10.

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Pov Paul

Nur mit halbem Ohr höre ich den Kollegen zu, wie sie berichten, was in ihrer Schicht passiert ist.
Mit den Gedanken bin ich Zuhause, bei meinen Fischen.
Einen habe ich heute morgen tot im Wasser schwimmend vorgefunden. Traurig.
Erst ein unsanfter Hieb in meine Rippen lässt mich aufschrecken.
"Hm. Was?", verlegen sehe ich in ein halbes Dutzend erwartungsvoller Blicke.
Erik Stein, der neben mir sitzt, versucht sich in einer Vielsagenden Mimik, aus der ich aber ebenfalls nicht schlau werde.
Ich räuspere mich. "Sorry. War gerade mit Gedanken woanders."
Klaus wirft mir einen Vorwurfsvollen Blick zu. "Ja. Das haben wir bemerkt. Also nochmal: Ich habe dich nach dem gesuchten Mädchen gefragt."
"Ach so. Ähm.", Nachdenklich lege ich meine Stirn in falten. "Bisher noch nichts Neues. Aber es wird jetzt sicher einfacher, sie zu finden, weil die Ferien seit drei Wochen vorbei sind."
"In Ordnung.", der Leiter der Inspektion wendet sich an Hannah. "Und was macht der Fall mir den Drogenschmuggel?"
Beinahe muss ich mich dazu zwingen, nicht wieder abzudriften.
"Die Kripo hat das Haus eines Verdächtigen durchsucht, aber nichts gefunden. Allerdings scheint eine gewisse Menge von den Mitteln an den gesuchten Alex Behr vermittelt worden sein."
"Fahndung und Bild sind schon raus?"
"Schon seit ein paar Jahren. Aber kommt noch mal neu."
"Sehr gut.", der Chef richtet sich auf. "Dann hätten wir das hinter uns. Heute fahren Paul und Erik Streife, Hannah, du gehst an die Funke."
Ein allgemeines nicken geht durch die Runde.
Gerade als ich Wir den Konferenzraum verlassen holt mich Erik ein.
"Ist Alles okay? Du bist heute so abwesend?"
Die Westen hängen an ihren gewöhnlichen Platz an der Garderobe.
"Alles gut."
"Glaube ich dir nicht.", hartnäckig folgt er mir zur Tür.
"Ihr seit der 16-32!", ruft Klaus uns zu.
"Alles klar.", ich ertaste den Autoschlüssel in meiner Tasche.
Es regnet etwas, weshalb wir uns beeilen, zum Auto zu rennen.
Ich steige auf der Fahrerseite ein und starte den Motor.
"Und, wo fahren wir heute entlang?", mein Kollege schlägt die Tür zu.
"Keine Ahnung. Immer der Nase nach. In Richtung Dom vielleicht."
"Klingt gut."
Ich schalte in den Rückwärtsgang und parke aus.
"Jetzt sag schon. Irgendwas ist doch los mit dir.", drängt er mich weiter, während ich auf die Straßen fahre.
"Mein Fisch ist tot."
"Dein Fisch?", ungläubig dreht er mir den Kopf zu. "Du hast Fische?"
"Ja. Drei Goldfische. Jetzt halt nur noch zwei."
Ampel rot. Bremsen. Warten.
"Und ich habe sie sehr gerne.", füge ich hinzu.
"Kauf dir doch einen neuen.", schlägt der Beifahrer vor.
"Das ist nicht das selbe. Ich habe mich an den kleinen Kerl gewöhnt. Da kann ich ihn doch nicht einfach ersetzen."
"Wie du meinst."
"Arnold an den 16-32.", knarrt die Funke dazwischen.
Das ging schnell. Noch nicht mal fünf Minuten unterwegs.
Erik nimmt ab. "16-32 hört."
"Fahrt in die Lutherstraße. Der wegen Drogenhandel in großen Stil gesuchte Alex Behr wurde dort gesichtet."
In meinen Kopf gehe ich die inzwischen ziemlich akkurate Stadtkarte von Köln durch. Lutherstraße.
Ich werfe meinen Kollegen einen kurzen Blick zu. Ihm scheint das selbe durch den Kopf zu gehen.
"Verstanden." Er legt die Funke wieder ab.
"Du weißt, wo das ist, Paul?"
Andächtig nicke ich. "In den Viertel."

Wer Bist du Nur? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt