Sicht Chris:
Der Schorf heilte die nächsten Tage immer mehr ab und mir fiel es wirklich schwer nicht zu kratzen. Mama sagte immer wenn es juckt dann heilt es und das war auch wirklich so. Die Creme half natürlich auch noch mit dabei das alles schneller ging. Man konnte immer mehr das wirkliche Motiv sehen und das machte mich stolz das ich es wirklich durchgezogen hatte.
Jedes mal wenn Andreas und ich uns sahen schaute er auch wie es aussah. Er beobachtete alles ganz genau wie es abheilte und mir war auch klar das er mir am liebsten auf die Finger hauen würde wenn er mitkriegte das ich fast kratzen wollte und ich mich dann doch zurück hielt. Wenn es ihm schon auffiel, dann fiel es unserem Team und Mama sicher auch auf wenn sie mich sahen. Nur das sie sicher Fragen stellen würden weil sie von meinem Plan mit dem Tattoo nichts wußten und auch noch nichts wissen sollten bis alles fertig ist. Ich versuchte mich dann wenn es doch mal so fürchterlich jucken würde im Büro zu verkrümeln. Das tat ich ja öfters. So schnell wie ich manchmal hier bin, bin ich auch wieder weg und das wußten auch alle und machten sich so keine Sorgen. Ich musste mich einfach so verhalten wie immer, denn bis zur nächsten Tourpause war schon mal ein erstes Ende in Sicht. So langsam konnte ich mich an den künftigen Anblick gewöhnen und realisierte immer mehr das unter diesem Motiv die Narbe unsichtbar versteckt ist.
Das Andreas sich die Visitenkarte von Sebastian mitgenommen hatte, hatte ich bemerkt und ich wollte ihn heute danach fragen. Jetzt hatte ich den Kopf dafür relativ frei.
Er saß am Schreibtisch und legte grade den Hörer vom Telefon auf als ich zur Tür rein kam. Er zuckte zusammem als ob er sich erschrocken hatte weil er nicht mit mir gerechnet hatte. Er fühlte sich ertappt und das ließ mich noch mehr annehmen das er was vor mir verbergen wollte. Ich würde zu gern wissen mit wem er telefoniert hatte.
Ich setzte mich an meinen Schreibtisch und schmiss meinen Laptop an. Meine Neugier ließ mich ihn jetzt aber doch fragen wen er angerufen hatte und er antworte das es nicht so wichtig gewesen wäre. Ich nahm es ihm aber irgendwie nicht ab.
Ich vertraue ihm aber dennoch, denn bisher hat er mir immer alles wichtige gesagt. Doch diesmal verschwieg er mir etwas und das sollte auch erst mal so bleiben.Wir arbeiteten dann bis zum Abend jeder für sich weiter. Andreas ging zu sich rüber und ich fuhr zu Lea nach Hause. Ich erzählte ihr natürlich auch das mein Bruder heute komisch war und fragte sie ob ihr die letzten Tage was aufgefallen war was sie verneinte. Das sie aber doch mehr wusste sollte ich erst später erfahren. Als ich später ins Bett ging legte sie grade ihr Handy zur Seite. Ich sah von weitem das sie jemandem geschrieben hatte und fragte bei ihr nach. Sie sagte mir das sie mit Andreas wegen Angelina geschrieben hatte. Er soll Angelina in der Kita abholen weil sie mit Lisa spielen will. Das ist natürlich ok. Ich gab ihr noch einen Kuss und fiel geschafft ins Bett und schlief auch unmittelbar ein.
Sicht Andreas:
Im Büro war heute soweit alles geschafft, so das ich mir auch etwas mehr Zeit für meine Kinder nehmen konnte. Lisa freute sich ganz besonders auf morgen, denn Angelina kommt zu uns um mit ihr zu spielen und da freut sie sich echt drauf. Ich hatte alles mit Lea gut abgesprochen.
Ich hatte aber noch etwas anderes mit Lea und Teresa besprochen.
Chris sein Tattoo und das damit verbundene Thema war auch bei Teresa und mir öfters im Gespräch.
Chris hatte nicht mitbekommen das mir Conners Tod mehr zu Herzen ging als ich es ihm gegenüber immer zeigte. Ich trauerte unsichtbar in mich hinein. Es war als ob in diesem Moment ein Stück von Chris mit gestorben wäre und ihn so leiden zu sehen tat mir einfach furchtbar weh. Er sah es nicht wie oft ich zu Hause im Schlafzimmer wach lag und vor mich hin weinte. Ich überlegte was ich getan hätte wenn es eins meiner Kinder gewesen wäre und die Gedanken daran versetzten mir nur noch mehr Stiche ins Herz. Ich hatte es auch schwer das zu verarbeiten. Er war auch ein Teil unserer Familie und war uns allen ans Herz gewachsen. Ich hätte nie gedacht das Chris sich überhaupt mal fest binden würde und geschweige denn das er noch Kinder haben würde. Als Conner dann einfach so starb brach auch für mich die Welt ein Stück weit zusammen denn er hatte sein Leben eigentlich noch vor sich, aber das Leben ist hart und unberechenbar.
Ich offenbarte Teresa meine Gedanken mir Conner als Tattoo auch verewigen zu lassen. Ich fand es eine tolle Art sich so an jemanden zu erinnern und immer bei sich haben zu können. Ich kann so auch ein Stück weit los lassen. Teresa musste ich etwas überzeugen aber als ich ihr das Motiv zeigte fand sie es auch toll und stimmte zu. Es sollte auch nicht so groß werden wie das von Chris und das beruhigte sie.
Es sollte eine Überraschung sein und Chris sollte es erst sehen wenn es fertig ist.
Ich werde Angelina von der Kita abholen und zu uns bringen. Dann bin ich für die nächsten Stunden bei Sebastian. Den Termin hatte ich im Büro gemacht ohne das es Chris mitbekommen hatte. Lange kann ich es vor ihm auch nicht mehr geheim halten was mir Leas Nachricht ,,Er ahnt was." nur bestätigte. Nach dem Termin wollte ich Angelina zurück bringen. Wie lange es allerdings dauern wird weiß ich nicht genau. Angesetzt sind 3 Stunden.
Mit den 3 Stunden war Sebastian gut hingekommen. Und so wurde nach einem Blick in den Spiegel mein linkes Schulterblatt gut abgedeckt. Teresa wird das Ergebnis heute Abend sehen wenn ich von Chris zurück bin.
Das mein Bruder und ich aber heute noch sehr viele Tränen wegen dem Tattoo laufen lassen werden konnte ich bis dahin noch nicht ahnen.
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Wem gehört mein Herz?
FanfictionDie Geschichte ist die Fortsetzung von ,,Alb-Traumurlaub mit Folgen? Wer diese Story mit mir erleben und verfolgen möchte sollte erst mal den ersten Teil lesen bzw. gelesen haben, um die Hintergründe zu verstehen. Es geht hier auch weiterhin um Chri...