Pov Jane
Mit leeren Blick starre ich gegen die kahle Betonwand. Der Boden unter mir ist eiskalt. Früher hat Mama immer mit mir geschimpft, wenn ich auf Kalten Böden gesessen habe. Sie War so nett und fürsorglich... Jetzt ist sie nur noch ein Schatten ihrer Selbst.
"Hey. Warum so ein langes Gesicht?"
"Verpiss dich, Alex.", Schnauze ich ihn an, ohne zu ihn aufzusehen. "Ich will alleine sein."
"Echt jetzt?", übermütig lässt er sich neben mich fallen. "Dabei bin ich doch so ein netter Kerl."
Ernst sehe ich ihn direkt in die Augen. "Das meine ich ernst. Verpiss dich. Jetzt."
"Und wenn nicht?"
In mir brodelt es. Er soll mich gefälligst alleine lassen. "Keine Ahnung. Tu es einfach. Danke." Noch mieser gelaunt wende ich mich wieder der Betonwand zu.
"Nein. Nicht bevor du mir sagst, worum es geht."
Nerviger Typ. Merkt der nicht, dass ich nicht darüber reden will? Idiot. "Meine Mama und Nico sind auf Heroin. Ok?"
"Das wars? Also ich meine... bestimmt nicht schön, aber doch nichts neues... oder?"
Nicht schön? Ich geb den gleich nichts schönes.
"Kannst du jetzt Bitte abziehen?"
"Hm. Nein."
Ich Balle meine Fäuste. Dieser Alex. Im Moment fühle ich mich von ihm bedrängt.
"Also was ist jetzt anders als die anderen male? Deine Mutter..."
"Meine Mutter hat ihr Leben weggeworfen! Und meinst auch!", schreien ich ihn an. "Sie hat... Sie hat Drogen und Heroin. Und Nico! Wie konnte sie nur... mich... nicht mehr lieben?" Beiläufig wische ich mir eine Träne aus den Auge. Die ganze Trauer, die Wut über den ganzen scheiß, der sich mein Leben schimpfte, bricht aus mir hervor. "Und ich schwöre dir, wenn ich diesen Wichser finde, der ihr die Drogen vertickt, dann... dann..." Wütend lasse ich meine Faust auf den Boden krachen. "Dieses Scheißkerl werde ich sein Leben zur Hölle machen."
Zum Ende hin fasse ich mich wieder.
Neben mir hat sich Alex kaum merklich versteift. "Ähm... Ok. Das War jetzt mal eine ansage. Also, alles wieder gut so?"
"Nein. Ich werde den Dealer findende, der es wagten, eine Familie zu zerstören. Meine Familie."
"Jaja. Mach das.", nervös lächeln steht er auf. "Also dann... Viel Erfolg dabei."
"Was ist denn in dich gefahren?", verwundert sehe ich zu ihn auf. "Auf einmal so nervös."
"Ja. Aber ist nur so... spontan."
"Alex...", Vorsicht, ohne ihn auch nur eine Sekunde nicht amzustarren, stehe ich auf.
"Ja?"
"Was. Ist. Los?" Bedrohlich langsam nähre ich mich den Mann.
"Es ist kompliziert.", unruhig tritt er von einem Fuß auf den anderen und wirft einen Blick über die Schulter.
"Sag es.", befehle ich. In meinen inneren mache ich mich auf die Antwort gefasst, von der ich glaube nicht sie jetzt hören zu müssen.
"Also... es könnte sein, dass ich vielleicht so...", verzweifelt gestikulierend fuchtelt er mit seinen Armen in der Luft herum.
Mein Herz wird schwerer. Alex, der immer da War. Klar, er ist ein Dealer, wusste ich ja, aber dass er DER Dealer ist...
"Sag. Es."
Ich sehe ihn schlucken. "Ich bin es. Ich verkaufe deiner Mutter und Nico das Heroin."
Kalt. Es fühlt sich kalt an. Er fühlt sich kalt an.
"Geh." Ich senke Meinen Blick und drehe mich von ihm weg. "Geh, bevor etwas hässliches passiert."
"Hey... es tut mir..."
"Geh!"
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Wer Bist du Nur?
FanfictionPaul Richter, 28 Jahre alt, Polizist mit Leib und Seele. Sie, Missbraucht, geschlagen, Tochter einer Heroinabhänhigen. Zwei Geschichten. Doch immer wieder kreuzen sich ihre Wege. Während sie Alles daran setzt, ihrer Mutter das nötige Geld zu bescha...