43.Kapitel

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Sicht Anne:

Auf dem Weg zu Andreas kam mir Teresa freude strahlend entgegen  während ich das Gespräch mit Chris noch zu verdauen hatte. Wir unterhielten uns kurz. Sie merkte mir an das ich fertig war und meinte nur zu mir,,So wie Du aussiehst weißt Du was los ist!?" und ich antwortete nur
,,Das erzähle ich Dir später, wenn es Chris Dir nicht gleich selber sagt. Lass uns später reden."

Sie nickte nur und ging mit den Kindern weiter. Mir war klar das Teresa Chris auch ansprechen wird. Die beiden großen würden dann kurz vor der Tür mit Lisa warten und ich bin mir sicher dass das Gespräch ähnlich wie bei mir laufen wird. Wir können alle austeilen, aber auch einstecken wenn es sein muss.

Meine beiden hatte ich jetzt wieder bei mir denn sie wollten auch gerne mit zu Andreas ihn besuchen. Viel Zeit hatten wir ja nicht mehr denn wir müssen morgen zeitig wieder zurück weil den anderen Tag wieder Schule ist.

Ich wusste nicht wie ich Andreas vorfinden werde. Ich wusste von Teresa das es zwischenzeitlich sehr ernst um ihn stand und es bei ihm auch um Leben und Tod ging. Um so mehr war ich froh das er es geschafft hatte und er auf dem Weg der Besserung ist.

Ich klopfte und ging zu ihm rein. Er saß im Bett und sah mich sofort. Ich wusste gar nicht so richtig was ich sagen sollte. Ich nahm ihn sehr herzlich, fest und lang in den Arm und es flossen sogar bei uns die eine oder andere Träne zur Begrüßung. Er wurde immer noch überwacht. Auch wenn er die Drainage schon raus hat, kann immer noch was passieren was ich nicht hoffen will. Er drehte nur den Kopf etwas zur Seite und ich sah das er nur noch ein Pflaster an dieser Stelle hatte. Er muss noch eine Weile bleiben bis alles sicher zugeheilt ist und er wieder richtig belastbar sein wird. Wir unterhielten uns über alles mögliche und die Kinder freuten sich auch Andreas zu sehen. Sie merkten genauso wie Lisa das etwas nicht stimmt. Jetzt wirkte sie gelöst und beruhigt nachdem sie bei ihm waren. Was Teresa für Ängste ausgestanden hatte und das Andreas beinahe für Tod erklärt wurde verschwiegen wir den Kindern aus gutem Grund. Ich weiß aber das Teresa da mit ihm drüber gesprochen hat, denn das war für beide hart das erfahren zu müssen. Selbst mir war fast das Herz stehen geblieben als ich das erzählt bekommen hatte. Da wohnen wir sonst alle so nah zusammen und mein Bruder stirbt fast, hunderte Kilometer von mir entfernt. Das war schon ein Schock für uns. Aber er scheint jetzt stabil zu sein auch wenn er noch nicht aufstehen darf.

Am Abend trafen wir uns alle wieder in der Wohnung. Lisa war glücklich ihren Papa und ihren geliebten Onkel Chris gesehen zu haben und auch Teresa schaute genauso geschockt wie ich vorhin als ich bei ihm war. Ich fragte sie nur ob Chris auch mit ihr gesprochen hatte und sie nickte nur als Antwort.

Uns dreien war jetzt klar was mit Elise los war und warum sie sich so zurück gezogen hatte. Den Kindern wollten wir nichts davon sagen. Das würden sie nicht verstehen. Wir wollten erst noch mal mit Elise zusammen alleine sprechen und sie fragen warum sie uns das verheimlicht hatte.

Aber auch heute Abend kam sie nicht nach unten so wie sie das sonst immer tat. Sie schien sich zu schämen. Sie hatte uns ihre Schwester über Jahre verheimlicht und das war jetzt alles ans Tageslicht gekommen. Ob diese junge Frau wirklich was damit zu tun hat wird sich noch raus stellen, denn wir kennen sie alle nicht. Nur Chris hat sie in seinen Träumen gesehen und ist neugierig geworden weil ihm Kleinigkeiten durch seinem Beruf nicht entgehen. Da Papa ihm die Vision geschickt hat, muss das was zu bedeuten haben und so wie ich meinen kleinen Bruder kenne, wird er nicht locker lassen.

Unsere Koffer waren alle wieder gepackt denn wir wollten morgen noch mal kurz zu den beiden und dann zurück nach Hause.

Jeder hatte eine unruhige Nacht nachdem was Chris da für eine Bombe hat platzen lassen.

Wir saßen alle zusammen beim Frühstück und die Stimmung war sehr gedämpft. Ich würde zwar heute mit den Kindern wieder fahren, aber beruhigt war ich auch nicht wirklich. Ich wusste zwar das es den beiden gut ging, Sorgen mache ich mir trotzdem um meine Mutter und um Andreas wenn er das erfährt.

Sie setzte sich zu uns und sah uns alle an. Ihr war klar das wir Bescheid wussten und sie ahnte auch das wir von Chris alles gesagt bekommen hatten als wir bei ihm waren. Unsere Gesichter sprachen gerade Bände als wir aufeinander trafen. Ich wartete mit dem Gespräch bis die Kinder fertig waren und wieder spielen gingen. Die großen gingen noch mal auf ihre Zimmer, denn die wollten ihre Ruhe haben.

Anne:
Schön das Du uns noch verabschieden kommst. Auch wenn wir nicht viel miteinander reden konnten.

Warst Du gestern noch bei Chris?
Fragte ich.

Er hat auf Dich gewartet, Mama. Er hat es zwar nicht gezeigt aber er war enttäuscht. Du musst ihn in seiner Situation auch verstehen. Er ist vollkommen durcheinander und Andreas kann ihm da nicht dabei helfen. Er muss das alleine schaffen. Andreas hat mit sich selber zu tun, um wieder gesund zu werden. Ich möchte nicht wissen was Andreas Dir noch an den Kopf schmeißt. Wenn Chris auf ihn trifft und er es ihm erzählt. Geh mal davon aus wenn Chris auf die normale Station verlegt wird, werden sie spätestens dann auf einem Zimmer sein und sich unterhalten. Es wird raus kommen. Dafür wird er sorgen, glaubs mir. Du weißt was Chris androht macht er auch. Dann können wir uns alle warm anziehen und dann ist das Du uns Deine Schwester verheimlicht hast das kleinste Problem. Wenn Chris wirklich an die Öffentlichkeit geht. Er sagt er hat nichts zu verlieren und das glaub ich ihm auch. Er ist nicht sauer das Du eine Schwester hast, sondern er ist sauer das Du es uns nicht gesagt hast wo ihr uns immer zur Ehrlichkeit erzogen habt.
Elise:
Ich konnte nicht. Er hat mir einiges an den Kopf geknallt was ich erst mal verdauen muss. Ich weiß nicht ob er euch alles gesagt hat. Du hast zwar recht aber ich konnte nicht. Ihr wisst ja jetzt die Hintergründe und ich kann es nicht rückgängig machen. Es ist passiert. Ich hab keine Möglichkeit nach ihr zu suchen. Sie ist weg gezogen.
Lea:
Geh ihn bitte besuchen und klärt das miteinander. Er wartet auf Dich. Er kann nicht weg, sonst wäre er schon längst bei Dir gewesen oder Andreas hätte ihn zu Dir geschickt, wenn er es könnte. Wir reißen Dir alle keinen Kopf ab, wir lieben Dich, aber das wir enttäuscht sind darfst Du uns nicht verübeln und vor allem Chris nicht. Er muss damit genauso umgehen. 
Elise:
Ich kann es nicht versprechen ich überlege es mir.

Ich konnte nichts mehr sagen. Ich stand auf und ging vom Tisch. Ich brauchte grade echt frische Luft.
Ein paar Minuten später kam meine Mutter nach und wir nahmen uns in die Arme.

Ich werde sie nicht hängen lassen und wenn sie auf uns zu geht und Hilfe braucht helfe ich ihr gern, auch wenn wir harte Worte ausgeteilt haben. Ich hoffe ja insgeheim das wir sie doch noch mal kennen lernen werden.

Nach dem Besuch bei den Jungs verabschiedeten wir uns alle am Bahnhof.

Das sich unsere Familie demnächst noch vergrößert konnten wir jetzt noch nicht ahnen und da würde Chris persönlich für sorgen und nicht nur unsere Mama zu Tränen rühren.

Wem gehört mein Herz? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt