36.

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Pov Paul

"Und wie siehts aus?"
Ich sehe auf. "Nichts. Die Kripo ist Vorort."
Seufzend lässt Hannah sich auf den Platz mir gegenüber fallen. "Ist das nicht seltsam? Wer bricht in eine Psychatrie ein und klaut nichts?"
Ratlos zucke ich mit den Schultern. "Ich weiß es nicht. Es gibt kein Motiv. Ich meine der Einbrecher war noch nicht einmal am Medikamentenschrank. Nur bei den Akten."
"Seltsam...", meine Kollegin schüttelt den Kopf. "Ansonsten nichts neues?"
"Nope.", gelangweilt drehe ich einen Stift zwischen meinen Händen. "Alles ruhig."
"Und Jane?"
Ich halte inne. "Was soll mit ihr sein?"
"Nichts neues?"
Seufzend lege ich den Stift beiseite. "Nein, gar nichts. Keine Ahnung wo sie ist, keine Ahnung was sie macht. Wer weiß, vielleicht liegt sie erfroren in der Gasse."
"Hey. Was ist denn los bei dir? Ich dachte dir liegt was an den Fall."
"Das ist nicht mein Fall.", erinnere ich sie mit einen scharfen Unterton. "Der Chef hat mich doch ausgeschlossen."
"Oh... Sorry, ich wollte nicht-", setzt sie an.
Trotzig winke ich ab. "Schon gut.", ich stehe auf. "Ich bin vorne."
Sie hätte mich nicht auf das Thema ansprechen dürfen. Meine Laune ist wieder im Keller.
Kopfschüttelnd stelle ich mich hinter den Tresen. Wie kindisch will ich mich eigentlich noch benehmen?
Gelangweilt stütze ich mich auf den Holz ab. Und dann ist nichts los. Jetzt mal abgesehen von diesen Einbruch in der Psychiatrie. Ziemlich seltsame Sache. Naja... wird eine Mutprobe oder so gewesen sein. Fehlt ja nichts.
Wenn man auch so dämlich ist und das Fenster offen lässt.
Ein leises Klopfen lässt mich hochfahren.
"Ich drücke Ihnen auf."
Endlich passiert mal was.
Die Tür öffnet sich mit einen lauten Surren.
Eine ältere Dame in Begleitung ihres Ehemannes betritt die Wache.
"Schönen Guten Tag. Was kann ich für Sie tun?"
Ich setze ein Lächeln auf.
"Es geht um diesen Vermisstenfall...", hilfesuchend sieht die Dame zu ihren Mann. "O Gott, ich bin ganz aufgeregt."
"Müssen Sie doch nicht sein. Wie heißen Sie denn?"
"Ich bin Frauke Hildebrand und das ist mein Mann Hans.", stellt sie sich vor.
"Gut. Und um welchen Fall geht es?", nebenbei krame ich ein Blatt Papier hervor.
"Dieses Mädchen. Ich habe sie gestern Nacht gesehen."
Meine Augenbrauen ziehen sich zusammen. Verdammt, warum verfolgt mich ihr Fall immer?
"Meinen Sie Jane? Das Mädchen hier?", ich ziehe einen der Fyer unter den Ttesen hervor.
Ein Phantombild. Ihr Eltern hatten kein einziges Bild von ihrer Tochter. Braune Haare und dunkle Augen strahlen mir entgegen. Der Zeichner hat sie so aussehen lassen, als würde sie lächeln.
Habe ich sie schon mal lächeln gesehen?
Und genau aus den Grund bin ich nicht in den Fall eingesetzt.
"Ja, genau die war es.", bringt sie aufgeregt von sich.
"Okay. Könnten Sie mir kurz ins Büro folgen?"
Ich darf sie nicht vernehmen.
Ich Klampfe an das Büro, in den noch Hannah sitzt.
Sie sieht von ihrer Arbeit auf.
"Hast du kurz Zeit? Augenzeugen für den Vermisstenfall Jane."
Beinahe entschuldigend sieht sie mich an. "Klar."
Ich halte den alten Ehepaar die Tür offen, schließe sie wieder hinter ihnen.
Ich bleibe draußen.
Ja, ich sollte wirklich etwas Abstand zu diesen Mädchen gewinnen.

Wer Bist du Nur? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt