55.Kapitel

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Sicht Chris:

Mein Kreislauf war heute morgen wieder soweit fit und ich auch. Das musste ich auch sein, bei dem Programm was ich heute vor mir haben werde. Es war alles dabei. Belastungs-EKG, Blutdrucküberwachung, Ausdauertests und Dauer-EKG für die Nacht. Alles zwar mit genug Pausen dazwischen aber schon anstrengend und dafür muss ich einfach fit sein. Das wird auch wichtig dafür sein ob wir wieder in Richtung Tour planen können oder nicht. Dr. Schenk teilte mir eh es heute los gehen sollte noch die Blutewerte mit. Ich war froh das die tip top in Ordnung waren, denn das war schon mal ein Stein der mir echt vom Herzen fiel. Ich sollte noch gut frühstücken und dann auf in den Kampf. Andreas war auch schon zeitig da, das hatte er mir ja versprochen. Er hatte schon mitbekommen das ich nervös war als Dr.Schenk reinkam und wurde auch ruhiger als er die Ergebnisse hörte. Das ich wieder aus den Latschen gekippt war kannte er ja von mir und Andreas ja schon von mir auch von Kindheit an gewohnt. Da wird sich wahrscheinlich nie was ändern. Während ich von Untersuchung zu Untersuchung unterwegs war schaute Andreas sich in den Netzwerken um und hielt Lea anscheinend auf dem aktuellen Stand. Ich weiß das sie sich Sorgen macht und sie froh ist das Andreas hier bei mir ist. Da wird sie sicher beruhigt sein und das weiß ich auch. Es war bisher tatsächlich niemand hier an der Klinik aufgetaucht und da war ich auch sehr froh drüber. Andreas hat ja in der Vergangenheit dazu auch deutlich was gesagt gehabt.

Gegen Abend war ich endlich wieder auf meinem Zimmer und Andreas war in Facebook unterwegs. Ich war fix und alle und war froh das ich mich ausruhen konnte doch die Nacht wird sicher nicht ruhig bleiben wenn ich das EKG ab jetzt bis morgen früh dran behalten werde. Wie die Ergebnisse von heute sind werde ich erst beim Entlassungsgespräch mitgeteilt kriegen und ob wir wieder auf Tour können steht und fällt mit der Untersuchung morgen. Dann werde ich erst mal genug Ruhe haben.
Das ich um die Herzkatheteruntersuchung nicht drum rum komme war mir schon klar. Das wusste ich schon vorher. Der Herzultraschall war auf den ersten Blick ok, aber ob das Gewebe wirklich ok ist kann man nur so sehen. Die ist sehr unangenehm aber nötig um sich wirklich sicher zu sein. Die Aufklärungspapiere hatte Andreas schon in der Hand und war am lesen als ich zur Tür rein kam. Die hatte der Narkosearzt schon zum lesen vorbei gebracht. Ich brauchte sie ja groß nicht lesen weil es nicht das erste mal war das ich da durch musste. Das schlimmste ist nicht die Untersuchung selbst sondern das lange ruhige liegen danach wegen dem Schnitt in der Leiste. Wenn diese Hauptarterie nachblutet kann es gefährlich werden und das wussten wir. Gott sei Dank ist das noch nicht vorgekommen und ich hoffe dass das auch nicht passieren wird. Der EKG der letzten Nacht blieb dran, auch als Überwachung im OP.

Ich hatte schon Angst davor aber Andreas ist ja da und das beruhigte mich zu wissen das er dann danach bei mir ist.

Jetzt war es soweit und ich war für die nächste Stunde im sterilen OP verschwunden. Als ich das nächste mal in meinem Zimmer auf die Uhr schaute waren 3 Stunden vergangen.

Andreas saß schon da am Tisch mit seinem Laptop als ich reingebracht worden bin. Ich hatte alles gut überstanden außer das mir von den Kontrastmitteln und der Narkose noch etwas übel war. Ich hatte aber schon etwas im Aufwachraum dagegen bekommen und war von den Medikamenten dementsprechend müde als ich auf meinem Zimmer ankam. Es dauerte auch nicht lange bis ich einschlief.

Stunden später wurde ich wach und merkte nur das sich jemand neben meinem Bett unterhielt. Ich schaute genau und sah Andreas mit jemanden dort sitzen den ich nicht erwartet hatte.

Ich hätte sie zu gern gedrückt aber ich war zum ruhig liegen verdonnert. Das war echt eine Überraschung. Nicht nur Andreas war da sondern auch Samira. Sie war extra gekommen um mich zu besuchen. Sie hatte ein paar Tränchen im Auge, denn als sie mich sah das ich zu mir kam, kamen bei ihr wieder Erinnerungen hoch, denn sie hatte vor einem halben Jahr ihre Schwester hier verloren und ich bekam durch sie ein neues Leben geschenkt. Das wühlte auch mich wieder auf, denn ich konnte ihre Trauer die sie grade im Moment durchfuhr wieder spüren. Ich bat Andreas uns kurz alleine zu lassen. Das tat er auch. Er ahnte warum er raus gehen sollte, denn auch ihm blieben unsere Tränen nicht verborgen, aber er vertraute uns und ging nach draußen. Samira legte sich vorsichtig auf Seite wo kein Schnitt war zu mir und ich konnte sie umarmen und trösten. Das brauchte sie jetzt. Sie fühlte sich ihrer Schwester nah als sie mein Herz schlagen hörte und beruhigte sich dann in meinem Armen wieder. Es brauchte jetzt keinerlei Worte und das wusste ich. Sie setzte sich dann wieder auf ohne an meiner Hüfte anzustoßen und setzte sich wieder auf den Stuhl. Kurz drauf kam eine Schwester und sah zur Kontrolle nach dem Pflaster. Sie sollte mir Andreas auch wieder reinschicken was sie dann auch tat.

Als Andreas wieder drin war ließ er noch eine Bombe platzen und zwar das Lea Schwanger ist. Das ließ sie wieder etwas lachen und sie freute sich für uns.

Gegen Abend verabschiedeten sich die beiden und hofften für mich auf eine Ruhige Nacht. Ich dürfte frühestens am Morgen das erste mal aufstehen wenn alle Kabel von mir ab sind. Je nach dem wie das Pflaster aussieht. Es muss trocken sein und es darf kein Blut dran sein außer das von der Wunde selbst. Dann kann ich selber wieder alleine zur Toilette gehen. Die Visite war heute morgen recht spät bei mir. Dr. Schenk schaute sich den Schnitt an klebte ein neues Pflaster drauf. Wenn dann heute soweit alles gut bleibt könnte ich morgen nach dem Abschlussgespräch dann gehen und die Fäden vom Hausarzt ziehen lassen. Ich muss aber trotzdem noch vorsichtig sein.
Das ist man aber sowieso wenn es durch die Fäden in der Hüfte dauernd zwickt.

Er sollte mir ein paar frische Klamotten bringen, denn jetzt konnte ich mich vernünftig wieder anziehen. Natürlich alles vorsichtig. Auch wenn es nur ein kleiner Schritt war, weh tat es trotzdem. Samira wollte sich in der Zeit einen Kaffee holen während mir Andreas etwas beim anziehen helfen musste, weil ich nicht alleine irgendwohin gehen sollte für den Fall das mir mein Kreislauf noch immer absacken könnte, aber es war alles ok. Ich fühlte mich schon viel besser und Samira merkte das ich mich in meinem Sachen wieder wohler fühlte. Eine lockere Jogginghose und ein bequemes Shirt und schon war alles besser. Ich hab mich echt gefreut das sie hier ist. Sie wird morgen wieder mit uns im Auto zurück fahren.

Das Abschlusssgespräch fand dann am nächsten morgen statt und die Auswertung der 4 Tage hier waren sehr zufriedenstellend für Dr. Schenk. Einer Tour wird in naher Zukunft nichts im Weg stehen solange ich es nicht Übertreibe und mir genug Pausen zur Erholung lasse und alles mit den Tabletten und der Ernährung gut hinkriege. Ich war so glücklich das unser Traum eine zweite Chance kriegt und ich jetzt wieder durchstarten kann. In einem halben Jahr steht der nächste Check up an und solange werde ich auch für meine Familie dasein und hoffentlich wieder unsere Fans verzaubern. Denn die Tour wurde damals abgebrochen ohne das wer wusste ob es überhaupt weiter geht. Nun konnten wir definitiv sagen wir sind zurück solange es mein Herz durchhält und dafür kämpfe ich.

Wir machten uns auf den Heimweg und meine Frau nahm mich zu Hause freudestrahlend in den Arm. Wir erzählten ihr die guten Nachrichten das es meinem Herz sehr gut geht und wir wieder Richtung Tour durchstarten können und der Arzt sein ok gegeben hat. Die Fäden soll Patrick dann in einer Woche ziehen. Solange sollte ich mich auf jeden Fall auch noch schonen. Samira hatte sich etwas frei genommen und blieb noch ein paar Tage bei uns. Das freute auch Teresa und Mama die uns und Samira auch besuchen kam. Andreas hatte Mama auch alles von Berlin erzählt. Mein Gang sah schon noch etwas komisch aus aber das ließ sich nicht vermeiden. Mein Bruder und auch Lea sorgten in der folgenden Woche dafür das ich mich schonte und nur das nötigste tat. Ich konnte nicht lange im Büro sein, dass tat dann schon irgendwann weh wenn ich lange saß, aber in Bewegung ging es. Die Woche war rum und ich war zu Hause bei uns. Patrick kam schon zwischendurch immer mal vorbei und schaute nach mir. Nach der Woche kam er dann auch vorbei und zog die Fäden. Jetzt hörte das unangenehme ziepen endlich auf und ich konnte mich endlich wieder richtig bewegen und mit der Arbeit durchstarten. Ich konnte es kaum noch erwarten das Arbeitstier wieder rauszulassen.

Aber wie lange sollte unser Glück anhalten und wird es wieder so sein das meistens ich es bin der sich in unseren Shows verletzt. Ich hoffe dass das bald vorbei sein wird, aber das es nicht so sein wird, wird sich schon bald zeigen und mich noch sehr in Gefahr bringen.

Wem gehört mein Herz? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt