Pov Jane
Mühsam rappel ich mich auf. Als ein scharfer Schmerz meinen Arm hochzieht, verziehe ich mein Gesicht.
Durch das Kellerfenster strömt das kalte Licht der aufgehenden Sonne.
Mein Rücken macht sich deutlich bemerkbar, als ich leise die Treppen hinaufsteige. Der harte Boden ist ziemlich unbequem.
Erleichtert stelle ich fest, dass die Tür nicht verriegelt ist.
Behutsam öffne ich die Tür und spähe um die ecke. Jetzt Mama oder Nico aufzuwecken wäre keine gute Idee.
Seit dem Zwischenfall mit der Polizei bin ich Ihnen erfolgreich aus den Weg gegangen. Er würde ausrasten, wenn er es herausfände.
Außerdem besitze ich immer noch nur ein Schuh. Den anderen hat die Polizei. Frische Klamotten kommte ich mor von meiner Mutter stehlen, wad ein grund mejr ist, ihnen aus den weg zu gehen. Schuhe werde mir ein neues paar klauen müssen, denn das Geld, das ich verdiene gehört zu hundert Prozent meiner Mama und Nico.
Vorsichtig Linse ich durch das Schlüsselloch in das Schlafzimmer von den beiden.
Leer. Niemand da.
Erleichtert atme ich auf.
Jetzt nicht mehr schleichend begebe ich mich in die kleine aber nicht ganz so feine Küche.
Im Spülbecken liegt schmutziges Geschirr herum. Würde mich nicht wundern, wenn es schon seit letztem Monat daliegt. In der Küche gibt es zwar eine Spülmaschiene, aber die ist seit Jahren kaputt und irgendwie fühlt sich niemand dafür verantwortlich.
Über der Spüle hängt der Gechirrschrank. Ich strecke mich vorsichtig und nehme mir ein Glas. Leicht grünliche anhaftungen zeigen mir, dass ich dieses Glas wohl erst mal per Hand ausspülen muss.
Seufzend beuge ich mich über das Becken und öffne den Wasserhahn.
Eisig kaltes Wasser tropft auf meine Hände. Kurz frösteln ich, dann beginne ich, daß Glas zu spülen.
"Na siehst mal einer an... Wenn das nicht die kleine Rotzgöre ist."
Ein eiskalter Schauer jagt mir über den Rücken. Das halbsaubere Glas rutscht mir aus der Hand und landet scheppern im Becken.
"Erschrocken?"
Ich höre ihn. Wie er näher kommt.
Unbeirrt drehe ich meinen Kopf von ihn weg und trete einen Schritt nach hinten.
"Wo sind wir den in den letzten Tagen gewesen?", süffisant drängt Nico sich näher an mich.
Wieder versuche ich ihn auszuweichen. Wo kommt er dann her?
"Antworte!", brüllt er mir auf einmal mitten ins Gesicht.
"Das geht dich Einen feuchten Schiss an.", trotze ich mehr oder weniger selbstbewusst.
Ein knallen schnellt durch die Wohnung.
Ich zucke zusammen und halte mir meine rechte Wange und die wie Feuer brennt.
"Nicht so, Fräulein."
Ich spüre wie meine Augen sich mit Tränen füllen. Ich will das alles hier doch gar nicht. Warum tut er das?
"Lass mich doch einfach in Ruhe.", halbherzig versuche ich, in Richtung Türe zu verschwinden.
Mit Leichtigkeit zieht er mich am Arm zurück. Am verletzten Arm. Ich kann nicht mehr als leise aufzuwimmern.
"Und was ist das?" Mit lodernden Augen besteht er die Verbände, mit denen ich die Wunde verbunden hatte. Es sieht bei weitem nicht so professionell aus wie bei Paul Richter.
"Ich habe mich nur etwas verletzt.", wisperte ich.
Ein tritt gegen mein Schienbein lässt mich zusammensacken.
"Rede gefälligst lauter."
"Ich... Ich...", verzweifelt versuche ich, den Viel zu großen Kloß im Hals hinunterzuschlucken. Nicht weinen. Weinen macht alles nur noch schlimmer.
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Wer Bist du Nur?
FanfictionPaul Richter, 28 Jahre alt, Polizist mit Leib und Seele. Sie, Missbraucht, geschlagen, Tochter einer Heroinabhänhigen. Zwei Geschichten. Doch immer wieder kreuzen sich ihre Wege. Während sie Alles daran setzt, ihrer Mutter das nötige Geld zu bescha...