63.Kapitel

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Sicht Chris:

Auf der Fahrt nach Hause sah ich die ganze Zeit die kleine vor mir. Sie ist echt süß. Lea wird die nächsten Tage noch im Krankenhaus bleiben um sich an alles zu gewöhnen und wieder zu Kräften zu kommen. Ich hatte gar keine Ahnung wie spät oder wie früh wir es überhaupt haben. Erst als ich auf die Uhr an meinem Bett sah stellte ich fest das es sich fast gar nicht lohnte sich noch hinzulegen, aber ein paar Stunden Schlaf würden mir sicher gut tun. Ich stellte meinen Wecker uns schloss die Augen.

So richtig fand ich aber nicht in den Schlaf. Ich war noch immer viel zu aufgeregt und voller Adrenalin von dem was ich mit Lea miterleben durfte.
Noch dazu stand mein Handy nicht wirklich still. Die geschickten Bilder waren angekommen und die ersten Glückwünsche von meiner Familie prasselten auf meinem Handy ein. Ich wollte sie aber später lesen und jetzt wirklich etwas schlafen. Ich hatte also mein Handy auf stumm gestellt so das ich aber noch den Wecker hören konnte. Ich wollte schnell wieder zurück und genoss den wenigen Schlaf. Ich kann mich da schon mal dran gewöhnen wenn die beiden dann zu Hause sein werden.

Ich wurde von einem Klingeln an der Tür geweckt. Müde und verschlafen öffnete ich die Tür. Und wer stand da vor? Mein Bruder. Ich hatte es grade so realisiert, da wurde ich auch schon voller überschwenglicher Freude in eine Umarmung gezogen. Wir gingen erst mal rein und ich machte uns einen Kaffee. Den brauchte ich jetzt auch dringend um richtig wach zu werden und meine Tabletten runter zu kriegen. Andreas hatte Brötchen mitgebracht. Die kamen grade richtig. Heißer Kaffee und Marmeladenbrötchen. Herrlich. Beim frühstücken schaute ich mein Handy durch. Meine Mutter, meine Schwester, das halbe Team und Teresa hatten mir geschrieben und uns gratuliert. Mein Bruder machte das grade selber persönlich. Ich erzählte ihm alles genau bis die kleine da war. Er merkte das ich immer noch total geflasht war, weil ich nach wie vor alles aufgeregt berichtete. Er fragte mich wie wir auf den Namen gekommen sind und wartete jetzt auf meine Antwort. Es war bei uns Tradition das der zweite Name der des Paten ist und genau das wollte er jetzt von mir wissen ob Samira Patin werden soll. Ich bestätigte ihm das, bat ihn aber das er Samira davon nichts sagen soll, dass ich ihr das selber sagen will und wie sollte es anders sein ging genau in dem Moment das Handy von mir und Samira war dran. Sie gratulierte uns auch zur kleinen Maus. Das ihr Name als Zweitname vorkam war ihr natürlich auch nicht verborgen geblieben und so fragte sie nach wie wir auf den Namen gekommen sind. Ich erzählte ihr das es eine gemeinsame Entscheidung von Lea und mir war und wir sie gern als Patentante haben möchten. Ich hatte auf laut gestellt und wir hörten beide wie sie am anderen Ende der Leitung vor Rührung weinte und sie sich doch freute. Sie wollte uns die nächsten Tage wenn Lea dann zu Hause ist besuchen kommen und ihr künftiges Patenkind kennenlernen. Auch Andreas beglückwünschte Samira.  Für mein Gefühl hatte ich die richtige Wahl getroffen und das sah auch Lea so und willigte meiner bitte ein.

Ich legte auf und fuhr nach dem Frühstück mit Andreas zu Lea. Sie war nicht allein im Zimmer als wir ankamen. Mama war schon da und hatte Luisa auf dem Arm. Sie strahlte über das ganze Gesicht und freute sich für uns beide. Ich begrüßte meine Frau und Andreas ging auf Mama mit Luisa zu. Er schaute sie nur kurz an und begrüßte und beglückwünschte dann Lea. Mama legte mir Luisa in den Arm und ich ging mit ihr zu Lea. Andreas sagte nur noch ,,Ihr habt es Euch verdient auch endlich glücklich zu sein. Teresa kommt später mit Angelina borbei. Sie kann noch bei uns bleiben wenn euch das hilft".

Ich sah meinem Bruder an das er die kleine gerne mal auf den Arm haben würde. Ich ging ein paar Schritte auf ihn zu und gab sie ihm in dem Arm. Er hatte wirklich Freudentränen in den Augen. Ich ahnte was ihm grade alles durch den Kopf ging, doch sprach ich es nicht an, weil mein Herz mir grade gefühlsmäßig alles mitteilte was ich wissen sollte. Wir brauchten auch immer noch keine Worte dafür um uns mitzuteilen was wir fühlen und denken. Seine Blicke verrieten mir genau was er dachte und als er mir auf meine Brust schaute wusste ich es. Ich spürte das es auch für ihn grade ein Gefühlschaos war genauso wie bei mir. Luisa wurde munter und schmatzte vor sich hin, was bedeutete das sie Hunger hatte. Mama verabschiedete sich erst mal und Andreas holte sich einen Kaffee  damit Lea die kleine in Ruhe anlegen konnte.

Ich bin so stolz auf meine Familie. Um ein Haar hätte ich alles aufgegeben. Ich bin froh das ich gekämpft habe und jetzt dafür meine Tochter zu haben belohnt mich für alles. Wie lange ich sie allerdings aufwachsen sehen kann wird die Zeit zeigen, denn alles kann ich aus der letzten Zeit nicht ausradieren. Mir geht es jetzt zwar gut, aber wie lange das so sein wird werde ich sehen. Ich kann immer nur hoffen das mein Körper das Herz von Luana nicht abstößt und ich hoffe das ich nicht schwer krank werde. Ich sehe jetzt positiv in die Zukunft. Es steht eine für den Anfang erste kleine Tour an und da freue ich mich riesig drauf. Ich weiß das Lea nicht allein sein und sie jede Hilfe von Mama, Teresa und Anne kriegen wird.

Ich bin wirklich gespannt wie Angelina auf ihr Geschwisterchen reagieren wird wenn sie später mit Teresa kommt. Immerhin wird sie uns dann mit ihrer Schwester teilen müssen die vorerst noch viel Aufmerksamkeit brauchen wird.

Etwas später kam Andreas wieder zurück und Lea war fertig mit stillen. Sie ist direkt wieder in Leas Arm eingeschlafen.

Ich hatte mit Lea in der Zeit wie Andreas weg war besprochen was wir in den sozialen Netzwerken posten können. Ich bearbeitete mit einem Fotoprogramm ein Bild wo die wichtigsten Daten von Luisa drauf standen und postete das mit ihrem Einverständnis auf unserer Facebook und Instagram Seite. Die Fans wussten das Lea wieder Schwanger war und warteten schon gespannt auf Nachrichten von uns, die sie nun bekamen. Jetzt kamen noch mehr Glückwünsche und unser Büro wird wahrscheinlich schon bald von kleinen Geschenken und Briefen überflutet werden.

Andreas hatte es auch inzwischen gesehen was ich gepostet hatte. Er verabschiedete sich erst mal und fuhr zu Sabine ins Büro. Jetzt hatten Lea und ich nach der ersten Besuchsflut erst mal Ruhe für uns drei bis später dann noch Angelina den Neuankömmling begrüßen und hoffentlich lieb haben wird.

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