54.Kapitel

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Sicht Lea:

Ich war noch ganz am Anfang meiner Schwangerschaft. Ein paar Tage später hatte sich Chris auch wieder über die erste Freude eingekriegt und wurde wieder ruhiger. Er hatte es natürlich seiner Mutter sofort gesagt. Das war mir auch klar.

Er freut sich einfach riesig und das tröstete ihn grade auch über die Tatsache hinweg das er immer wieder zu den Kontrollen nach Berlin muss um festzustellen ob noch alles ok ist und sein Körper nicht anfängt das Herz abzustoßen was natürlich jeder Zeit möglich sein kann, was wir aber nicht hoffen.
Immerhin ist das erste Jahr nach dem Eingriff noch nicht um und Chris somit auch noch nicht außer Gefahr und das wissen wir auch alle. Bis jetzt scheint aber alles gut zu sein. Er ist gut eingestellt und hat keine Schmerzen. So lange das so ist mache ich mir keine Sorgen.

Den Pfarrer hatten wir über die aktuelle Situation aufgeklärt und den Termin auf das nächste Jahr verschoben. Ich wollte zumindest meine alte ursprüngliche Figur wieder haben. Ich habe ein Kleid im Auge was Chris umhauen soll und das kann ich nur tragen wenn ich schlank bin. Wir haben es ja nicht eilig und somit war es beschlossen und verschoben.

Chris konnte und wollte sich wieder anfangen auf sie Arbeit zu konzentrieren. Sabine hat mit Andreas und Chris vereinzelte Termine abgesprochen und gesichert. Es waren einige Radiotermine dabei und kurze Fernsehauftritte mit kleineren Nummern die nicht viel Materialaufwand nötig hatten. Sie waren offiziell aus der Pause zurück und arbeiteten sich nun wieder mehr und mehr in ihr altes Leben bevor der Albtraum mit Marie losging zurück. Natürlich war Chris noch nicht so fit wie früher. Er braucht noch immer viele Pausen und ist schnell erschöpft. Ganz so schnell kann er eben noch nicht in die vollen gehen auch wenn er das vielleicht so möchte. Er darf nicht vergessen das er vorsichtig mit seinem Herzen umgehen muss.

Die Medien wurden jetzt auch wieder schreibwütiger mit den zunehmenden Aktivitäten von den beiden was auch die beiden wieder in den Netzwerken aktiver werden ließ.

Chris hatte sich auch mit den Fans denkbar gut im Griff. Man merkte ihm das zwar nicht an das er mit den weiblichen Fans nicht so direkt auf Tuchfühlung ging aber er biss die Zähne zusammen und brachte es hinter sich weil es zum Job dazu gehört. Ob er das durchhalten kann wird sich auf die Dauer zeigen. Ich könnte es wahrscheinlich nicht.

Sabine wusste Chris seine Kontrolltermine und plante die Termine mit ihm und Andreas auch dementsprechend. Ich hatte mit meiner Morgenübelkeit diesmal komischerweise gar nicht so schlimm Probleme wie bei der ersten. Sie verläuft von Anfang an ganz anders ich hoffe das es diesmal nur eins sein wird. Nochmal Zwillinge würde ich nicht verkraften, auch wenn es so sein sollte würden wir uns trotzdem freuen, aber ich glaube das wird diesmal nur eins.

Ich hatte heute meinen nächsten Vorsorgetermin und es war alles in Ordnung. Chris war diesmal nicht dabei weil er zu einem Termin mit Andreas unterwegs war. Ich schrieb ihm aber das soweit alles ok ist.

In einer Woche heißt es auch für Chris Koffer packen.
Er hat seine erste größere Kontrolle. Sabine hat 2 Wochen Terminunterbrechung dafür freigeschaufelt. Die wird er auch brauchen.

Die Woche ging für uns alle schnell rum. Da ich ja Angelina hier zu Hause habe, hatte sich Andreas bereit erklärt Chris nach Berlin ins Krankenhaus zu begleiten und auch so lange bei ihm zu bleiben. Sabine hatte ihm schon das Hotel ganz in der Nähe gebucht. Chris hielt die Fans natürlich auch wie früher über vieles auf dem laufenden. Auch über den anstehenden Klinikaufenthalt mit der Bitte dort nicht aufzutauchen. Andreas würde ihn auch so nicht alleine gehen lassen. Dafür hat er viel zu viel Angst um ihn. Chris ist ihm auch sehr dankbar dafür denn er war schon morgens bei der Abfahrt ziemlich nervös.

Als er sich nach der Aufnahme bei mir gemeldet hatte ging es mir dann auch besser zu wissen das er gut angekommen ist und es ihm gut geht. Der Eingriff ist jetzt ein halbes Jahr her und sein Herz steht jetzt das erste mal auf großem Prüfstand. Auch mich machte das doch etwas nervös auch wenn ich es mir nicht anmerken ließ. Die Ungewissheit das vielleicht doch was bedenkliches festgestellt werden könnte macht mich fertig und das wird erst besser wenn von Chris Entwarnung kommt und er wieder hier zu Hause ist. Gott sei Dank hat er diesem Untersuchungsmarathon nur 2 mal im Jahr. Ich leide so schon jedes mal mit.

Sicht Chris:

Ich bin gut angekommen und bin froh das Andreas bei mir ist. Wie schnell doch die Zeit vergangen ist. Es ist jetzt schon ein halbes jahr her. Ich hatte auch Samira Bescheid gegeben das ich in Berlin bin und wollte später am Abend noch mal mit ihr schreiben oder telefonieren. Das war mir wichtig das sie es auch weiß das alles in Ordnung ist. Heute sollten nur Laborwerte abgenommen werden. aber mein altes Problem mit der Blutabnahme hatte sich leider noch immer nicht in Luft aufgelöst. Ich sollte einen festen Zugang gesetzt kriegen. Ich hatte anscheinend eine Lernschwester da die unter Aufsicht den Zugang legen sollte. Es kam also wie es kommen musste. Sie hat mehrmals gestochen und nicht sofort die Vene getroffen während ich merkte wie sich mein Kreislauf verabschiedete und dann die zweite Schwester eingriff und den Zugang legte, an dem ich schneller als ich gucken konnte eine Infusion angehängt bekam. Ich merkte nicht das Dr.Schenk schon neben mir stand der mich ja kannte und auch diese Situation schon vorausgeahnt und vorgesorgt hatte. Ich war zu sehr damit beschäftigt zu hoffen das sie bald fertig waren und ich endlich erlöst war. Das Blut wurde Ruck Zuck abgezapft und der Tropf von Dr.Schenk laufend gestellt. Jetzt war ich erst mal außer Gefecht gesetzt bis der Tropf durchgelaufen ist. Ich lag fix und fertig auf meinem Bett und Andreas saß inzwischen auch bei mir neben dem Bett auf einem Stuhl. Ihm war klar was los war als er meinen Arm sah und das ich am Tropf hing. Andreas machte nur ein Foto und schickte es Lea mit den Worten
,,Blutabnahme ist schiefgelaufen, sein Kreislauf ist im Keller". Es kam nur ein ,,oh man" zurück. Es dauerte auch eine Weile bis ich wieder auf dem Damm war und Dr.Schenk nochmal zu mir kam und mir den Untersuchungsplan für den nächsten Tag brachte. Heute war ja mit mir nichts mehr anzufangen. So verabschiedete sich der Arzt für heute und auch Andreas.

Morgen wird er aber schon wieder früh da sein um mir bei zustehen. Ich hoffe nur das die Werte ok sind und sich keine Abstoßung abzeichnet. Das ist meine größte Angst denn dann würde ich schneller wieder auf der Liste stehen wie mir lieb wäre und alles würde wieder von vorne los gehen.

Wem gehört mein Herz? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt