Kapitel 28.1 - Raum voller Türen

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"Ich habe hier meine Lehre gemacht. In der Zeit wohnte ich mit einer Klassenkameradin in einer Wohnung. Dort bin ich auch jetzt. Nur ist Maya, so heißt sie, noch nicht dort gewesen. Sie ist im Urlaub, aus dem sie heute wiederkommt."nickend notiert sich die Therapeutin etwas auf ihrem Block.

"Sie sind hier, um Ihre Erinnerungen wieder zu erlangen. Gehe ich Recht in der Annahme?"schweigend nicke ich zustimmend. "Ich möchte Sie bitten, dass Sie sich positive und negative Ereignisse notieren. Was Sie notieren, sei Ihnen überlassen. Sie können alles schriftlich festhalten, dass sie möchten. Sei es eine Mahlzeit, die in Ihnen etwas warmes ausgelöst haben oder ein Geräusch. Wenn Sie möchten, können Sie es mir zeigen. Jedoch müssen Sie es nicht. In Ordnung?"wieder nicke ich schweigend. Frau Holz erzählt mir noch weitere Sachen, die helfen könnten, dass ich mich wieder erinnere.

"Können Sie mir erklären, was passiert, wenn Sie sich erinnern möchten?"innerlich seufze ich und sehe sie etwas unsicher an.

"Es fühlt sich an, als wäre ich in einem Raum. Dieser Raum hat keine Fenster. Lampen, Kerzen oder etwas dergleichen gibt es dort auch keine. Dennoch ist es hell. Wobei nicht so hell, als würde die Sonne scheinen. Ein gedämpften Licht trifft es eher. Geschlossene Türen sind die einzigen Auswege aus diesem Raum. Hinter den Türen befinden sich Erinnerungen. Manchmal, da ist eine Tür angelehnt. Zum Beispiel als meine Mutter das erste Mal den Raum betreten hat. Mir wurde richtig warm um mein Herz und freue breitete sich in mir aus. Aber da die Tür nur einen Spalt weit geöffnet gewesen ist, bekam ich auch Angst. Denn ich erkannte sie nicht. Für mich war sie eine Fremde. Dieses Szenario spielt sich immer wieder ab, wenn ich mich erinnern möchte."nickend und schweigend notiert sie sich wieder etwas in ihrem Block.

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Für meinen Raum und die Erinnerungen, die er mir verwehrt.
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