32.Kapitel

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Sicht Teresa:

Dieser Artikel war der Gipfel an Frechheit. Es hatte sich wieder mal gezeigt das die Journalisten überall gleich sind. Widerwärtig und verletzend ohne Rücksicht auf Verluste. Ihnen ist es egal ob es den betreffenden Personen schadet oder nicht und ob die Gefühle verletzt werden oder nicht.

Mir tat es weh Lea wieder so leiden zu sehen. Es hat bei ihr wieder Erinnerungen aufgewühlt die sie versucht hatte zu vergessen und nun waren sie plötzlich wieder ganz präsent und das nicht nur bei ihr. Ich war so wütend beim lesen das ich es bereut hatte bei Cindy nicht fester zugelangt zu haben. Was Elise dazu sagen wird wenn sie den Artikel lesen wird weiß ich nicht. Lea und ich, wir sind beide gleich. Wir können schwer was verheimlichen. Das sie aber auch gleich einen Artikel in der Zeitung lesen wird der sie auch auf die Palme bringen wird wussten wir jetzt noch nicht.

Ich habe die Netzwerke der beiden nach dem lesen weiter beobachtet und die Kommentare verfolgt die so danach rein kamen. Die meisten waren sauer wegen diesem Artikel und hofften das sich beide schnell erholen werden, denn es war immer noch nicht klar ob die beiden zurück kommen werden, auch wenn es beide noch so gerne wollen.

Da uns die Presse wieder beschattet, hatte ich mit Lea nach einer neuen Unterkunft gesucht, denn ich hatte das Gefühl das es nicht mehr lange dauern wird bis die hier am Hotel auch auftauchen werden. Es war Andreas Plan eine Ferienwohnung zu suchen und das tat ich dann auch  nachdem ich mich wieder angeregt hatte dann und hatte auch etwas gefunden. Ich rief dort sofort an und machte alles für den nächsten Tag fertig. Lea und ich packten schon mal alles was ging ein und warteten dann auf Elise.
Das Elise aber später noch persönlich vor die Presse treten wird um endlich für Ruhe zu sorgen konnten wir noch nicht ahnen.

Es dauerte noch eine ganze Weile bis Elise zurück kam. Schon als sie zur Tür rein kam merkten wir das sie sehr bedrückt war. Sie ging ohne Begrüßung zum Fenster und stand dann in Gedanken versunken dort. So kennen wir Elise nicht. Das sie uns nicht wirklich wahr nahm machte uns klar das irgendetwas bei Chris vorgefallen sein musste, wobei wir aber noch nicht wussten was es war. Den Artikel konnte sie jedenfalls noch nicht gelesen haben. Dann hätte sie anders reagiert wie sie es grade tat.

Wir ließen ihr erst mal ein paar Minuten um wieder zu sich zu kommen. Da wir jetzt alle da waren wollte Lea ein Bad nehmen, was mir die Möglichkeit gegeben hatte mich mit Elise auch noch mal zu unterhalten. Von dem Artikel wollte ich erst mal noch nichts sagen. Ich wollte erst mal wissen was ihr im Krankenhaus so auf den Magen geschlagen hatte. Die Tageszeitung lag noch immer unberührt auf dem Tisch. Die hatte sie bisher auch noch nicht beachtet und das bestätigte meinen Verdacht das es etwas mit dem Krankenhaus zu tun haben musste.

Ich ging zum Fenster und nahm sie in den Arm und setzte mich mit ihr auf das Sofa. Dadurch das Lea anders beschäftigt war hatte ich Zeit mich in Ruhe mir ihr zu unterhalten, denn heute nach dem Besuch bei Chris war sie besonders verstört. Die kleine schlief und somit suchte ich nach Worten um das Gespräch zu beginnen.

Ihre Blicke durchsuchten förmlich den Raum nach Möglichkeiten sich diesem Gespräch zu entziehen, aber sehr viele Möglichkeiten hatte sie nicht. Sie dachte zwar das es mir nicht aufgefallen wäre aber mir war es aufgefallen. Ich vermutete schon das sie sich gleich auf die Tageszeitung stürzen würde die noch immer unbeachtet auf dem Tisch lag.

Ich sagte ihr als ich merkte das sie sich die Zeitung nehmen wollte das sie sie später lesen kann und so setzten wir uns. Ich holte ihr noch was zu trinken und sagte erst mal nichts. Da waren alle drei gleich. Keiner erträgt stille und redet irgendwann von selber. Diesmal war ich es aber.

Teresa:
Elise, was war da im Krankenhaus los? Du bist ja völlig durch den Wind und das ist nicht erst seit heute so. Seit ich hier bin ist mir das aufgefallen und Lea und Andreas auch.
Elise:
Was haben die beiden denn gesagt?
Teresa:
Das Du ein eigenartiges Gefühl hast seit Chris hier ist und dich komisch verhältst. Hat das was mit dem Besuch bei Chris heute zu tun? Du weißt doch das wir immer über alles reden können.
Elise:
Das weiß ich, aber es gibt etwas was ihr alle nicht wisst und das hat mit Werner zu tun wie wir uns kennen gelernt haben. Chris hat es auch mitbekommen das mich was bedrückt und hat vorhin nach gefragt. Er war schon enttäuscht das ich ihm was verheimliche. Ich hab ihm gesagt das ich noch nicht dazu bereit bin es ihm zu sagen. Das muss er auch akzeptieren.
Er hat mir erzählt das er Werner und Andreas zusammen im OP gesehen gehen hat und zwar genau um 4:30 Uhr als das Herz bei ihm getauscht worden ist und Andreas den Herzstillstand hatte. Werner hat was zu ihm gesagt was bei mir alte Wunden aus meiner Vergangenheit aufgerissen hat. Er will das ich mich dem stelle. Das will und muss ich auch. Das weiß ich auch, aber ich kann das noch nicht. Es hat damals alles zu sehr weh getan uns ich hab lange gebraucht bis ich in ein normales Leben gefunden habe. Wenn es an der Zeit ist werdet ihr es erfahren. Bitte akzeptiere das ich da nicht drüber reden kann. Das gleiche hab ich Chris auch gesagt. Andreas weiß da gar nichts von und er soll auch erst mal nichts davon wissen. Sie müssen beide jetzt erst mal gesund werden. Alles weitere kommt dann wenn es soweit ist.
Er hat gesagt, das Werner ihm gesagt hat, er soll auf das wertvolle Familienerbstück was er jetzt in sich trägt gut aufpassen. Ich hab keine Ahnung was er damit meint. Chris geht davon aus das ich es weiß was er damit meint, aber ich weiß es nicht. Chris wird versuchen etwas raus zu bekommen von wem er das Herz hat. Das hat er mir klar gesagt und ich weiß das er nicht locker lassen wird. Er war heute schon sehr klar und das macht mir Angst. Es hat sich etwas in ihm verändert und ich bin mir sicher das es jetzt bergauf gehen wird. Bitte sei mir nicht böse, aber ich brauche noch Zeit.
Teresa:
,,Quäle dich bitte nicht wir sind immer für dich da. Bitte vergiss das nicht. Das ist natürlich hart was Dir Chris da an den Kopf geschmissen hat. Ich kann es aber auch verstehen, dass er es verstehen will warum er diese Worte von Werner weiter gegeben bekommen hat. Es hat immer einen Grund was er ihm in Rätseln mitteilt."

Ich nahm Elise noch mal in den Arm und beendete so das Gespräch. Ich merkte wie sie im nächsten Moment die Zeitung anvisierte und sie sich zur Hand nahm und sie aufschlug.

Es sollte sie nach diesem ehrlichen Gespräch aber gleich der nächste Schock erwarten. Ich ahnte das dort ein weiterer Artikel drin stehen würde, zu dem, den Lea und ich eben
schon gelesen haben, wovon Elise aber auch noch nichts wusste.

Wem gehört mein Herz? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt