Ich möchte dieses Kapitel nicht widmen, auch keinem danken. Dafür sitzt der Schmerz der Vergangenheit noch zu tief. Ich möchte euch nur erwähnen, auch wenn ihr es nicht sehen werdet.
Löwe, Schatten, Teddy. <3„Wie mich das aufregt."sage ich und werfe frustriert mein Handy ans andere Ende des Bettes. Lola sieht mich fragend an. „Wieder ein Typ der daran Schuld trägt?" „Warum muss es denn immer ein Typ sein, der mich so aufregt?"frage ich sie als Gegenfrage. „Weil es immer ein Typ ist, der dich so in Rage bringt." „Er bringt mich nicht in Rage. Außerdem ist es nur der Eine, bei dem mich das so krass nervt."korrigiere ich sie. „Steffi?" fragt sie mich. „Du sollst ihn doch nicht so nennen!" sage ich ihr und bewerfe sie mit einem meiner Kopfkissen. Sie fängt es geschickt auf und setzt sich zu mir auf mein Bett. „Was weißt du über ihn?" fragt sie mich auffordernd. Ich schnappe mir wieder mein Handy und zeige das einzige Bild, dass ich von ihm habe. „Das soll er sein?"fragt sie mich, als hätte ich ihr das falsche Foto gezeigt. „Lola!" „Jaja, dein Geschmack, ich weiß."sagt sie nur. „Was weißt du über ihn?" fragt sie mich wieder. „Ähm. Er sagt, dass er kleiner als seine Freunde ist, weswegen ich ihn Zwerg nenne, er raucht, schläft viel zu lange, da er viel mit seinen Leuten unterwegs ist." „Und?" fragt sie mich wieder auffordernd. „Nichts und."sage ich schlicht. „Das kann doch nicht alles gewesen sein. Ihr schreibt ja schließlich jeden Tag und das fast die ganze Zeit über." „Wir schreiben halt gerne miteinander." „Und worüber?"fragt sie mich wieder und ich frage mich, wie lange es her ist, dass ich über einen Typen nicht viel sagen konnte, aber dennoch die meiste Zeit des Tages mit ihm verbrachte. „Über unseren Tag. Über Dinge, die wir gerne machen, wovor wir Angst haben. Über unsere Vergangenheit." „Du schreibst mit ihm darüber?!" fragt sie mich und sieht mich entsetzt an. „Mit einem fremden Typen, der wohl bemerkt auch sonst wer sein könnte, aber nicht mit mir?" ich nicke nur, denn mehr bekomme ich nicht hin. Jetzt, wo Lola diesen Vorwurf ausgesprochen hat, merke ich erst, wie Recht sie damit hat. „Er war auch in einer Klinik, Lola. Er weiß, was ich durch gemacht habe. Er versteht mich, wenn ich in der Ecke hocke und mich beherrschen muss keinen Mist zu bauen. Er macht, dass ich wieder zur Ruhe komme. Er lässt mich ankommen." Stille breitet sich zwischen uns ihren Weg durch den Raum.
„Weißt du, wo er wohnt?" fragt sie mich plötzlich, was mich ein wenig erschreckt. „Wie bitte?"frage ich sie verwirrt. „Weißt du, wo er wohnt?"wiederholt sie ihre Frage. „Du willst mir nicht den Kopf abreißen? Bist nicht mal sauer auf mich?" „Nein. Ich gebe zu, ein wenig bin ich verletzt. Aber es freut mich viel sehr, dass du nach den Jahren jemanden gefunden hast, mit dem du darüber schreiben kannst. Also, wo wohnt er?"fragt sie mich wieder. „Ein paar Stunden mit dem Zug entfernt."antworte ich ihr endlich auf ihre Frage. „Warum trefft ihr euch dann nicht?" Ja, warum eigentlich nicht? Ich zucke mit den Schultern. Sie greift sich mein Handy, und tippt darauf ein. Nachdem sie fertig ist, registriere ich erst, dass sie ihm geschrieben haben könnte. „Was hast du gemacht?" frage ich sie. Mein Handy vibriert und sie sieht erst auf den Bildschirm, dann zu mir.
„Ich habe dir soeben ein Date verschafft."sagt sie voller Stolz.
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Die Sammlung meiner Werke
Short StoryIn diesem Buch, oder in dieser Sammlung, veröffentliche ich meine Kurzgeschichten. Personen, Orte etc. sind frei erfunden. Alle Werke vom Jahr 2019 sind hier drinnen festgehalten.