10.

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Mrs. Wilson dreht sich in aller Ruhe um.
Dann schaut sie mich verwirrt an.
„Peter Parker." hält Peter ihr die Hand hin. Welche sie annimmt.
„Mrs Wilson hallo."
Für einen kleinen Moment entsteht Hoffnung bei mir das alles gut geht.
„Komm bitte Kate." sagt sie und möchte gehen.
„Stop!" sagt Peter und hält seine Hand hoch.
Doch Mrs Wilson zieht nur eine Augenbraue hoch.
„Wir müssen los Mr Parker."
Peter sieht nur abwechselnd zu mir und zu Mrs Wilson.
„Sie wollen Kate doch nicht wirklich mitnehmen?"  fragt Peter.
„Doch das muss ich sogar. Und egal was das hier werden soll, das wird mich nicht davon abhalten."
„Darf ich mitkommen?!?" fragt Peter panisch.
„Sind Sie Familienangehöriger? Ich denke nicht-"
„Naja also- wie man es nimmt... bester Freund?" Sagt er und legt sein Kopf schief und hebt die Schultern.
Sie schüttelt nur ihren kopf.
„Wir müssten dann."
Ich kralle eine Nägel innen Gurt der Tasche. Ich schaue zu Peter und eine Träne fällt runter.
Mrs Wilson geht vor und ich gehe auf Peter zu.
Ich umarme ihn fest und lange  und flüstere in sein Ohr:
„Ich bekomm das schon irgendwie hin.."
und schaue abwechselnd in seine Augen.
Ich sehe wie Peters Pupillen ganz klein sind.
Er schaut Unglaubend zu wissen was gerade los ist zu mir.
Ich gehe schaue ihn noch einmal an und gehe dann Mrs Wilson welche am Geländer steht nach.
Während wir die Treppen herunter gehen, denke ich nach.
Jeder Schritt fällt mir immer schwerer und ich höre förmlich das bollern der Betontreppe, wenn ich mich jedesmal abwechselnd auf die Stufe fallen
lasse- Schritt für Schritt.
Wie wird es jetzt wohl weiter gehen.
„Bitte einsteigen." weißt Mrs. Wilson mir an.
Ich befolge es, öffne die Tür und steige ein. Dann höre ich nur noch das laute zuschalten von meiner und Mrs Wilson's Autotür, als ich meine Kopf zur Seite Wende sehe ich Peter in meine Augen strarren.
Er sieht etwas fertig aus. Aber ich nicke ihm zu und sage ohne Stimme:
„Es wird alles gut"
Dann merke ich noch wie sich das Auto nach vorne bewegt und Peter selbst im Spiegel immer kleiner wird.
Der Weg kommt mir wie eine Ewigkeit vor. Im Auto herrscht vollkommenes stille. Etwas Angst im Auto zu fahren habe ich schon, weil mich das daran erinnert hat was meinem Bruder und meinen Eltern passiert ist.
„Wir sind da." sagt Mrs Wilson und hat tatsächlich ein leichtes aufmunterndes Lächeln im Gesicht. Ich schaue sie nur ernst an.
„Okay hör zu- ja das war eben etwas hart. Aber viele Teenager, welche ihre Eltern verloren haben-"
„Und ein Bruder!" Unterbreche ich sie spöttisch und merke wir mir eine Träne auf direktem Weg runter fällt.
„Und ein Bruder, tut mir leid.." sie setzt eine kurze Pause ein.
„die haben es oft nicht leicht- und deswegen sind sie immer schwer von zu Hause wegzubekommen. Aber ich verspreche dir es wird nicht schlimm werden- wenn du mit uns arbeitest."
Ich drehe mich zu ihr.
,,Sie wollen mir also gerade sagen, dass obwohl Sie mir gerade wahrscheinlich alles nehmen was ich bis jetzt noch habe- ich trotzdem mit Ihnen zusammenarbeiten soll?"
Ich schaue verwirrt.
,,Nein danke ich kann verzichten." sage ich und steige aus, nachdem ich mich abgeschnallt habe.
Ich warte draußen auf Sie und schaue ihr zu wie sie aussteigt.
,,Du wirst es müssen, wenn du das beste für dich willst und auch für deine Zukunft. Das ist ein guter Rat- du solltest ihn annehmen, bevor es zu spät ist." sagt sie freundlich und legt ihren Kopf schief.
Zusammen gehen wir durch eine Drehtür. Dahinter bleiben wir stehen.
,,Warum sollte ich das tun?" sage ich und kneife meine Augen etwas zusammen.
Sie geht einen Schritt auf mich zu.
,,Denn wenn es vorbei ist- Kate, dann kannst du daran nichts mehr ändern.."
Sie schenkt mir einen kurzen Blick bevor sie weitergeht.
Ich bleibe noch kurz stehen.
,,Komm" sagt sie dreht sich kurz um und geht dann weiter.
Ich kralle mich wieder in den Gurt der Tasche, denn erst dann bemerke ich meine Umgebung. Ich war noch nie hier. Alles sieht so elegant aus und neu. Es scheint als würden sie sehr viel auf das äußere legen, damit sich andere hier sehr wohl fühlen. Es bewirkt einen beruhigendes Gefühl, als wäre man hier sicher. Dann gehe ich Mrs Wilson nach. Wir bleiben vor einem Aufzug stehen, in den wir kurze Zeit später einsteigen. Der Aufzug ist ganz aus Glas gebaut, sodass man rund um sich herumschauen kann. Ich stehe still da und schaue etwas beeindruckt um mich herum. In meinem Augenwinkel erkenne ich wie Mrs. Wilson mir leicht zu lächelt, doch ich ignoriere es. Dann öffnen sich die Fahrstuhltüren und wir treten gemeinsam aus. Dort befindet sich ein großer Raum mit einer weiteren Tür. In dem Raum befindet sich eine Couch und ein paar Meter entfernt ein recht großer Bürotisch mit einem passendem Stuhl. Davor stehen zwei weitere Sessel.
,,Setz dich." sagt Mrs Wilson und zeigt auf die Couch.
Ich schaue zu ihr auf und wandere dann zur Couch hinüber. Sie hingegen wandert zu ihrem Tisch und setzt sich auf ihren Stuhl. Ich sehe wie sie ihre Jacke auszieht, weswegen ich es auch tue. Ich beobachte wie sie auf etwas herum drückt. Es schaut aus als wäre es ein Telefon, aber von hier hinten kann man es nicht gut erkennen. Sie nimmt einen Hörer in die Hand und nach einem Augenblick, fängt sie an zu sprechen.
,,Hallo Mrs. Wilson hier. Ich wollte bescheid geben, dass ich Kate Anderson hier habe." dann nickt sie noch ein paar mal und legt dann auf.
Sie beugt sich nach vorne auf ihren Schreibtisch und verschränkt die Hände.
,,Ich- möchte dir nur sagen, dass das hier kein gewöhnliches Jugendamt ist. Wir kümmern uns hier um Jugendliche im Alter von 0-18 Jahren. Daher kann es möglich sein das du-  1-2 Tage hier bleiben muss je nachdem, wie das hier alles abläuft. Ich- hab natürlich alles schonmal vorbereitet und-" Sie zeigt auf die Tür, bei welcher ich mich  eben fragte was dahinter sei. Dann fährt sie fort.
,,dahinten wäre dein Zimmer. Es ist groß genug und würde für bis zu 3 Kindern reichen." Mein Kopf wendet sich zu der Tür.
,,Ich warne dich nur schonmal vor, dass ernste Fragen auftreten können, die dich vielleicht an deine Grenzen bringen können auftreten könnten. Du kannst es jedoch jeder Zeit abbrechen oder eine Pause verlangen."
,,Was meinen Sie- mit  wenn es länger dauert..?"
,,Deswegen, sagte ich eben das wir beziehungsweise, dass du mit uns zusammenarbeiten sollst damit das alles friedlich verläuft. Es- kann aber eben auch sein, dass  wenn dich deine Vergangenheit in egal welcher Hinsicht- zu hart trifft, und du eine Pause brauchst, weil du es Emotional nicht schaffst eben über Nacht hier bleibst."
Ich nicke verwirrt.
,,Natürlich haben wir hier auch Professionelle Hilfe, das falls es zu ernst wird.. jemand da ist. Außerdem, wenn es zu viel zum Besprechen gibt, gewisse Personen herkommen müssen oder es eskaliert, gibt es dieses Zimmer für dich an den du dich auch zurück ziehen kannst. Ich schließe jedoch nicht aus, dass es- auch länger als 2 Tage dauern kann.."
,,Was meinen sie mit.. länger..?"
,,Es dauert dann eben so lange, wie es dauert." sie hebt die Schultern.
Ich werde etwas nervös und schaukele hin und her.
,,Und- w..-was ist mit rausgehen?"
,,Naja, das geht dann leider nicht.. wir können nichts riskieren Kate."
,,Sie werden mich also hier einsperren?"
,,Nein hier gibt es ein Fitnessraum welches du jederzeit betreten kannst.. und eine große Terrasse auf die du immer Zugriff hast."
Ich schlucke und wende meinen Blick ab.
,,Aber natürlich-" muntert sie mich auf. ,,bin ich deine Ansprechperson wenn etwas sein sollte und du Interesse hast mit mir zu sprechen."
,,Was ist mit Besuch?"
,,das ergibt sich, da auch- ein Psychologe ein Blick darauf wirft."
Ich schaue erschreckend zu ihr.
,,Nur um sicher zu gehen.." beruhigt sie mich.
Sie steht auf und kommt ein paar Schritte zu mir.
,,Ich sagte ja das ist kein Gewöhnliches Jugendamt.." kichert sie etwas.
Ich wende mein Blick ab.
,,Da es schon fast Nachmittag ist, denke ich das du auf jeden Fall bist morgen bleibst."
Ich schaue sie erschrocken an.
,,Du kannst ja schonmal in dein Zimmer gehen.. aber keine Sorge ab 18:00 Uhr hast du hier Privatsphäre. Um 10:00 werde ich wieder da sein." grinst sie mich an.
Ich schaue immer noch ernst und erschrocken zu gleich während ich dann aus dem großen Fenster aus dem 9. Stock auf die Stadt schaue.

Spiderman- So nah und doch so fernWo Geschichten leben. Entdecke jetzt