Pov Paul
"Na großer? Wie war die Freizeit?"
Gespielt genervt verdrehe ich die Augen und knöpfe das blaue Hemd zu. Es fühlt sich so verdammt gut an, wieder auf der wache zu sein. "Langweilig."
Moritz lacht kurz auf. "Echt? Keine Abenteuer erlebt?"
"Nein.", antwortet ich ihm knapo. "Und hier so? Die Zeit ohne mich gut überstanden?"
"Die Wache steht noch."
Lachend gehe ich Aus der Umkleidekabine.
Tatsache. Alles hier ist wie immer.
Seufzend parke ich mich hinter den Tresen und nehme mir eine Akte vor.
Gelangweilt blättere ihr durch die zahlreichen Anzeigen eines Rentners, der zu viel zeit hat. Ein Auto stand zwanzig Zentimeter zu weit auf der Straße. Als ob es kein Ordnungsamt gebe, dass für dieses Zeug zuständig ist.
"Hey, Moritz?", rufe ich den jüngeren Kollegen herbei.
"Was gibt's?" Der blondschopf steckt seinen Kopf aus Einen der Büros hinaus.
"Hier. Die Anzeigen." Ich drehe den Ordner um, damit er sie lesen kann.
"Ach ja. Mal wieder?"
"Exakt. Der selbe Herr, die selben kleinen Mimimis.", seufze ich. "Weißt du, wo der Rest von denen lagert?"
"Ähhhmmm.", nachdenklich legt er die Stirn in falten. "Ne. Keine Ahnung. Leg die einfach den Chef auf den Tisch, so als kleine Überraschung."
"Na der wird sich freuen."
Klappernd schlage ihr den Ordner zu und lege ihn bei Seite.
Ein Klopfen an der Tür erregt unsere Aufmerksamkeit.
Moritz öffnet den Herren freundlicherweise die Tür, während ich den Ordner schnell auf einen Tisch ablege.
"So. Was kann ich für Sie...", wende ich mich an den Mann. Mitten im Satz stocke ich. Auch Moritz wirft einen schnellen Blick auf das Bord neben der Tür, an denen Fahndungsbilder hängen.
Blasses Gesicht, lichte Haare, ein Gesicht, das von der Straße gezeichnet ist.
"Ich... Ich bin...", der schäbig gekleidete Herr fühlt sich sichtlich unwohl auf der Wache. Bei der Polizei. "Ich bin Alex Behr. Ich möchte mich stellen."
Moritz handelt. Ehe ich mich versehen kann, drückt er ihn von hinten gegen den Tresen und legt ihn Handschellen an.
"Kommen Sie bitte mit ins Büro.", weißt er ihn mit strenger Stimme an.
Ich Folge den beiden und schließe sie Tür hinter uns.
"Tragen Sie Ausweispapiere bei sich?"
"N-Nein. Ich han keine mehr."
Es folgt eine Leibesvisitation, bei denen wir außer einem benutzten Taschentuch nichts finden.
"Dann setzen Sie sich bitte, Herr Behr.", mein Kollege setzt sich ihm gegenüber an einen Computer, während ich mich eher im Hintergrund halte. Für den Fall der Fälle.
"Zunächst muss ich sie belehren. Sie müssen nichts Aussagen. Das was sie Aussagen kann bei Gericht gegen Sie verwendet werden."
"Verstanden." Behr zappelt etwas in den Handschellen herum. Sind wahrscheinlich etwas unangenehm.
"Zunächst würde mich mal interessieren, warum Sie sich entschlossen haben, sich zu stellen."
Mich auch. Es wäre unklar gewesen, ob wir ihn überhaupt hätten jemals fassen können. Und dann spaziert er ganz gemütlich auf die Wache.
"Ja. Also das ist so..." Er nickt über die Schulter hinweg schräg in meine Richtung. "Ihr Kollege. Ich glaube er hat mich vor kurzen Mal verfolgt."
Moritz sieht zu mir. "Stimmt das?"
Andächtig nicke ich. Wie könnte ich das vergessen? "Bei Ihnen War ein Mädchen, das sich dann ziemlich verletzt hat."
Der Straftäter nickt eifrig. "Exakt. Und wegen ihr bin ich jetzt hierher gekommen."
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Wer Bist du Nur?
FanfictionPaul Richter, 28 Jahre alt, Polizist mit Leib und Seele. Sie, Missbraucht, geschlagen, Tochter einer Heroinabhänhigen. Zwei Geschichten. Doch immer wieder kreuzen sich ihre Wege. Während sie Alles daran setzt, ihrer Mutter das nötige Geld zu bescha...