21.Kapitel

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Sicht Chris:

Das Gespräch mit Teresa ließ mich nachdenklich werden. Das Andreas wegen mir in Gefahr war, wollte ich nicht war haben, obwohl ich ja schon Vorahnungen hatte das es ihm nicht gut gehen könnte. Ich wusste ja das es schon mal so knapp bei ihm mit seinem Kreislauf war, aber ich hätte es auch nicht verhindern können. Da ist Andreas genauso uneinsichtig und stur wie ich. Ich hätte es auch trotzdem getan wenn ich so an seiner Stelle gewesen wäre. Dafür sind wir nun mal Geschwister und stehen zueinander egal was passiert.

Die Papiere auf meinem Tisch machten mir schlagartig klar das es für mich morgen ernst werden wird und es dann kein zurück mehr geben wird. Ich habe so hoffentlich noch ein paar glückliche Jahre mit meiner Frau und meiner Tochter gewonnen. Eine wirkliche Alternative hatte ich ja nicht. Ich merkte so im Augenwinkel das sich Teresa auch die Unterlagen ansah und über die Risiken geschockt drüber las. Sie dachte natürlich das ich es nicht mitbekommen hatte. Ich sah ihr ihre Sorgen an die sie grade nicht verbergen und unterdrücken konnte.

Nicht nur ihr machte die Ungewissheit und die Angst um uns beide zu schaffen, denn auch in mir stieg die Aufregung und die Anspannung sichtlich an. Ich hatte immer mehr Schmerzen obwohl ich dachte ich wäre ruhig und dennoch reagierte mein Körper als wäre ich hochgradig gestresst. War ich vielleicht auch und ich habe es nur unterdrückt.

Teresa ging heute ziemlich spät, so das die Schwester sie rausgeschmissen hatte. Meine Gedanken flatterten auch nachdem sie weg war ohne Pause. Ich dachte tatsächlich darüber nach die OP abzusagen und den Dingen ihren Lauf zu lassen als sie hier war, aber irgendetwas sagte mir das es ein Fehler sein wird und so verwarf ich erst mal diesen Gedanken.

Ich las auch später die Unterlagen noch mal und ich überlegte immer noch. Ich legte sie bei Seite und schloss meine Augen um in Ruhe noch mal darüber nachzudenken. Ich hörte nur ,,Tu es nicht". Und öffnete schweißgebadet meine Augen.
Mein Herz und mein Puls rasten grade und es schien nicht besser zu werden. Letztendlich reagierten die Monitore mit einem Alarm weil meine Werte nicht gut waren. In mir stieg immer mehr Panik auf und ich konnte schon gar nicht mehr klar denken. Alles war plötzlich wie verschwommen und das Engegefühl in meiner Brust wurde immer schlimmer. Es tat schon richtig weh, was mich immer wieder die Luft anhalten ließ und ich dann völlig erschöpft neu nach Luft ringen musste.

Keine paar Minuten später stand Dr. Schenk neben mir und schaute die Unterlagen grob durch. Mein Blick fiel sofort fragend auf ihn. Er sagte mir dann aber was ich nicht hören wollte.

Dr.Schenk:
Die OP wird sofort vorgezogen, Sie müssen versuchen sich zu beruhigen. Ihre Werte werden zunehmend schlechter und deswegen müssen wir sofort handeln. Mit einer Panikattacke können wir Sie nicht in Narkose legen. Sie werden jetzt vorbereitet und dann geht's ab in den OP.
Chris:
Ich möchte gern meine Frau vorher nochmal sehen. Bitte.
Dr. Schenk:
Sie ist schon informiert und auf dem Weg. Ich hab ihr eine halbe Stunde gegeben. Länger können wir nicht mehr warten.
Chris:
Hoffentlich schafft sie es pünktlich. Mir würde es besser gehen wenn ich wüsste das sie in meiner Nähe ist.
Dr.Schenk:
Ich gebe ihnen jetzt schon mal das vorbereitende Beruhigungsmittel das braucht ja auch noch etwas bis es wirkt.

Ich merkte nur wie es in meiner Hand kalt wurde und das Medikament durch meine Adern lief und es fing so langsam an das ich wirklich ruhiger wurde. Ich wartete aber noch immer auf Lea, weil es mir wirklich wichtig war meine Frau vor diesem so schweren Eingriff noch mal zu sehen. Mir war klar das sie etwas vom Hotel brauchen wird und ich hoffte nur das es klappt. Die Zeit ging rum und ich wurde im Bett Richtung Zimmerausgang geschoben. Noch war ich wach und sah wie Lea von weitem gerannt kam und mir nur noch leise,, Viel Glück mein Schatz" ins Ohr flüsterte .

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