Kapitel 77

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,,Das ist jetzt schon das zehnte Mal diese Woche, das ich deinen Dreck hinter dir weg räumen muss! Verdammt Lis, das muss aufhören, wenn du so weiter machst dann werden die Menschen hellhörig und sehen nicht mehr so leicht über die verschwunden Leute hinweg!" Schnauzte Marcel mich mal wieder zum gefühlt hundertsten mal diese Woche an.

Eigentlich lag ich gerade im Bikin auf einer Liege, auf dem Dach von unserem Anwesen, um mich zu Sonnen, doch plötzlich stand Marcel wütend vor mir und raubte mir somit jegliches Sonnenlicht.

Somit war ich gezwungen die Sonnenbrille ab zu nehmen, mich leicht auf zu richten und ihn genervt an zu sehen.

,,Was kümmert es mich wenn die Menschen davon wind bekommen? Die sollen sich nicht so haben wegen den paar Leichen hier, es sterben tausende jeden Tag und darüber regt sich auch keiner auf, also mach dich locker und geh mir aus der Sonne" sagte ich gelangweilt und machte eine weg scheuchende Bewegung, die jedoch leider nichts brachte.

,,Jetzt hör mir mal gut zu Lis! Du bist hier in meiner Stadt und es gibt nun mal gewisse Regeln an die sich jeder halten muss, um unser wunderbares Leben hier aufrecht zu erhalten und damit bist auch du gemeint!" Sagte er zum wiederholten Mal und genervt verdrehte ich die Augen.

,,Jetzt komm mir nicht schon wieder mit der alten Leier Marcel." Stöhnte ich und bemerkte wie immer das leichte Zucken das er bekam wenn ich seinen Namen sagte.

Seit ich meine Gefühle abgestellt hatte, nannte ich ihn nur noch Marcel, da mir sein ursprünglicher Name nichts mehr bedeutete und das war etwas an dem er eindeutig zu knabbern hatte.

,,Ich hab dir gesagt das es für dich unangenehmen wird mit mir zu leben, also komm damit klar, oder lass mich aus der Stadt, dann bin ich nicht mehr dein Problem" zuckte ich mit den Schultern und er verzog das Gesicht.

,,So wie du gerade bist lasse ich dich sicherlich nicht auf die Welt los! Ich versteh einfach nicht wieso du dich so aufführst. Du brauchst überhaupt kein Blut zum überleben, dir reicht doch Menschliches Essen, also wieso hinterlässt du diese Spur aus Leichen?" Fragte er mich verständnislos und genervt erhob ich mich von meiner Liege, um mich vor ihm zu stellen, da ich das mit dem inruhe sonnen jetzt eh vergessen konnte.

,,Ganz einfach. Weil ich es nun mal kann" grinste ich breit, zwinkerte ihm wissend zu und drehte mich um, um das Dach wieder zu verlassen.

,,Wo willst du hin?" Rief er mir sofort hinter her und folgte mir natürlich.

,,Ich geh mir etwas anziehen, oder ist das jetzt etwa auch schon verboten?" Fragte ich sarkastisch, während ich halb nackt durchs Anwesen lief.

Sofort hatte ich die Aufmerksamkeit aller Männlichen Vampire und genoss ihre Blicke.

Als ich das erste mal hier so herum rannte, hatte Marcel jedem seiner Mann gedroht das er jeden der mich auch nur im geringsten Anfassen sollte 500 Jahre in den Garten sperren würde und so machte es mir noch mehr Spaß sie zu provozieren.

Männer waren nun mal so leicht zu Manipulieren.

Marcellus war natürlich der einzige, den es überhaupt nichts ausmachte wenn ich leicht bekleidet vor ihm herum rennen, denn er sieht nur die Mutter Figur in mir und würde mich im Traum nicht anfassen.

Schnell zog ich mir eine kurze Hose und ein lockeres Top über meinen Bikini und lief wieder zum Ausgang des Hauses.

,,Nicht so schnell!" Kam mir Marcel jedoch wieder dazwischen und genervt stöhnte ich laut auf.

,,Verdammt noch mal, was ist dein Problem!? Du bist nicht mein Babysitter also lass mich inruhe!" Schrie ich ihn wütend und entnervt an, doch er verzog keine Miene.

,,Ich bin für dich verantwortlich Lis, denn du rennst herum und tötest Leute." Sagte er kalt und erneut verdrehte ich die Augen.

,,Ich will nur in die Stadt gehen! Ob dus glaubst oder nicht, aber ich rennen nicht den ganzen Tag nur mit Mord Gedanken herum, ich habe auch andere Bedürfnisse. Shoppen zum Beispiel. Wenn ich noch länger hier bleiben soll dann Brauch ich mehr Sachen" rechtfertigte ich mich und er schien zu überlegen.

,,Na schön, aber nicht allein. Thierry und Diego werden dich begleiten, nur um sicher zu gehen das du unterwegs nicht plötzlich Durst bekommst" schnipste er mit seinen Fingern und sofort standen seine beiden Männer neben mir.

,,Ok. Mehr Hände, mehr Taschen zum Tragen" zuckte ich mit den Schultern, drehte mich um und lief in die Stadt.

.....................

Erbarmungslos schliff ich die beiden Männer von Laden zu Laden und dementsprechend schlechter wurde ihre Laune.

,,Du hast jetzt bestimmt schon 100 verschiedene Klamotten gekauft, denkst du nicht das es langsam reicht?" Fragte Diego genervt und bereits vollgepackt mit Taschen.

,,Nörgel nicht so rum, du kannst gern jederzeit gehen, ich zwing dich nicht hier zu bleiben" zuckte ich mit den Schultern und schnappte mir ein paar hübsche Kleider.

Diego grummelte nur in seinen nicht vorhandenen Bart, während ich bereits einen großen Haufen Kleider in meinen Armen hielt.

,,Ich gehe jetzt in die Umkleide und probiere diesen ganzen Haufen Kleider an, also macht es euch bequem Jungs, das kann noch ne ganze Weile dauern" lachte ich gehässig und verschwand in die Kabine.

Dort schmiss ich jedoch die Kleider in die Ecke und Teleportierte mich hinaus in eine Seitengasse.

Die Jungs können vor dieser Umkleidekabine warten bis sie schwarz werden, mal sehen wann ihnen auffällt das ich nicht mehr da drin bin.

Marcel wird ausrasten wenn die beiden ohne mich zurück kommen, während ich gemütlich durch die Straßen schlenderte.

Es war ein herrlicher Tag, wie immer spielte irgendwo jemand Trompete und die Menschen liefen fröhlich durch die Straßen.

Eigentlich hatte ich kein bestimmtes Ziel, doch als mir plötzlich eine bekannte Stimme an mein Ohr drang, blieb ich wie angewurzelt stehen.

Zuerst dachte ich das mein Verstand mir einen Streich spielte doch die Stimme drang immer weiter an mein Ohr und hektisch begann ich mich um zu drehen, bis meine Augen das fanden wonach ich suchte.

Da standen sie.

Alle beide.

Einfach so.

Mitten auf der Straße.

D-Das....Das ist unmöglich!

Ohne darüber nach zu denken rannte ich auf sie zu, schnappte mir den einen der mir im Moment am meisten nahe ging und drückte ihn in der nächsten dunklen Seitengasse gegen die Wand.

Er war es wirklich.

Ich konnte ihn berühren.

Das war kein Hirngespinst, das hier ist real!

,,Lis!?" Fragte er überrumpelt und mit großen Augen, während in mir die Planke wut aufkochte.

,,Wie zur Hölle kannst du noch Leben!? Du müsstest tot sein!!!!"

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Wie findet ihr sie ohne Gefühle?

Wer wird da wohl gerade vor ihr stehen?

Welcome Back! (TVD/TO FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt