46.

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Pov Paul

Langsam drücke ich die Tür auf.
Jane schlüpft hinter mir ins Gebäude.
Sie sieht so verloren und hilflos aus...
Entschlossen nehme ich die paar Schritte.
Keine Ahnung wer heute Nacht Dienst hat.
Moritz? Oder Stephan?
Einer von den beiden wahrscheinlich.
"Mach dir keinen Kopf.", ermutige ich sie, wofür ich ein schwaches Lächeln ernte.
Vor der Plexiglasscheibe bleibe ich stehen. Vorsichtig klopfe ich an.
Nach wenigen Sekunden erscheint eine Silhouette eines großen Mannes auf der anderen Seite.
Tatsächlich ist es Setephan.
Als er mich sieht, huscht ein Verwirrter Ausdruck über sein Gesicht.
"Was machst du denn hier?", fragt er, als er mir die Tür öffnet.
Schweigend trete ich ein.
Das Mädchen folgt mir zögerlich.
Zusammen stehen wir jetzt hier, in der Polizeistation. Es kehrt Stille ein.
Die Tür fällt unnatürlich laut ins Schloss.
"Oh.", kommt es schließlich von meinen Kollegen. "Das Mädchen."
Jetzt scheinbar vollkommen durcheinander schüttelt er den Kopf. "Alles klar. Ähm... Setzt euch bitte kurz."
Es fühlt sich konisch an, Platz zu nehmen. Normalerweise bin ich derjenige, der andere zum Warten auffordert.
"Was passiert jetzt?", flüstert sie mir leise zu, während Stepham in einen der Büros verschwindet.
"Ich weiß es nicht.", muss ich gestehen. Seufzend verschränke ich die Arme vor der Brust. "Ich glaube, er muss jetzt erstmal ein paar Leute anrufen."
Unruhig rutscht Sie auf den Sitz herum. Die ganze Situation ist für uns alle stressig. Aber besonders für Sie.
"Es wird alles gut.", verspreche ich. Mein Herz schlägt schneller als sonst. Weil ich weiß, dass hier gerade etwas großes passiert.
Nichts weltbewegendes, aber Jane bekommt jetzt ein neues Leben.
"Hoffentlich.", die braunen Augen sind starr auf den Boden gerichtet.
"Ganz sicher."
Die Tür zum Büro öffnet sich wieder.
"Ist gerade etwas stressig.", entschuldigt sich Stephan. "Wir sind etwas unterbesetzt. Es gab wieder einen Einbruch in eine Anstalt."
Jane hält kurz inne, Wechselt einen Blick mit mir.
"Das... war ich.", gibt sie schließlich von sich. Leise und verängstigt. "Ich hab meine Mama gesucht."
Betroffen beißr ich mir auf die Lippe. Es ist grausam.
"Ach...", Stephan ist wieder etwas von der Rolle. "Ich habe jetzt noch die Reserve angefordert und bei der Kripo angerufen. Wir werden jetzt schauen, wie es weitergeht. Bis dann würde ich ganz kurz mit dir sprechen wollen." Sein Blick richtet sich auf das Mädchen neben mir.
Stumm nickt Sie und steht auf. Erst jetzt fällt mir auf, wie müde sie eigentlich aussieht. Kein Wunder. War eine lange und aufregende Nacht.
"Und ich?", frage ich nach.
"Du wartest, bis die Kripo kommt. Ich darf Dich nicht verhören.", erinnert er mich.
Stimmt. Wir sind ja Kollegen.
"Okay."
Jane sieht mich etwas verzweifelt an. Es ist eine völlig neue Situation, sie ist in einer fremden Umgebung.
Ermutigend nicke ich ihr zu. Helfen tut es nicht viel. Sie sieht immernoch eingeschüchtert zu den großen, schwarzhaarigen Mann auf.
Sie kann ja nicht wissen, dass Steohan ein ziemlich gutmütiger Riese ist und vor allem einen weichen Punkt für Kinder hat.
Trotzdem mache auch ich mir etwas Sorgen.
Die Kleine hat schon so viel durchgemacht. Und jetzt wo sie endlich hier ist, habe ich Angst sie wieder zu verlieren.

Wer Bist du Nur? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt