25.

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Pov Jane

Mir geht es beschissen.
Mein Kopf ist eine einzige explodierende Atombombe.
Mir ist schlecht. Und schwindelig.
Sowohl Hitze als auch eine klirrende Kälte schneiden sich tief in mein Fleisch.
Einfach beschissen.
Angestrengt versuche ich meine Augen zu öffnen. Keine Chance. Sie sind wie zugekleistert.
Eine leichte Berührung an meinen Augenlid.
Dann Wir es mit einem Mal hell. Zu hell.
So hell, dass ich mir wünsche, es wäre wieder dunkel.
Nach einigen Sekunden realisiere ich, dass direkt in ein braunes Auge starre.
Seine Lippen bewegen sich wie in Zeitlupe. Er redet mit mir, aber es ist so, als hätte ich das Hören verlernt.
Es wird wieder dunkel.
Ich spüre, wie mein Herz Blut durch meine Adern pumpt, wie such meine Lunge mit Luft füllt.
Das heißt, dass ich wenigstens noch da bin.
"... ist erhöht."
Leise. Sie sollen leise sein. Mein Kopf hält das nicht aus.
"Informieren Sie bitte die Polizei."
Ruhe. Bitte.
"In Ordnung. Sitzen sie noch vorne?"
"Ja."
Seid ruhig.
Und tatsächlich. Sie sind leise. Endlich.
"Können Sie mich hören?"
Habe ich das laut gesagt? Keine Ahnung.
Und dann ist da wieder dieses gleißend hellen Licht.
Doch jetzt nimmt das Gesicht eine schärfere Kontur an.
Dunkle Augen.
"Sein... Sie ruhig."
Ich weiß nicht, ob sie mich überhaupt verstehen. Die Worte machen in meinen Kopf so wenig Sinn. Keinen Zusammenhang. Selbst meine Gedanken sind wie gelähmt.
"Haben Sie Schmerzen?"
Ja. Hab ich. Vor allem, wenn er so laut redet.
Ich antworte nicht. Warum? Das weiß ich selbst noch genau.
Wo bin ich überhaupt?
Mit aller Kraft zwinge ich meine Augen, sich zu öffnen.
Hell. Es ist hell.
Ich atme tief ein. Meine Lunge wehrt sich gegen die trockene Luft. Ich muss husten. Und es tut so verschissen weh.
Zurück bleibt nur der leichte Geruch nach Desinfektionsmittel.
Ein Krankenhaus?
Wie bin ich...?
Ich weiß es nicht.
Ich weiß nichts mehr.
Alles weg.
Ich War arbeiten. Ich War im Bordell.
Und dann... Nichts.
Er wird mich schlagen. Nico.
Ich darf nicht hier sein. Ich muss nach hause. Damit er nicht wütend wird. Niemand darf doch wissen, dass es nicht gibt.
Vor allem Mama. Sie braucht mich. Wenn ich hier bin, werden sie much nicht mehr gehen lassen.
Ich muss nach Hause. Jetzt.
Kraftlos lasse ich meinen Kopf zur Seite Fallen.
Ein Arzt. Er sitzt vor den Computer. Sonst ist niemand hier.
Das klackern der Tasten macht mich verrückt.
Zeit zu gehen.
Vorsichtig lasse ich ein Bein von der Liege gleiten.
Es kostet mich so viel Kraft. So schaffen ich es nie nach hause. Aber ich muss.
Mit allen meinen Reserven hieve ich mich hoch.
Die Welt mach einen Looping.
Sie wackelt, hält nicht still.
Panisch Suche ich etwas, an den ich mich verschaltet kann, um nicht von der Erdkugel zu fliegen.
Beinahe blind Fuchtel ich mit den Atem herum.
Ich Falle. Ich Falle in den Abgrund.
Mein Körper verlässt die feste Materie.
Mein Körper hebt ab, fällt nach vorne, von den gigantischen Erdbeben abgeschüttelt.
Ich bekomme es kaum mit, dass ich doch auf den kalten Boden Lande und nicht in der Unendlichkeit des Universums.
"Ach du..."
Jemand hebt meinen Kopf hoch.
Blau. Ich sehe dunkles Blau.
Weiß. Buchstaben. In meinen Kopf rattert es. Ich kenne diese Buchstaben.
"Alles gut?"
R I C H T E R

Wer Bist du Nur? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt