Kapitel 74

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Ich rannte drauf los, mit einem stetigen Ziel vor Augen und ließ den Wind meine Tränen einfach weg pusten.

Doch das stetige Vibrieren meines Handys zwang mich dazu eine Pause ein zu Legen, bei der ich mich an einen Baum lehnte und genervt an mein Telefon ging.

,,Wo bist du!?" Hörte ich sofort Elijahs besorgte und alarmierte Stimme, sobald ich das Handy an mein Ohr hielt.

Meine Kehle war wie zugeschnürt und ich wusste nicht was ich ihm sagen sollte.

Seine Stimme erinnerte mich nur erneut und nur noch mehr daran was ich eben verloren hatte.

,,Elisabeth! Bitte rede mit mir!" Drang seine Stimme erneut gehetzt durch das Telefon und ich versuchte den Klos in meinem Hals herunter zu schlucken.

,,Ich kann das nicht Elijah" brachte ich mit zitternder und brüchiger Stimme gerade so heraus.

,,Lis, ich verstehe deinen Schmerz, es ist auch für mich sehr schwer, egal welche Differenzen ich auch mit Niklaus hatte, aber wir haben noch uns und Rebekah. Sag mir wo du bist und ich komme zu dir." Versuchte er ruhig auf mich ein zu reden, doch ich hörte die Hektik in seiner Stimme deutlich heraus.

,,Nein" war alles was ich heraus brachte und fuhr mir durch meine Haare.

,,Lis bitte mach nichts unüberlegtes" flehte er nun, da er merkte das ich ihm auf keinen Fall sagen werde wo ich bin und er wahrscheinlich fürchtete das ich einen Weg suche mein Leben zu beenden, was zumindest nicht ganz stimmte.

,,Lis!" Schrie er nun fast schon, da ich nicht antwortete, als mir ein Gedanke in den Kopf schoss.

,,Was ist mit Rebekah?" Fragte ich besorgt, da ich nicht sicher wusste ob sie Alaric entkommen war, oder ob sie gleich die nächste seiner Opfer ist.

,,Es geht ihr gut" versicherte er mir und brachte mir wenigstens etwas Erleichterung damit.

,,Alaric?" Fragte ich und spürte den Hass und die Rache gelüsste aufkommen.

,,Rebekah hat sich darum gekümmert. Er ist Tod. Wir sind in sicherheit" erklärte er und atmete erleichtert auf.

,,Es wird alles wieder gut Lis, komm nach hause" forderte er und auch wenn ich wusste das er es nicht sehen kann, schüttelte ich meinen Kopf.

,,Nein Elijah nichts wird je wieder gut! Niklaus ist Tod! Wir werden ihn nie wieder sehen und das ertrage ich einfach nicht. Auch nicht dich und Rebekah." Versuchte ich ihm zu erklären, ohne ihm direkt meinen Plan zu verraten.

,,Was willst du mir damit sagen?" Fragte er verzweifelt und ich war mir sicher das er es sehr wohl wusste.

,,Leb wohl Elijah. Ich liebe dich. Vergiss das bitte nie." Hauchte ich schmerzerfüllt und mir letzter Kraft.

,,Elisabeth!" Hörte ich ihn schreien, doch ich nahm das Handy von meinem Ohr und drückte auf den roten Hörer.

Ich wusste es war falsch und feige ihm am Telefon Lebwohl zu sagen, doch meine Kraft war am Ende.

Ich würde es nicht schaffen ihm gegenüber zu stehen und er würde es niemals zulassen das ich gehe.

Mein Schluchzen kam zurück, weshalb ich beschloss schnell weiter zu rennen und mein Handy im Wald zurück zu lassen.

Der Weg war eigentlich viel zu lang um ihn zu rennen, doch die Wut und die Verzweiflung trieben mich an.

Schließlich kam ich in New Orleans an und erst im Hof von Marcellus zum stehen.

Wie so oft fand hier mal wieder eine riesige Party statt, die mir die Suche nach meinem Sohn um einiges erschwerte.

Das Neon Licht, die Laute Musik und die Massen die mich umgaben machten mir schwer zu schaffen, denn ich war viel zu übermüdet und erschöpft.

Einige sahen mich kurz verwirrt an, beachteten mich aber nicht weiter und ließen mich auch weiterhin orientierungslos umher wandeln.

In meinem Kopf hämmerte und drehte sich alles, während mir mittlerweile fast die Beine zusammen brechen vor lauter Erschöpfung, doch ich wollte jetzt nicht aufgeben.

Ich muss Marcellus finden!

Das Problem war nur das ich kaum mehr klar sehen konnte und alles vor meinen Augen verschwamm, so das es mir schwer fiel die Gesichter zu erkennen.

,,Mutter!?" Drang jedoch endlich seine Stimme an mein Ohr und erleichtert atmete ich aus.

,,Marcellus" hauchte ich erschöpft, als er nun endlich vor mir stand und mich besorgt musterte.

,,Geht es dir gut?" Fragte er und fasste an meine Schultern, als er merkte das ich leicht schwankte, um mich zu stützen.

,,Nein. Überhaupt nicht" schüttelte ich leicht meinen Kopf und wenn seine Hände mich nicht halten würden, dann wäre ich wahrscheinlich zusammengebrochen.

Er merkte das natürlich und hob mich kurzerhand hoch.

Als ich das weiche Bett in meinen Rücken spürte bemerkte ich, das er mich in mein Zimmer getragen hatte und genoss den weichen Untergrund.

Marcellus setzte sich neben mich aufs Bett und strich mir besorgt ein paar Strähnen aus meinem Gesicht.

,,Was ist passiert? Hast du geweint?" Fragte er besorgt und wenn es mir nicht so schlecht gehen würde, dann hätte ich wahrscheinlich über dieses Szenario gelacht.

Als er noch Menschlich war saß ich genau so an seinem Bett, wenn er krank war und kümmerte mich um ihn, so wie er es jetzt bei mir tat.

,,Was hat Klaus getan?" Fragte er vorwurfsvoll und genervt, doch ich schüttelte leicht den Kopf.

Ich wollte antworten doch allein der Klang seines Namens trieb in mir die Tränen hoch und ich drückte meine Hand gegen meinen Mund, um nicht zu schluchzen.

Marcellus seufzte und reichte mir ein Taschentuch, das ich dankend annahm.

Ich war so froh wenigstens ihn zu haben.

Dennoch konnte ich ihm nicht sagen das Niklaus tot ist, denn keiner weiß das es in Wahrheit nicht er war der ihn verwandelt hatte sondern ich.

Wenn ich ihm sagen würde das Klaus tot ist, dann würde die Wahrheit ans Licht kommen und das wollte ich nicht.

Damals ging es mir darum das Niklaus nicht wütend auf mich war und heute hatte ich Angst das Marcellus wütend auf mich ist wenn ich ihm sage das er Jahrhunderte lang belogen wurde.

,,Ich bin nicht hier um dir mein Herz aus zu schütten" fing ich an und wusste nicht so recht wie ich es ihm sagen wollte.

,,Warum dann?"fragte er neugierig und ich zögerte kurz, doch es musste sein.

,,Ich bin hier um dich noch ein letztes mal zu sehen und mich zu verabschieden, bevor ich meine Menschlichkeit abschalte..."

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Ob Marcel die Wahrheit herausfindet?

Schaltet sie wirklich ihre Gefühle ab?

Welcome Back! (TVD/TO FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt