8.

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,,Ich weiß nicht Peter.." ich schaue etwas traurig weg.
,,hey-" er dreht mein Kopf wieder zu sich.
,,Es muss ja nicht direkt jetzt sein aber du solltest mal drüber nachdenken Kate. Ich meine du kannst nicht für immer so leben das wird dadurch nämlich nicht besser."
Ich sehe ihm in die Augen.
,,Außerdem, kannst du sie ja immer besuchen gehen. So oft und lange du willst."
Ich nicke.
,,Ja ich denke du hast recht." sage ich und schaue auf meine Finger, mit welchen ich herum spiele.
,,Auch, wenn ich es nicht zugeben möchte.." fahre ich fort.
,,Und damit du es weißt, Kate, ich werde dir da zur Seite stehen. Bei jedem einzelnem Schritt den du tun wirst." sagt er ernst, aber ich kann trotzdem die Traurigkeit heraus sehen.
Dadurch ,was er gesagt hat muss ich jetzt leicht grinsen.
,,Danke- für alles." sage ich während ich ihm um den Hals falle und ihn umarme.
Er legt seine Hände auf mein Rücken und erwidert die Umarmung, jedoch unkommentiert. Und da ist dieses Gefühl schon wieder. Ich werde langsam verrückt, denn ich weiß nicht was es ist oder was es Bedeutet...
Als wir uns lösen, schaue ich Peter an.
,,Ich wollte dir noch etwas sagen."
Er widmet seinen fragenden Blick nun mir.
,,Es tut mir leid, dass ich damals- nicht so für dich da war, wie du es dir wahrscheinlich vorgestellt hast. Ich hätte einfach immer da sein sollen- und nicht immer nur halb.." ich runzele meine Stirn und schaue etwas traurig.
,,Du brauchst dich für Garnichts zu entschuldigen Kitt-" Er kneift die Augen kurz zusammen.
,,Entschuldige- Kate... Du warst aber immer noch am meisten für mich da. Und dafür war und bin ich dankbar."
,,Ich hab dich lieb Peter.." sage ich mit einem leichten lächeln.
,,Ich hab dich auch Lieb Kate."
Wir verweilen noch eine Weile so.
,,Ich mache mich mal auf den Weg nach Hause."
Ich nicke nur leicht. Wir stehen zusammen auf. Ich nehme meine Tasse, welche ich zuvor auf den Tisch abgestellt hatte und gehe mit Peter zusammen nach unten. Ich stelle sie in der Küche ab und gehe mit Peter zusammen zur Tür.
,,Was machst du denn heute Abend noch?" frage ich Peter aus Neugier.
,,Ich denke ich schaue später noch einen Film, bearbeite kleinen Sachen für das Praktikum und so.. und du?"
,,Ich räume etwas auf. Dann setz ich mich wieder aufs Dach oder so ich weiß nicht das ergibt sich dann würd ich sagen." antworte ich leicht nickend.
,,Ich muss dann." sagt er und zeigt mit dem Daumen über seine Schulter hinweg ins Treppenhaus.
Ich umarme ihn noch einmal fest und sage:
,,Komm gut heim und pass auf dich auf"
Er kichert.
,,Kate das sind nur ein Paar Blocks.."
,,Man weiß nie was unterwegs passiert, egal wie kurz der weg ist."
ich schluckte und zwinkte mit ein nicht überzeugendes Lächeln auf.
Ich denke Peter wusste das ich auf meine Eltern und auch etwas leicht auf seinen Onkel Ben hinauswollte.
,, Ich passe auf mich auf. Versprochen." sagt er.
,,Okay" sage ich flüsternd vor mich hin und sehe zu wie Peter das Treppenhaus hinuntergeht und mir noch einen Blick zu wirft.
Dann schließe ich die Tür. Und schon wieder ist diese Leere in mir. Und dieses Gefühl welches ich Peter zuvor erzählt hatte, war zurückgekehrt.
Ich räume noch ein paar Kleinigkeiten weg und gehe zurück auf das Dach. Ich Setze mich für wenige Minuten auf Die Hängebank bevor Ich an den Rand des Daches gehe und mich dort hinsetze. Ich lasse meine Beine runterhängen und denke nicht mal daran wie gefährlich das hier ist. Meine Arme sind hinter mir abgestützt. Ich denke darüber nach, was passiert wäre, wenn ich zuletzt gestorben wäre. Wie würde die Welt dann Aussehen? Wer wäre zu meiner Beerdigung gekommen.. außer Peter und meine Grandma und Grandpa? Gäbe es eigentlich überhaupt eine Beerdigung? Was wäre mit meiner Cousine? Wäre sie jetzt glücklich? Oder hätte es ihr auch wehgetan ? Oder hätte sie überhaupt eine Träne verschwenden können?
Plötzlich sitzt Spiderman neben mir. Aber ich erschrecke nicht, so wie ich es vermutlich jetzt tun würde.
,,Du erschreckst dich ja garnicht?" wundert er sich.
Ich sehe ihn nicht einmal an, doch ich merke das er es tut.
,,Sollte ich?" sage ich ohne Gesichtsmimik.
,,Naja- du tust es ja sonst auch immer."
Ich zucke nur mit den Schultern.
,,Ich merke eben, wenn plötzlich jemand in meiner sonstigen Leere ist. Weißt du?"
Eine Kurze Zeit lang sagt er nichts.
,,Was machst du eigentlich hier.."
,,nichts." sage ich schulterzuckend.
,,Nichts?" fragt er nach.
Ich nicke.
,,Hör zu, wenn es wegen zuletzt ist, es tut mir wirklich leid. Ich hatte das wirklich nicht-" sagt er etwas schnell.
Ich unterbreche ihn.
,,Ist in Ordnung.."
,,In Ordnung,"
,,Ja du musst nicht immer alles wiederholen was ich sage.. tut mir auch leid- weil ich dich so angefahren habe.. du konntest da nichts dafür und ich hab es an dir ausgelassen.."
,,Was denn ausgelassen?"
Ich lasse die Frage unbeantwortet.
Nach einer Weile sage ich:
,,Keine Ahnung."
Er sagt nichts Dazu.
,,Was willst du eigentlich hier?" frage ich.
,,Nur entschuldigen.."
,,Die Mühe machst du dir aber schätze ich nicht immer bei jedem..?"
,,Nein da hast du Recht."
Stille ist wieder eingetroffen und nur noch die Geräusche von den Autos, welche auf den Straßen fahren sind im Hintergrund zu erkennen.
,,Kann ich dich was fragen, ohne das du zurück frägst warum?"
,,Ja sicher."
,,Denkst du, das eine Beerdigung helfen kann loszulassen?"
,,Ja... ich würde sagen ja."
,,okay"
,,du weißt schon, dass es sehr Gefährlich ist hier zu sitzen?"
Ich schaue verwundert, doch Erst dann realisiere ich es.
,,OMG!" sage ich und schaue auf direktem Wege in den Himmel.
Spiderman, aber lacht nur.
Er steht amüsiert auf und sieht mir zu.
,,Höhenangst?" lacht er.
,,JA verdammt" sage ich laut.
Er greift mit beiden Armen unter meinen Armen durch.
,,Nein bitte nicht so das tut mir immer weh."
Er lässt wieder los und kommt von hinten und greift mit einem Arm unter meiner Brust durch, sodass er an meinem anderen Arm wieder rauskommt und so meinen kompletten Oberkörper umfasst hat.
,,Ist das okay oder?"
,,Mach bitte einfach."
Spiderman zieht mich von hinten hoch.
,,Du kannst die Augen wieder aufmachen."
Als ich meine Augen wieder öffne, stehe ich vor Spiderman, jedoch mit dem Rücken.
Erst als ich nach unten sehe, sehe ich das ich am Rand des Daches stehe.
,,OMG!" schreie ich und zappele wie ein kleines Kind herum.
,,Ich hab dich doch.." sagt Spiderman kichernd.
Ich schaue direkt gerade aus. Mein Atem geht sehr schnell.
Sein Arm ist immer noch um mich geschlungen, jedoch macht es mir irgendwie nichts aus.
,,Atme nicht so schnell ich hab dich doch. Vertrau mir..." versucht er mich zu beruhigen.
Doch ich werde das Gefühl nicht los, das sein Griff sich kurz danach etwas lockert.
Erst als ich mir Sicher bin, drücke ich seinen Arm wieder ganz fest um meinen Bauch und atme tief ein.
,,Nein bitte-lass nicht los..." sage ich flüsternd mit zitteriger Stimme.
Mein Unterarm liegt auf seinem, um sicher zu gehen das er nicht noch mal loslässt.
Ich spüre seine Brust an meinem Rücken. Seine regelmäßigen Atem. Ich verschränke meine Finger mit deren von Spiderman als er mir seine Hand hinhält.

Spiderman- So nah und doch so fernWo Geschichten leben. Entdecke jetzt