Pov Jane
Mit halb klaren Blick schwenke ich die klare Flasche vor meinen Augen.
So viel...
Wie sehr habe ich gehofft, dass diese Schmerzen, diese Qualen, endlich aufhören. Es passiert nicht.
Im roten Bademantel und glasigen Augen hocke ich am der Theke vom Bordell.
Für Mama. Nur für sie.
Es tut so weh. Unwillkürlich Presse ich meine Hand gegen meinen Kopf.
Mein ganzer Körper steht in Flammen.
Ich kann nicht mehr.
Ich kann einfach nicht mehr.
Betrübt nehme ich noch einen Schluck Wodka.
Die Flasche hat mir die Besitzerin ausgegeben, auch wenn sie weiß, dass ich erst 15 Jahr alt bin.
Erschöpft lasse ich meinen Kopf auf die Theke knallen.
Nach hause. Für heute ist Schluss.
Ich kann nicht mehr.
Langsam lasse ich mich von den Barocker gleiten, auf den schwankenden Boden.
Unsicher stolpere ich in Richtung der Umkleidekabinen.
Ich Falle.
Lande auf den Boden.
Bleibe liegen.
Mir geht es beschissen.
Ich will einfach nicht mehr.
Warum wurde ich überhaupt geboren.
Kraftlos setze ich mich auf und taste nach meinen Klamotten, die unordentlich auf den Boden liegen.
Benommen ziehe ich das Geld aus dem Bademantel.
Um es zu zählen bin ich zu besoffen.
Ich setze wieder die Flasche an die Lippen, trinke, auch wenn ich weiß, dass ich schon genug hatte.
Ich kann nicht mehr.
Wie in Zeitlupe ziehe ich mich um, stecke das Geld in meine Hosentasche.
Wackelig stehe ich auf.
Der Boden bewegt sich.
Mit trüben Blick hangeln ich mich an der wand entlang, um nicht an Ort und Stelle zussammenzubrechen.
Ich kann nicht mehr.
Auf unsicheren Beinen verlasse ich das Bordell.
Abend. Roter Himmel.
Ich lege meinen Kopf in den Nacken, um die untergehende Sonne zu betrachten.
Das hellen Licht blendet mich.
Ich lehne mich an das Gebäude an, trinke den Rest Alkohol auf ex. Ist mir doch egal, wie besoffen ich bin.
Hauptsache diese Schmerzen hören endlich auf.
Ich stöhnt leise, als sich just in diesen Moment ein greller Schmerz durch meinen Schädel zieht. Kurz atme ich durch.
Nein, das ist nicht normal.
Torkelnd schleppe ich mich die Straßen entlang, durch verwinkelte Gassen.
Ich weiß nicht, wohin ich gehe, auf jeden Fall nicht nach hause. Auch wenn es gefährlich ist, als junges Mädchen mit Einen Bündel Geld hier herumzulaufen. Das habe ich auf die harte Tour lernen müssen.
Wohin gehe ich überhaupt?
Ich lasse meinen Blick gesenkt zu Boden gerichtet.
Keine Ahnung, wo ich bin. Es ist mir egal.
Mir tut alles weh.
Es tut weh.
Es tut so weh.
Alles.
Ich kann nicht mehr.
Mein Körper gehorcht mir nicht mehr.
Kraftlos sacke ich an Ort und Stelle zusammen.
Mein Kopf dröhnt.
Und ich bin so müde.
Schließlich lasse ich mich komplett auf den rauen Asphalt fallen, spüre den Schmerz, als kleine Steine mir die Wange ausreißen, als mein Gesicht auf den Boden knallt.
Erschöpft schließe ich die Augen.
Fühlt sich so das Ende an?
War das jetzt mein ganzes Leben?
Hatte mir ja nicht wirklich viel zu bieten, dieses Leben.
Beinahe erleichtert schmeiße ich mir der Bewusstlosigkeit entgegen.
Weil ich einfach nicht mehr kann.
Weil ich einfach nicht mehr will.
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Wer Bist du Nur?
FanfictionPaul Richter, 28 Jahre alt, Polizist mit Leib und Seele. Sie, Missbraucht, geschlagen, Tochter einer Heroinabhänhigen. Zwei Geschichten. Doch immer wieder kreuzen sich ihre Wege. Während sie Alles daran setzt, ihrer Mutter das nötige Geld zu bescha...