41.

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Pov Jane

Fahrig reiße ich die Mappe auf.
3. Stock. Raum 23.
Sofort richte ich mich auf. Es ist soweit. Mein neues Leben kann jetzt beginnen.
Auf den Tisch liegt ein Schlüsselbund.
Hoffentlich ist einer für den Raum von Mama dabei.
Hastig schnappe ich mir den Bund und stürme aus den Raum.
Mit jeden Schritt, jeder Treppenstufe schlägt mein Herz schneller.
Ich kann es kaum glauben. Es fühlt sich so an, als würde ich über Wolken laufen, so leicht fühle ich mich.
Als würde eine Last von mir abfallen. Meine Familie... Ich habe sie wieder.
Als ich vor den Raum ankomme, glaube ich vor Freude durchdrehen zu müssen. Endlich am Ziel.
Jetzt nur noch die Schlüssel...
An dem Bund hängen gut ein Dutzend Schlüssel.
An einem Hängt ein Blatt Papier.
Eingang
Sehr gut. Den kann ich gut gebrauchen. Dann müssen Mama und ich uns nicht durch das Loch in der Decke quetschen.
Konzentriert versuche ich mein Glück mit den ersten Schlüssel. Kein Erfolg. Auch der zweite, dritte und vierte Schlüssel passt nicht.
Aber als ich den fünften ansetze, gleitet er mit einem leisen Knirschen ins Schloss.
Ich atme durch. Er passt. Ich bin gleich da.
Langsam drehe ich den Schlüssel um.
Ich kann hören, wie sich das Schloss mit einen Klicken öffnet.
Mit zitternden Händen greife ich nach der Kinge, drücke sie nach unten.
Die Tür öffnet sich.
"Mama?"
Leise betrete ich den Raum. Alles dunkel.
Ich kann das schlichte Mobiliar erkennen, ein Tisch mit zwei Stühlen, ein Schrank und ein Bett. Eine Tür grenzt an, ich schätze das Badezimmer.
"Mama?", wiederhole ich.
Im Bett regt sich etwas. Eine dunkle Gestalt setzt sich langsam auf.
"Was zum?!", schreit sie auf einmal.
Mein Herz rutscht mir in die Hose. Sie ist es. Ich habe sie wirklich gefunden. Meine Augen füllen sich mit Tränen. Jetzt wird alles gut. "Nicht so laut.", warne ich sie. "Ich bins. Jane."
"Jane?" Mama steht auf. Im Dunkeln kann ich ihr mageres Gesicht erkennen. Ihr vertrautes Gesicht.
"Ja.", aufgeregt sehe ich sie an. "Ich bin es wirklich. Ich bin hier um dich rauszuholen. Wir können gehen?"
"Was?", verwundert sieht sie erst zu mir, dann zu den Schlüsseln in meiner Hand und zur geöffneten Tür.
"Komm! Wir gehen." Lächelnd nicke ich in Richtung Ausgang. "Du kannst hier raus."
"Nein."
Mein Herz setzt einen Schlag aus. "Was?"
"Nein. Ich geh nicht raus. Hier kümmert man sich um mich.", sie macht Anstalten sich wieder hinzulegen.
Verzweifelt Kralle ich mich in ihren Arm. "Aber ich kümmer mich auch um dich!"
"Du verstehst es nicht.", mit einen Ruck entreißt Sie sich meinen Griff. "Ich gehe nicht mit Dir."
"Aber warum?", meine Stimme versagt. Tränen steigen in meine Augen. "Ich liebe dich, Mama."
Ohne sich umzudrehen legt sie sich wieder hin. "Verschwinde."
"Mama-" Mittlerweile schreie ich sie fast an.
"Ich liebe dich nicht. Du bist nicht meine Tochter. Jetzt verzieh dich."
Starr bleibe ich stehen.
Alles vorbei.
Wie ferngesteuert schlurfe ich aus den Raum, schließe die Tür hinter mir.
Vorbei.
Kraftlos schleppe ich mich die Treppe runter. Ich muss hier raus.
Ich kann nicht mehr.
Ich bin so fucking allein.
Ich habe niemanden mehr.
Meine Mama liebt mich nicht.

Wer Bist du Nur? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt