötzlich tauchte Buchner aus seinem unsichtbaren Schutz heraus auf und schoss auf die drei Avengers zu. Ohne zu zögern, richtete er eine Pistole auf sie und schoss. Jason, der sich zuvor bereits hinter einem umgekippten Auto in Deckung gebracht hatte, sah die Gefahr und sprang schützend vor sie. Die Kugeln trafen ihn und bohrten sich in seinen Körper. Fassungslos blieben die drei Flüchtenden stehen und starrten Jason mit weit aufgerissenen Augen an. Dieser drehte sich langsam, mit roten Blutflecken von den Einschussstellen auf dem Körper um, woraufhin er augenblicklich umfiel. Clint reagierte schnell und spannte seinen Bogen, um einen Pfeil auf Heinrich Buchner abzuschießen. Aber dieser hatte sich wieder unsichtbar gemacht und war verschwunden. Er hatte bekommen, was er wollte. Steve war als Erster bei Jason und legte dessen Kopf auf seinen Schoß. Einen kurzen Moment später waren auch seine Tochter und Clint bei dem Sterbenden angekommen. Mia ließ sich vor ihm, mit Tränen in den Augen, auf die Knie fallen. Der Schock war ihr ins Gesicht geschrieben. „Vater! Vater!" bettelte sie und drückte ihre Hände auf seine Wunden. „Halte durch! Wir bekommen das wieder hin!" sagte sie hektisch. Nachdem Clint Mia unterstützend eine Hand auf die Schulter gelegt hatte, setzte auch er sich nun neben seinen Anführer. „Wie fühlst du dich?" fragte der Bogenschütze. Jason hustete. Blut kam aus seinem Mund. Er stöhnte. „Ging mir nie besser", scherzte er und versuchte unter Schmwrzen zu lächeln. Steve fühle Jasons Puls, er war nur noch schwach. Steve wusste, dass seine Überlebenschancen sehr gering waren. Aber Mia wollte es nicht wahrhaben. Sie konnte ihn nicht auch noch verlieren! „Vater, du schaffst das!" Tränen flossen ihr über die Wangen, während eine immer größer werdende Panik in ihr aufstieg. Jason nahm schwach ihre Hand, seine Augen flackerten. „Alles...wird...gut" flüsterte er, bevor seine Augen aufhörten zu flackern und einen starren Blick in die Ferne annahmen. Seine Hand wurde schwer und sank zu Boden. „Nein!" schrie Mia. „Nein! Vater! Wach auf!" Sie rüttelte ihn. Steve legte eine Hand auf ihre Schulter und sah sie mitleidig an. „Wach auf!" rief Mia nochmal histerisch. Clint nahm sie in den Arm. Er spürte ihre Schluchzer an seinem Körper. Seine Schulter wurde langsam nass von ihren Tränen. „Nein...!", weinte das Mädchen hilflos in seine Schulter hinein. Sie zitterte. Ihr ganzer Körper war mit Adrenalin überflutet.
Nun kam auch Team 2 mit Natasha, Black Panther, Hugo und Tony an. Auch Sam, Bruce, Scott, Thor und Wanda kamen angerannt. Als Natasha den toten Jason am Boden liegen sah, blieb sie ruckartig stehen. Und als sie sah, wie sehr Mia in ihrer Trauer versankt, konnte Natasha nicht anders, als sich schmerzerfüllt eine Hand vor den Mund zu pressen. Auch Scott und Tony blieben fassungslos stehen. „Vater?" rief Hugo vorsichtig und seine Bedenken waren deutlich in seiner Stimme wahrzunehmen. Langsam kam er auf Jason, Mia, Clint und Steve zu. „Vater?" rief Hugo nun schon etwas panischer. „Was ist mit ihm?" fragte er Steve, wartete die Antwort aber gar nicht erst ab sondern lief zu seinem Vater. Als er sah, dass er tot war, bildeten sich auch bei ihm Tränen in den Augen. „Was ist passiert?!" fragte er wütend. Als Steve ihm erklärte, dass er Mia, Clint und Steve selber das Leben gerettet hat, drehte er sich zornig auf den Schritt um und fluchte vor sich hin. Mia legte sich schluchzend auf ihren toten Vater. „Na komm", sagte Bruce und wollte sie vorsichtig von Jason lösen, aber sie wehrte sich und klammerte sich an ihrem Vater fest. Bruce streichte ihr über den Rücken. „Hey..", flüsterte nun Natasha leise und mitleidig, die mittlerweile auch bei ihnen angekommen ist. Sie kniete sich neben das Mädchen und streichte ihr über die Haare, während sie sie mitleidig ansah. Nach einer Weile ließ Mia von Jason ab. Ihre Augen waren rot und ihr Gesicht nass von den Tränen. „Wieso..." begann sie leise. „Wieso!" schrie sie nun fast, „wieso er?!". In ihren Augen war tiefer Schmerz abzulesen, aber auch die aufgestiegene Wut war nun deutlich erkennbar. Sie stand auf und nahm einen größeren Stein, der neben ihr lag. Sie sah ihn an und warf ihn wütend gegen die Hauswand neben ihr. Das wiederholte Mia noch zwei Mal, bis sie den vierten Stein nahm und ihn möglichst weit weg warf. Um die Ecke kam nun Hugo hervor und funkelte Hugo seine Schwester böse an. „Hör doch verdammt nochmal auf! Das war doch deine Schuld!" rief er sie an. „Nein..." flüsterte sie leise. Aber Hugo wurde nur noch lauter: „Das war deine Schuld! Du hast ihn umgebracht!" Mia war unfähig, etwas zu sagen. „Nein, Ich wollte das nicht...!" schluchzte sie, während erneut Tränen über ihre Wangen rannen. Auch Hugo hatte geweint, aber im Moment war sein Zorn größer als seine Trauer. „Du warst es! Das war nur deine Schuld!" schrie Hugo Mia an und warf einen Stein nach ihr. Seine Schwester sprang überrascht zur Seite. „Hör auf damit!" rief Mia wütend. Hugo warf noch zwei Steine und traf sie mit einem an der Hand, als sie versuchte, ihn aufzufangen. Ein dumpfer Schmerz fuhr durch ihre rechte Hand, so dass sie sich einen Schmerzenslaut unterdrücken musste. Doch kurz darauf stieg eine kochende Wut in ihr auf, woraufhin sie sauer auf ihren älteren Bruder zurannte, während sie ihren Dolch wegschmiss. Auch er machte sich bereit zum Angriff, ließ aber ebenfalls seine Waffen fallen. Schließlich waren sie trotzdem noch Geschwister und wollten sich keine lebensgefährlichen Verletzungen zufügen. Durch ihren Schwung gelang es Mia, den Älteren zu Boden zu stoßen, woraufhin Hugo ihr mit dem Knie in den Bauch stieß. Mia ließ stöhnend von ihm ab. Diese Chance nutzte der Dunkelhaarige, rappelte sich wieder auf und platzierte seine Knie auf ihreren Schultern, wodurch es sie am Boden festdrückte. „Na los! Was ist los? Bist du zu schwach?" fragte er seine Schwester provozierend. Mia versuchte sich zu wehren, aber es schien aussichtslos. Die anderen Avengers sahen dem kämpfenden Geschwisterpaar geschockt zu. Es war schlimm genug, ihren Anführer unerwartet zu verlieren. Aber dass sein Tod weiter so einen heftigen Streit zwischen seinen beiden Kindern auslöste, war umso schmerzhafter mitanzusehen. Clint wollte dazwischengehen, aber Tony hielt ihn zurück. „Das müssen sie selber reglen. Sie haben es angefangen." Clint nahm Natasha in den Arm, der Tränen über die Wangen liefen. Sie hatte wieder eine Hand vor den Mund genommen und sah schmerzerfüllt mit an, wie die Kinder ihres jahrelangen so guten Freundes sich wegen seines Todes gegenseitig so weh taten. Vor allem Mia war Natasha so sehr ans Herz gewachsen. Viele Nächte hatte sie damit verbracht, das damals noch so kleine Mädchen nach dem Tod ihrer Mutter zu trösten. Und jetzt musste sie mitansehen, wie Mia nicht nur auch noch ihren Vater verloren hatte, sondern von ihrem letzten engen Familienmitglied so unsanft zu Boden gedrückt wurde. „Tony, sie bringen sich gerade gegenseitig um!" rief Steve nun aufgebracht. „Nein, lass sie noch. Wenn du jetzt dazwischen gehst, wird Hugo sich verraten fühlen. Wir wissen nicht, was er nun vorhat, jetzt wo seine beiden Eltern tot sind". „Und was ist mit Mia? Ich dachte dir liegt etwas an ihr!" entgegnete Steve. „Tony hat recht..." verteidigte ihn nun Bruce. „Wir kennen Hugo, er wird sich von uns abwenden, wenn du dich jetzt gegen ihn stellst, Steve" fuhr Bruce fort und legte dem Blondhaarigen eine Hand auf die Schulter, „wir wissen nicht, welche Folgen das haben kann". Steve senkte den Kopf, Bruce und Tony hatten recht, es wäre riskant, sich jetzt bei dem Streit einzumischen. Nicht, solange einer die Oberhand hatte.
Mia war dabei zu verzweifeln. Wie konnte sie jetzt schon so wehrlos daliegen. Es war nicht das erste Mal, dass Hugo die Überhand hatte, aber meistens hatte ihr Vater dann eingegriffen, weil er nicht wollte, dass sich seine eigene Familie gegenseitig bekriegte. Aber jetzt war Jason tot, er konnte ihr nicht mehr helfen. Sie musste es endlich mal alleine schaffen, ohne Hilfe. Sie gehörte doch zu den Avengers! Das wäre doch lächerlich, wenn sie gegen Massenmörder zu siegen vermochte, aber nicht gegen ihren eigenen Bruder! Mia spürte, wie nun zu der Verzweiflung Wut hinzukam. Sie stieß ihrem Bruder das Knie in den Rücken, sodass er etwas nach vorne fiel und sie ihm den Kopf in seinen Solarplexus stoßen konnte. Keuchend legte Hugo seine Hand auf den Bauch unter der Brust. Diese Unaufmerksamkeit nutzte Mia und befreite sich aus ihrer misslichen Lage. Als sie aufstand, liefen ihr wieder Tränen über die Wangen. Sie sah ihren toten Vater. Bruce, T'Challa, Tony und Wanda knieten vor ihm. Bruce streichte über Jasons Haare und hatte, wie auch die anderen drei, Tränen in den Augen. Tony und T'Challa sahen bedrückt zu Boden. Als Wanda laut schluchzte, legte Black Panther ihr einen Arm um die Schultern. Scott, Thor, Cap, Natasha und Clint standen daneben und sahen das Geschwisterpaar mitleidig an. Natasha weinte immernoch in Clints Armen. Scott stand fassungslos mit geöffnetem Mund da und Thor und Steve schauten mitleidig, aber auch nachdenklich zu Mia und ihrem Bruder. Mia wollte einfach nur noch weg hier. Weg von ihrem Bruder, mit dem sie sich immer streiten musste. Weg von dieser Gegend, in der ihr Vater gestorben ist. Sie wollte einfach nur alleine sein, sie hatte bestimmt jeden Einzelnen der Avengers zu tiefst mit ihrem Verhalten enttäuscht. Warum musste Hugo auch immer auf ihr herumhacken?
Ein dumpfer Stoß an ihr Bein riss sie aus ihren Gedanken und ließ sie unsanft mit dem Kopf auf dem Boden aufkommen.
Mia öffnete die Augen und ihr wurde bewusst, dass sie wohl ein paar Sekunden bewusstlos gewesen ist, denn Hugo stand nun wieder über ihr. Doch bevor er sich wieder auf sie setzen konnte, rollte sie sich zur Seite und sprang auf. Vor ihren Augen wurde die Sicht fleckig und Mia dachte schon, sie würde wieder ihr Bewusstsein verlieren, aber dann wurde ihre Sicht wieder klarer. Gerade noch rechtzeitig wich sie einem Fausschlag von Hugo aus und konterte mit einem Schlag in seine Rippen. Hugo keuchte, war aber geleich darauf schon wieder bereit zum Angriff und trat in Richtung Mias Bauch. Diese versuchte den Fuß abzubremsen, was ihr aber nicht wirklich gelang und sie ein paar Schritte zurück stolperte und hustete. Ein ungewöhnlich stechender Schmerz machte sich in ihrem Bauch breit. Hugo schoss nach vorne auf sie zu und stieß so sie beide zu Boden. Er legte seine Hände um ihren Hals und drückte zu. Mia merkte, wie ihr die Luft ausging und legte ihre Hände um seine Handgelenke und versuchte, sich aus seinem Griff zu lösen. Als dies nicht gelang drückte sie panisch mit ihren Händen gegen sein Gesicht. Hugo konnte nicht anders, als loszulassen, wodurch Mia sich so aus dem Griff ihres Bruders befreien konnte. Sie stieß ihm den Ellenbogen gegen seinen Hals, sodass er nun auf seinen Rücken fiel. Mia setzte sich nun über ihn und drückte mir ihren Händen auf seine Schultern. „Hör auf damit!" sagte sie wütend. „Wieso sollte ich?" entgegnete Hugo ihr zornig und tastete mit seiner Hand über den Boden und versuchte etwas Brauchbares zu greifen. Als er einen größeren Stein ertastete, nahm er ihn und stieß ihn gegen Mias Kopf. Diese fiel schwer zur Seite. Als sie sich an den Kopf fasste, sah sie, wie das Blut an ihrer Hand heruntertropfte. Im Seitenwinkel sah sie, wie einige der Avengers auf sie zu liefen. Hugo rappelte sich etwas auf und kroch zu einem Messer, dass er vorher auf dem Boden abgelegt hatte. Er stand auf und drehte sich zu Mia um. „Jetzt, Thor!" schrie Steve und hielt seinen Schild mit beiden Händen vor sich hoch. Thor nahm Anlauf und sprang auf Steves Schild zu, um seinen Hammer im nächsten Moment schallend darauf zu schlagen. Eine Druckwelle wurde ausgelöst und Thor, Cap, wie auch Hugo wurden umgerissen. Mia wurde kurz fest auf den Boden gedrückt. „Genug jetzt!", mahnte Tony und landete, eine Hand auf Hugo gerichtet, vor diesem auf den Boden. „Mia, bleib bitte liegen" hörte sie Clints Stimme, welcher seine Hände auf ihren Schultern platzierte. Natasha kniete sich auch vor ihr nieder und streichelte ihr mit glasigen Augen über das Gesicht. „Alles wird gut", sagte Black Widow. Hugo wollte sich wieder wütend aufrappeln, da hielt Steve ihn zurück. „Lass mich!" schnaubte Hugo. „Ähm...nö" entgegnete Tony. „Vertragt euch und du darfst gehen", bot Steve an. Zornig riss Hugo sich los und funkelte seine Schwester böse an. „Es war deine Schuld. Ohne dich wäre er nicht gestorben." sagte er. „Hugo!" ermahnte ihn Natasha erschrocken. Doch dieser drehte sich nur um und ging davon. Mia liefen Tränen die Wange herab, während sie ihrem Bruder nachschaute. „Mia, es war nicht deine Schuld. Das weißt du, oder?" fragte Nastasha besorgt nach. Mia wandte ihren Blick zu Black Widow. 'Nein, es war meine Schuld' dachte sich das Mädchen. Natasha stand ihr so nahe, war mehr als eine Schwester für sie und liebte sie über alles. Alles würde sie ihr anvertrauen, aber jetzt brachte Mia keinen Ton heraus, sah sie nur an und stand langsam auf. „Mia...", sagte Clint. Sie drehte sich noch einmal langsam um, sah die Avengers, ihre Familie, wie sie sie mitleidig ansahen. Ihr Blick glitt weiter zu ihrem toten Vater, wo noch immer Wanda, Bruce und T'Challa vor ihm knieten. Dann drehte sich Mia wieder langsam um und ging bis zum nächsten Haus. Die Hauswand stand nur noch teilweise, auch die Fenster waren kaputt und die Tür stand offen. Es war anscheinend mal an Wohnhaus gewesen, was nach einer Explosion oder ähnlichem nicht mehr bewohnbar war. Langsam betrat Mia das Haus und drehte sich nicht mehr um.