73.Kapitel

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Sicht Chris:

Das erste Drittel der Tour war geschafft und ich hatte bisher gut durchgehalten und den Stress hatte ich wirklich gut verkraftet. Jetzt hatten wir eine etwas längere Pause um Stress abzubauen und sich auch körperlich zu erholen. Seit ein paar Tagen pin ich irgendwie abends immer platt und ziemlich müde. Das kenne ich sonst nicht von mir. Ich hoffe nur das ich mir nichts eingefangen habe, sonst wäre auch unser Kurzurlaub in Gefahr. Ich wollte aber erst mal abwarten.

Lea war schon zu Hause am packen, denn wir wollten testen ob wir mit beiden Kindern für ein paar Tage Kurzurlaub in Spanien machen können. Der Hauptgrund war natürlich ein anderer. Wir wollten vor Ort unsere Hochzeit planen. Wir hatten telefonisch zwar schon einiges geklärt aber einen Großteil mussten wir doch vor Ort klären.

Wir haben uns um die Hotelzimmer gekümmert, die Hin- und Rückflüge gebucht, die Feier mit allem drum und dran organisiert und die Trauung besprochen. Der Pfarrer lernte jetzt so auch den süßen Grund kennen warum wir alles verschieben mussten. Er war hin und weg von ihr als er sie bei Lea auf dem Schoß sah.

Ich hatte eine Überraschung für Lea in der Kirche geplant und hatte das  telefonisch schon angefragt ob das möglich sein kann. Als Lea abgelenkt war wollte ich wissen ob es klappt. Er nickte ohne das sie es mitbekommen  hatte und ich wusste für mich Bescheid denn ab jetzt heißt es üben für das was ich vor habe. Meinen Bruder werde ich auch noch einweihen, denn er soll mir mit Mama meine Lea zum Altar bringen.

Nachdem alles soweit geklärt war verbracheten wir noch etwas gemeinsame Zeit mit den Kindern in Barcelona. Die Kinder fühlten sich wohl und wir auch. Wir konnten uns als Familie mal etwas Luxus nach der harten Zeit gönnen und auch die Kids merkten uns an das wir was Stress betrifft entspannter drauf waren und uns gemeinsam erholten. Immerhin hatte Lea ja die letzte Zeit auch nicht viel von mir weil ich dauernd irgendwo unterwegs war, aber das kannte sie ja schon seit einigen Jahren von mir und akzeptierte das auch. Ich wollte sie während der Kreuzfahrt schon standesamtlich heiraten. Es war alles beantragt und genehmigt so das alles auch bei uns hier anerkannt worden wäre. Doch Marie hatte mich gestalked und mit KO Tropfen ins Koma befördert. Meine Pläne waren geplatzt.

Jetzt starte ich einen neuen Versuch hoffentlich ohne neue Katastrophen. Ich hab alles was mir wichtig ist erfüllt. Ich habe es nach den ganzen Schicksalsschlägen wieder auf die Bühne geschafft, hab noch eine wundervolle Tochter und die beste Frau die mir der Himmel geschickt hat an meiner Seite. Ich darf mit einem neuen Herzen gesund weiterleben und genieße jede Minute meines neuen Lebens auch wenn ich mich momentan etwas fertig fühle und eigentlich nur schlafen möchte.

Ich werde mein Ehegelöbnis nicht wiederholen sondern neu schreiben und Lea auch. Unser Leben ist nicht mehr das selbe wie vor fast 4 Jahren. Es hat sich viel verändert und das werden wir auch mit einbeziehen. Ich bin mir sicher das da noch einige Tränen fließen werden und das nicht nur bei mir.

Wir genossen noch die restlichen Tage in dem warmen Klima. Mir graut es davor schon wieder zurück in das kalte Deutschland zu müssen. Wir wären gerne noch etwas geblieben. Der Flieger landete pünktlich und Andreas holte uns ab.

Ich war heute irgendwie müde. Ich fühlte mich schlapp und geschafft. Aber warum?. Mir kribbelt es schon seit Tagen in der Nase und ich hatte das Gefühl das sie zu wäre. Manchmal musste ich sogar Niesen. Ob ich Fieber habe kann ich gerade nicht so richtig abschätzen, aber ich fühlte mich krank.

Andreas beobachtete mich besorgt  ganz genau und fragte mich ob alles ok ist. Ich reagierte allerdings als wäre es nur ein harmloser Schnupfen. Doch das es mehr als ein harmloser Schnupfen war sollte sich schon bald noch rausstellen. Das auch die Tour wieder in Gefahr ist wollte ich jetzt noch nicht wahr haben, denn wir haben ja noch gut 3 Wochen Zeit und ich um wieder fit zu werden. Meinen Husten den ich auf die trockene Luft schob unterdrückte ich bei Andreas um ihn nicht zu beunruhigen doch es gelang mir nicht immer. Ich wollte es erst mal alles mit Hausmitteln versuchen ohne zum Arzt zu müssen, aber da werde ich schnell meine Meinung ändern müssen, auch wenn ich Gefahr laufe ins Krankenhaus zu müssen, weil meine Medikamente unter Beobachtung dann angepasst werden müssen. Das wollte ich aber noch weiter weg schieben.

Wir haben uns am Abend alle noch zusammengesetzt und über die letzten Tage unterhalten. Meine scheinbar harmlose Erkältung wurde aber nicht wirklich besser sondern schlimmer. Ich schlief schon bald am Tisch ein was mir nur noch mehr besorgte Blicke von Andreas einbrachte. Wir blieben auch nicht mehr allzu lange und fuhren nach Hause. Doch schon später am Abend lief die Nase nur noch mehr und ich bekam auch noch Schweißperlen auf die Stirn, so das Lea mir als sie wach war ein Fieberthermometer brachte. Ich ahnte es ja bereits bei Andreas das ich Fieber haben könnte. Doch das war kein gutes Zeichen. Es war mehr als nur eine Erkältung und ich weiß das es dann für mich und auch für Andreas mit seiner Lunge gefährlich werden kann.

Die Temperatur kletterte in kürzester Zeit sehr hoch so das Lea noch mitten in der Nacht Patrick anrief weil das Fieber sich nicht senken ließ. Keiner wusste so richtig was mit mir los war. Ich lag inzwischen schon vollkommendurch das Fieber  geschwächt im Bett.
Das sie auch Andreas noch angerufen hatte wusste ich nicht. Das sah ich dann aber nur wenige Minuten später als mein Bruder mit Patrick grade zufällig zusammen zur Tür rein kamen und in unser Schlafzimmer hochkamen. Lea hatte mir schon kalte Lappen auf die Stirn gelegt. An Medikamente hatte sie sich nicht getraut wegen meinen anderen Tabletten die ich sonst noch nehme. Sie wollte sich bei Patrick absichern und nachfragen was sie mir gegen das Fieber geben kann. Das er persönlich vorbei kommen würde ahnte sie nicht, aber ich. Das mein Bruder sich Sorgen machen wird war mir auch klar. Er hatte ja schon beim Essen besorgt gefragt. So sollte er mich aber nicht unbedingt sehen, verbergen konnte ich es aber auch nicht mehr, denn ich konnte nicht mal mehr aus dem Bett aufstehen. Ich war so klatschnass geschwitzt das mir Lea erst mal frische Sachen bringen musste und Patrick nutzte die Zeit und untersuchte mich. Er hörte vor allem mein Herz gründlich ab. Da war soweit er es hier sagen konnte alles ok. Das er mich am nächsten Tag genauer durchchecken wollte war mir auch klar.

Andreas beobachtete alles ganz genau sagte aber erst mal nichts und ließ Patrick machen. Er sagte mir das ich viel Flüssigkeit brauche. Also legte er mir einen Zugang und hängte mich an den Tropf um den Flüssigkeitsmangel auszugleichen und spitzte auch gleich noch was gegen das Fieber. Es dauert noch etwas bis die Infusion durchgelaufen sein wird. Mir fielen vor Erschöpfung immer wieder die Augen zu und so schlief ich dann doch etwas ein.

Das Andreas sich mit Patrick unterhalten hatte bekam ich nur noch so am Rande mit während ich am wegdämmern war. Patrick wollte mich im Krankenhaus haben und das sagte er Andreas auch ganz deutlich. Meine Tabletten mussten grade jetzt aktuell angepasst werden und das ging in der Klinik unter Kontrolle viel besser und man konnte schneller gegensteuern. Außerdem war auch immer noch nicht sicher was mir fehlte.

Doch das soll sich bis morgen Mittag sicher geklärt haben. Die Frage ist jetzt nur wie dringend ich ins Krankenhaus kommen werde. Andreas gab Patrick recht. Ich bekam mit, dass Andreas heute Nacht hier bei mir bleibt und Patrick am Vormittag noch mal her kommt und dann entscheidet wie es weiter geht. Er wartete noch bis die Infusion durchgelaufen war und stöpselte den dünnen Schlauch ab. Den Zugang ließ er liegen. Er verabschiedete sich erst mal und fuhr wieder. Ich schlief direkt weiter, anscheinend wirkten jetzt die Medikamente die mir Patrick gegeben hatte. Andreas konnte bei uns im Gästezimmer schlafen und Lea kümmerte sich weiter um Luisa.

Sicht Andreas:

Chris ist nachdem Patrick weg war eingeschlafen und ich unterhielt mich nochmal mit Lea im Kinderzimmer.

Lea:
Meinst Du das er ihn einliefern lässt wenn es ihm nicht besser geht bis morgen Mittag?
Andreas:
Ich denke schon. Was ist mit ihm los? Seit wann hat er das?
Lea:
Das er so abgebaut hat erst seitdem wir wieder zurück sind. Es ging ihm schon als wir geflogen sind nicht so ganz gut. Ich dachte es wäre der Stress der Tour und es wird besser wenn er abschalten kann, aber das war es scheinbar doch nicht. Es geht aber auch grade die Grippe rum.
Andreas:
Das hat ihm jetzt noch gefehlt. Er hat ihm den Zugang nicht gezogen. Er kommt später noch mal vorbei und  entscheidet es dann. Er hat ihm jetzt was gegeben und wartet erst mal ab bis Mittag. Wenn noch was sein sollte bis dahin sollen wir ihn wieder anrufen. Behalte ihn bitte mit im Auge heute Nacht. Es geht ihm wirklich nicht gut. Ich schreibe Teresa noch was hier los war und das ich erst mal noch hier bin damit sie Bescheid weiß. Ich lege mich auch etwas hin. Bis später.

Alle dachten das Fieber würde in der Nacht runter gehen doch das Gegenteil war der Fall und holte Patrick schneller wieder auf den Plan als uns lieb war.

Wem gehört mein Herz? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt