Die Sammlung meiner Werke

Kapitel 22.8 - Internat

Ich sitze an meinem Handy, habe Zaccarias' Nummer eingespeichert und überlege nun wie ich ihn anschreiben soll. Womit genau. Mit einem Hey? Oder Hallo? Sollte ich erwähnen, dass ich es bin? Oder wird er es wissen, dass ich es bin? Vergibt er so vielen Mädchen seine Nummer, dass er nicht wissen würde, dass ich es bin? Warum gehe ich davon aus, dass er Mädchen seine Nummer gibt?

Ich entscheide mich für ein "Nach dem Mittag in der Bibliothek?". Er wird wohl wissen, dass ich es bin. Schließlich ist sonst kaum jemand da, wenn ich dort bin. Ergo könnte er nicht allzu viele Leute dort kennengelernt haben, denen er seine Nummer geben könnte. "Freue mich jetzt schon darauf."kommt von ihm zurück und ich beginne zu lächeln.

Gut gelaunt stehe ich vom Bett auf und stelle mich vor den Spiegel. Meine Haare sehen schrecklich aus. Festgestellt - geduscht. Nass sehen Sie deutlich besser aus.

An den Ansätzen wird das Rot vom hässlichen Blond verdrängt. Das Klischee passte vor dem Färben nur zu gut - blond, blauäugig, blöd. Das Rot erinnert mich daran, wen ich betrogen habe, wen ich verletzt habe, wen ich verlassen habe.

Es ist mein Statement an all dies und noch viel mehr. Es steht auch für mein zweigeteiltes Ich. Auch wenn ich mich frage, warum das so schlecht geredet wird in unserer Gesellschaft. Es sollte etwas besonderes sein. Besonderes im positiven Sinn. Nicht so negativ behaftet wie es ist.

Ich schüttel meinen Kopf um mit dieser Geste all die schlechten Gedanken aus mir zu werfen.

Ich stecke meine Haare mit den Händen hoch und betrachte mich im Spiegel. Nein so gehe ich nicht. Beim näheren Betrachten fällt mir auf, dass meine weißen Schuppen durch das Rot gut zu sehen sind. Der Beanie muss wieder her. Schnell bringe ich etwas Volumen in meine Haare und setze den Beanie auf. Noch etwas die Strähnchen richten und fertig bin ich für das Date. Date?!

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Für das Triple S. Ich bin euch zu mehr als nur Dank verpflichtet.
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2019 veröffentlicht