66.Kapitel

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Sicht Teresa:

Ich fuhr mit Angelina gegen Nachmittag nach Hause. Chris wollte noch bei Lea bleiben was ich auch gut nachvollziehen kann. Er machte sich wirklich Sorgen weil es Lea nicht gut ging nachdem sie zurück auf dem Zimmer ankam. Die Tatsache das sie einen Eingriff hatte und sie nichts so richtig sagte machte ihn fast krank, aber er wusste das er ihr vertrauen kann und sie ihm nie was wichtiges verschweigen würde.

Angelina war auch fix und alle und ist mir während der Fahrt auch eingeschlafen. Ich war froh das sie weggeschlummert war denn ich merkte ihr auch an das sie die Situation von eben noch beschäftigte. Es scheint wohl in unserer Familie zu liegen das alle einen 7. Sinn für Empathie haben was mich auch bei Angelina nicht wunderte. Ist ja Chris seine Tochter.

Ich wusste jetzt was mit Lea los war während sie weg war und ich bin mir sicher das mich Chris heute Abend wenn er Angelina ins Bett gebracht hat ansprechen wird. Hauptsache es geht ihr wieder gut und das ist das wichtigste. Sie hat auf ihren Körper gehört und das war auch richtig so. Es stimmte mich aber trotzdem nachdenklich denn es hätte auch anders ausgehen können. Sagen sollte sie es ihm aber trotzdem und das habe ich ihr auch klar gesagt. Ob sie mit ihm nochmal gesprochen hat werde ich ja heute Abend sehen wenn er wieder bei uns ist.

Es dauerte nicht lange und wir waren wieder zurück. Angelina weckte ich ganz sachte und zog ihr beim abschnallen schon die Jacke und Schuhe aus. Ich trug sie aus dem Auto ins Haus, denn sie schlief richtig fest und wurde auch nicht richtig wach, selbst durch das ausziehen nicht. Ich legte sie in ihr Bett und zog mich erst mal aus bevor alle mich mit Fragen bombardieren konnten. Ich wusste das alle wissen wollten wie ich die kleine finde und wie Angelina auf Luisa reagiert hat. Es war später Nachmittag und Elise war mit Andreas mit Lisa beschäftigt. Das sie da war sah ich schon vor dem Haus, weil ihr Auto auch am Haus geparkt war. Sie spielten grade ein Brettspiel als ich ankam.

Andreas sah mir schon an das der Besuch nicht so gelaufen war wie er sollte und ließ mir erst mal die Zeit wieder hier zu sein. Ich war noch bei uns im Schlafzimmer und zog mir was bequemes an. Ich hörte dann aber doch wie Andreas unten aufstand und nach oben kam. Die Treppe verriet seine langsamen und leisen Schritte, denn sie knarrte bei jeder Stufe weil es schon ein altes Haus ist. Er ging in das alte Kinderzimmer von Chris um nach Angelina zu sehen die sich in ihre Bettdecke gekuschelt hatte. Ich beobachte meinen Mann wie er bei ihr stand und sie zart streichelte. Wir hörten beide das sie zwischendurch im Schlaf traurig nach ihrer Mama rief. Das tat mir schon weh und ich ging nach unten während mein Mann noch bei ihr stehen blieb und sich so seine Gedanken dazu machte. Als sie dann wieder ruhiger schlief kam auch Andreas wieder runter.

Lisa hatte mit Elise zu Ende gespielt und ging dann auf ihr Zimmer und spielte etwas für sich. Ich holte mir einen Kaffee aus der Küche und setzte mich mit an den Tisch. Als Andreas auch kurz drauf runter kam und sich auch einen Kaffee holte und sich mit an den Tisch setzte wusste ich das wir gleich über den Besuch bei Lea sprechen werden. Andreas sah mir an das mich das nicht kalt gelassen hatte und die Tatsache das Angelina schlief wie ein Murmeltier machte ihm bewusst das etwas passiert war.

Andreas sah mich an und fragte:
Was ist denn im Krankenhaus bei Lea los gewesen? Ihr seit ja beide durch den Wind.
Teresa:
Lea war nicht da als ich mit Angelina da ankam. Das hat uns schon etwas gewundert. Chris wurde dann auch immer nervöser aber er hat sich vor ihr nichts anmerken. Ich bin mit ihr ein Eis essen gegangen weil er mit ihr alleine reden wollte nachdem sie von der Schwester wieder gebracht worden ist. Sie sah nicht gut aus und schien Schmerzen zu haben. Angelina hatte Spaß beim Eis essen aber sie wollte zu Lea zurück. Sie hatte sie vermisst. Bevor wir dann gehen wollten hat er mit ihr die kleine ins Babyzimmer gebracht und ich konnte mit ihr reden.
Andreas:
Und was war mit Lea?
Teresa:
Sie hatte das Gefühl das etwas nicht stimmt und ist zu ihrer Ärztin. Die hat Ultraschall gemacht und auch was festgestellt. Lea hatte zu starke Nachblutungen und heftige Schmerzen. Was sie Chris alleine im Gespräch gesagt hat weiß ich nicht, das werde ich ihn nachher noch fragen. Mir hat sie gesagt das sie noch Reste der Nachgeburt in der Gebärmutter hatte und die dann unter Narkose direkt entfernt worden sind. Sie war fix und fertig und ist gleich an eine Infusion gegen die Schmerzen gehängt worden. Angelina hatte es auch gemerkt das es ihrer Mama nicht gut ging, deshalb hat uns Chris auch recht zeitig wieder nach Hause geschickt. Sie sollte nicht noch mehr mitkriegen und sie erst morgen wieder sehen wenn es ihr wieder besser geht. Chris kommt heute auch nicht so spät, weil er sich noch Zeit für Angelina nehmen und sie ins Bett bringen will.
Elise:
Gut das sie es rechtzeitig gemerkt hat.
Teresa:
Unangenehm ist das ganz sicher, erst eine Geburt überstanden zu haben und dann noch so einen schmerzhaften Eingriff hinterher. Auch wenn sie in Narkose lag, die Schmerzen davon hat sie jetzt hinterher trotzdem. Deswegen wollte Chris ihr heute noch Ruhe lassen.
Andreas:
Angelina hat eben im Schlaf nach Lea gerufen. Sie beschäftigt das von heute auch noch. Morgen geht es ihr sicher besser genau wie Lea.
Elise:
Dann besuche ich Lea morgen mit Lisa. Das ist sicher besser. Dann fahre ich jetzt nach Hause.

Elise stand auf holte sich ihre Jacke und ging dann zu ihrem Auto um nach Hause zu fahren. Angelina schlief noch eine kleine Weile, denn sie war todmüde. Die kleine ist echt ein Sonnenschein. ,,Sie ist jetzt schon eine ganz hübsche", sagte ich zu meinem Mann und ging in die Küche um für das Abendessen zu kochen. Wenn es Essen gibt ist Chris oft nicht lange oder weit weg. Er hat es im Gefühl wenn ich am Kochen bin und das über zich Kilometer hinweg. Davon mal ab weiß er wann wir mit den Kindern essen.
Inzwischen kam auch Chris wieder zurück. Er sah mich in der Küche und kam auch zu mir. Er schien ganz normal zu sein und probierte sich durch die Töpfe die auf dem Herd standen.
Er sah aber dann meine fragenden Blicke die ich ihm zuwarf und blieb stehen.
Chris:
Was ist denn los? Du bist komisch grade.
Teresa:
Hat Lea Dir erzählt warum sie so lange weg war?
Chris:
Ja. Sie hat mir alles in Ruhe erzählt nachdem ihr weg wart.
Teresa:
Ich hatte ihr gesagt das sie es dir sagen sollte. Sie wollte Dich nicht beunruhigen.
Chris:
Es geht ihr schon besser, aber sie hatte gemerkt das Angelina das nicht so gut aufgenommen hatte. Deswegen war es besser wenn sie Lea morgen besser drauf sieht und sie ihr die kleine auch selber zeigen kann.
Teresa:
Sie hat vorhin im Auto schon geschlafen und später hier auch im Schlaf nach ihr gerufen. Macht jetzt keinen Fehler. Beteiligt sie an allem, sonst fühlt sie sich außen vor und wird eifersüchtig.
Chris:
Danke. Schläft sie noch?
Teresa:
Nein. Sie ist mit Andreas im Garten. Geh ruhig zu ihr und beschäftige Dich ruhig mit ihr. In 10 Minuten essen wir.

Chris lachte mich noch an und ging zu seinem Bruder in den Garten. Aus dem Küchenfenster sah ich wie sie Chris freudestrahlend in die Arme lief und er sie durch die Luft wirbelte. Sie lächelte und tobte mit beiden wild durch den Garten.

Erstaunlich wie fit Chris wieder ist nach allem was im Vorfeld war. Ich hoffe das bleibt so und Werner hat auch weiterhin beide Hände schützend über ihm.

Wem gehört mein Herz? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt