27.

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Pov Jane

Viel bekomme ich nicht mehr mit. Stimmen, viel zu laute Stimmen und rumgezerre an mir.
Das freundliche Gesicht von den Polizisten ist längst verschwunden und hinterlässt eine monoton weiße Decke.
Um mich herum wird viel gemacht, ich kann spüren, wie sich das Bett unter mir bewegt.
Alles verschwimmt zu einen unwirklichen Strudel aus Farben und Formen.
Ich habe das Gefühl zu ertrinken. Nicht so, als würden sich meine Lungen mit Wasser füllen, sondern als würde mich der Druck der gewaltigen Wassermassen über mir zerquetschen.
Mitten in das Chaos tritt ein Gesicht. Angestrengt versuchte ich seine Stimme mit seinen Lippenbewegungen in Verbindung zu bringen.
"Was hast du gemacht?"
Was habe ich gemacht?
Was soll ich gemacht haben?
Meine Gedanken beginnen sich zu winden. Mir wird schlecht. In meinen Kopf schreien tausend Erinnerungen nach Gehör.
Bilder flackern auf, Männer, die mich für abstoßende Dinge bezahlen.
Da war ich.
Das habe ich gemacht.
Ich hole Luft, versuche sie durch meine Stimmlippen zu pressen um einen Ton herauszubringen.
"Männer..."
Erneut hole ich Luft.
"Sie... bezahlen... Mich."
Mehr kriege ich nicht raus.
Dafür ist es zu laut in meinen Kopf.
Ich kann noch nicht einmal sagen, ob er mich verstanden hat.
Ruhig bleibe ich liegen. Sich zu wehren macht keinen Sinn. Noch nicht.
Wie von Zauberhand wird es ruhig um mich herum.
Niemand schreit nach meiner Vergangenheit.
"Wird es besser?"
Auch er klingt deutlicher, weniger verwaschen.
"Ja." Langsam werde ich wieder Herr über meinen Körper. "Was...?"
"Es wurde Ihnen etwas ins Getränk gemischt.", beantwortet er meine Frage. "Sie müssen sich erholen."
Eine junge Frau meldet sich zu wort: "Soll ich den Polizist reinlassen?"
Der Arzt mustert mich eingehend. Seinen Blick folgend bemerke ich erst, an wie viele Kabel und Schläuche ich angeschlossen bin.
"Ich denke das geht klar."
Die Frau nickt und verschwindet.
"Ich hab mich noch gar nicht vorgestellt- ich heiße Lee Pham."
Ich muss schlucken. Mein Hals ist trocken. "Wo bin ich?", Presse ich endlich hervor.
"In der Klinik am Südring. Sie wurden bewusstlos aufgefunden und hierher gebracht."
Sie sich öffnende Tür weckt meine Aufmerksamkeit.
Er ist da. Der Polizist.
Unsicher betritt er den Raum. "Geht es ihr wieder gut... soweit?", fragt er an den Arzt gewandt.
"Ja. Ihr wurde etwas ins Getänk gegeben und wird noch ein paar Tage hier bleiben müssen. Außerdem hat sie etwas von Männern gesagt, die sie bezahlen."
Die Stirn von Richter legt sich in Falten.
Langsam geht er zu meinen Bett.
"Wir kennen uns doch schon.", stellt er fest. Ich nicke nur.
"Wie heißt du denn?"
Keine Antwort von mir. Mein Name ist meine Sache. Außerdem habe ich keine Ahnung, was die aus einen Namen alles herausbekommen können.
"Warum willst du ihn mir nicht sagen? Ich habe dir doch auch meinen gesagt."
Mein Verhalten gleicht den eines Kleinkindes. Und das mag ich nicht.
"Jane.", platzt es schließlich aus mir heraus. Es fühlt sich an, als würde eine riesige Last von meinen Schultern fallen.
"Jane?", er lächelt mich an. "Gut. Und dein Nachname?"
Beiläufig zuckte ich mit den Schultern. "Hab keinen."
"Also Jane. Einfach nur Jane.", seine Stimme klingt... glücklich.

Wer Bist du Nur? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt