29.Kapitel

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Sicht Elise:

Dann hatte ich also recht mit Cindy. Sie hatte mit Marie zu tun und hat es jetzt auf meine Jungs abgesehen. Und wieder wurden blutende Wunden aufgerissen und Stiche in unsere Herzen verteilt. Gut das Chris das jetzt nicht miterleben musste. Ich hab Teresa noch nie so wütend erlebt das sie sogar handgreiflich geworden ist. Sie steht für Andress genauso ein wie Lea für Chris. Hätte sie das mitbekommen hätte ich sie sicher nicht halten können. Da ist Lea etwas anders als Teresa. Beide haben ihren passenden Deckel und ergänzen sich gegenseitig. Ich kann es ja verstehen, aber das hätte sie nicht tun dürfen. Ich hoffe das es für sie keine Folgen gehabt hat.

Ich hatte echt Mühe sie fest zu halten, bei dem was sich die beiden da gegenseitig an die Köpfe geschmissen haben. Ich will nicht hoffen das sie blaue Flecken zurück behält, so fest wie ich sie halten musste. Unglaublich was sie plötzlich für Kräfte hatte. Wir entwickelten im Stress alle schon mal solche Kräfte und diesmal bekam ich sie geballt von Teresa zu spüren. So hat sie auch noch nie mit mir geredet und das war eine neue Seite die ich von ihr auch noch nicht kannte.

Das sie ihr sogar eine geschossen hat überraschte mich ja schon, aber gerechnet hatte ich damit echt nicht. Ich hab versucht das schlimmste abzuwenden und die Polizisten zu beschwichtigen. Sie ist abgedampft um sich abzuregieren und wollte zu Andreas. Ich konnte sie noch etliche Meter weiter ihre Wut raus schrien hören. Auch das war eine ganz neue Seite von ihr. Irgendwann reicht es einfach auch dem friedlichsten Menschen. Ich möchte nicht hoffen das ihm was passiert ist. Das hatte sich schon ernst angehört was die Polizisten da sagten. Das hätte auch ganz anders ausgehen können. Wenn ich wissen will was Cindy angestellt hatte, hatte ich nur eine Wahl. Schnell hinterher und ruhig bleiben. Ich schickte ein Gebet für meine Jungs in den Himmel und ging Teresa zu Andreas nach.

Mich sollte aber eine Überraschung erwarten als ich vor seinem Zimmer stand und Teresa bei Andreas am Bett sitzen sah. Er war wach und unterhielt sich mit ihr. Er sah furchtbar aus mit diesem Schlauch in seinem Kopf, aber das hat ihm das Leben gerettet und dafür bin ich dankbar. Ob er Folgen zurück behalten hat wird sich noch zeigen. Im Augenblick sah es nicht danach aus. Ich sah das sich bei ihr einige Tränen zum Boden auf den Weg machten und Andreas mit viel Gefühl ihre Hand nahm als er es sah. Mir tat es grade weh das zu sehen. Mir war klar das sie sich grade mitunter über Cindy unterhielten und das für beide kein angenehmes Gespräch war. Ich war mir aber bei den Blicken die beide miteinander tauschten sicher das die beiden das hinkriegen werden. Andreas sah nicht das ich draußen vor der Tür stand und zum Fenster reinschaute. Ich würde schon gern zu ihm aber das war ein Moment den ich nicht stören wollte. Sie werden bestimmt noch einiges besprechen was nur die zwei etwas angeht und da würde ich grade sicher nur stören. Es geht Andreas gut und das muss mir fürs erste erst mal reichen. Außerdem hatte ich ja noch unser Engelchen bei mir das friedlich schlief. Ich entschied mich, den beiden ihre Zweisamkeit zu gönnen und machte mich mit ihr auf den Weg zu Chris.
Auf dem Weg begegnete mir aber noch Dr. Schenk und ich fragte ihn wie es wirklich um Andreas steht.
Er sagte mir das er wach ist und er normal sprechen kann ist ein gutes Zeichen. Er sagte noch das die Drainage die nächsten Tage auch noch entfernt werden soll, dass aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht geht wegen der von Cindy vertauschen Infusion. Er berichtete mir das er weiterhin gründlich überwacht wird und das er noch viel Ruhe braucht.
Er war auf dem Weg zu ihm und sah das ich auch in Gedanken war. Ich sagte ihm das Teresa grade bei ihm ist und ich zu Chris wollte.

Inzwischen war auch unser kleiner Wildfang wach. Wie es der Zufall so wollte, stand ich auch grade vor seinem Zimmer. Es lag wieder Magie in der Luft. Ich nahm sie aus der Schale und hielt sie auf dem Arm. Ich hielt sie so das wir beide zum Zimmer rein schauen konnten und klopfte sachte an die Scheibe. Nun war die kleine Fsmilie für kurze Zeit wieder zusammen. Wie auf Kommando drehten sich beide zu mir und ich sah wie Chris die Tränen in die Augen schossen. Er hat seine Tochter eine gefühlte Ewigkeit nicht gesehen. Sie war ein ganzes Stück gewachsen und schon sehr lebhaft. Ich sah ihm seine Freude an und auch die Traurigkeit das er sie nur vor der Tür und von weitem sehen konnte, aber er war froh das er sie überhaupt je wieder sehen konnte, so schlecht wie es die letzte Zeit um ihn stand.

Ein paar Tage wird er sich noch gedulden müssen bis er sie in den Armen halten darf, auch wenn es weh tut. Lea schaute auch glücklich zu mir. Ich merkte wie gelöst sie beide waren. Auch wenn Chris noch immer auf der intensiv liegen wird. Ich werde sicher später noch alles weitere von Lea erfahren wenn ich mit ihr sprechen konnte.

Mir fiel eine riesen Last vom Herzen das Chris alles so gut überstanden hatte, doch mein Gefühl das noch immer etwas nicht stimmte außer seiner Gesundheit überkam mich wieder ganz plötzlich mit aller Macht. Ich versuchte in mich rein zuhorchen um vielleicht eine Idee zu haben was es sein könnte. Ein Gespräch was ich mit Chris noch führen werde wird mich noch richtig in Bedrängnis führen. Die beiden merkten auch das ich mit meinen Gesanken gerade wo anders war. Als ich wieder ins Zimmer sah war Lea schon auf dem Weg zu mir nach draußen. Sie kennt meine gedankenversunkenen Blicke und weiß wenn mich etwas sehr beschäftigt. So einen Blick bekamen grade beide von mir und Lea machte sich scheinbar Sorgen. 

Das Chris mir aber gleich von der Begegnung mit Andreas und Werner erzählen wird und was Werner zu ihm gesagt hat als Andreas wieder weg war sollte mich noch mächtig grübeln und nachdenken lassen. Ich werde dann auch einiges aufklären müssen wovon beide und auch Anne nichts wissen. Und wie sie es aufnehmen werden macht mir Sorgen. Vor allem in seinem jetzigen Zustand, aber es wird erklären warum ich dauernd dieses ungute Gefühl habe, was ich mir bis dahin noch nicht erklären konnte.

Wem gehört mein Herz? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt