Kapitel 11.8 - unser Ort

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"Ich muss los."sagt er und ich nicke wieder nur. Ich sehe ihm an, dass er jeden Moment anfangen wird zu weinen. Ich fühle mich nicht anders.

Er steht auf und geht. Kein "auf Wiedersehen", kein "bis bald". Warum auch, wer weiß, wann wir uns wiedersehen werden. Ich sehe ihm nach, kann mich kein Stück bewegen. Bin wie gelähmt. Will ihm nachlaufen und umarmen. Ihm sagen, dass es wieder alles gut wird. Aber das stimmt nicht. Nicht für ihn.

War es doch ein Fehler, ihm den Rücken zu gedreht zu haben? Damals sagte ich doch immer, dass wenn ich es schaffe ihn loszuwerden, ich jeden loswerden kann, wenn ich es mir in den Kopf gesetzt habe. Er war es, der dann trotz aller meiner Phasen bei mir geblieben ist. Er ist doch mein bester Freund gewesen. Mein Halt, mein Antrieb, mein Alles. Jetzt bin ich nichts.

Ich stehe auf und etwas fällt mir herunter - ein kleiner Zettel. Ich hebe ihn auf und sehe meinen Namen darauf stehen. Mit seiner Handschrift geschrieben. Ich falte ihn auseinander und lese seine Worte.

Pass auf Dich auf.

Mehr steht da nicht. Kein "ich werde dich immer lieben", "ich werde immer an dich denken" kein "♡" oder etwas dergleichen. Nur ein schlichtes "Pass auf Dich auf". Er hätte alles schreiben können, schrieb aber nur, dass ich auf mich aufpassen soll.

In diesen vier Worten steckt jedoch so viel "ich liebe dich", "ich denke an dich", "ich vermisse dich" und "hoffe du denkst an mich" drinnen, dass es mir die Tränen in die Augen treibt.

~♡~♡~♡~
Für den Zwerg.
Für S.
~♡~♡~♡~

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